Der Umbruch im DFB-Team schreitet sichtbar voran. Nach der verkorksten WM 2018 in Russland kristallisiert sich in der deutschen Nationalmannschaft im Hinblick auf die EM 2020 immer mehr eine Stammelf heraus.
Die Ernüchterung nach der verkorksten WM 2018 und dem Abstieg in die Gruppe B der Nations League war groß. Mit dem Beginn der EM-Qualifikation entschied sich Bundestrainer Joachim Löw, den angestrebten und auch von der Öffentlichkeit längst geforderten Umbruch im DFB-Team deshalb massiver voranzutreiben.
Die bisherigen Leistungsträger Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng wurden aussortiert und spielen ebenso wie der zurückgetretene Mesut Özil und der direkt nach der Weltmeisterschaft ausgebootete Sami Khedira keine Rolle mehr.
Neues Gerüst kristallisiert sich heraus Eine neue Generation um den neuen Abwehrchef Niklas Süle und die Highspeed-Stürmer Leroy Sane und Serge Gnabry soll zukünftig das Gerüst bilden und das DFB-Team zu einer erfolgreichen Europameisterschaft 2020 führen.
In der bisherigen EM-Qualifikation zeigten die jungen Wilden gegen die Niederlande (3:2), Weißrussland (2:0) und Estland (8:0) erfrischende Ansätze, die die Begeisterung an der Nationalmannschaft wieder entfachten.
Neben der Spielweise und den beiden etablierten Spielsystemen 3-4-3 und 4-3-3 deutete sich dabei auch immer mehr eine Stammformation an, die in den kommenden Jahren das deutsche Spiel prägen könnte. Sky Sport nimmt das "neue" DFB-Team unter die Lupe.
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TOR: Manuel Neuer wird unter Joachim Löw weiterhin den Status als Nummer eins behalten. Der Kapitän wurde gegen Weißrussland und Estland nicht häufig gefordert, zeigte aber an der einen oder anderen Stelle seine großen Qualitäten. © DPA pa
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Druck bekommt der 33-Jährige jedoch von Marc-Andre ter Stegen. Selten waren zwei deutsche Keeper qualitativ so eng beieinander. Ter Stegen fällt aktuell zuletzt jedoch aufgrund einer Knieverletzung aus. © Getty
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Dahinter streiten sich Kevin Trapp (l.) und Bernd Leno (r.) um den Status als Nummer drei. In dieses Duell könnte auch noch der Youngster Alexander Nübel (FC Schalke 04) eingreifen, der im Saisonendspurt starke Leistungen zeigte. © Getty
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INNENVERTEIDIGUNG: Im Abwehrzentrum hat Niklas Süle ganz klar die Nase vorn. Der 23-Jährige ist nach der Ausbootung von Boateng und Hummels der neue Abwehrchef. Je nach System hat Süle einen oder zwei Nebenmänner an der Seite. © Getty
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Ein Kandidat für den entsprechenden Platz in der Mannschaft ist Matthias Ginter, der in den vergangenen beiden Spielen über 90 Minuten auflief und überzeugte. Derzeit lässt der Fohlen-Abwehrchef die interne Konkurrenz hinter sich. © DPA pa
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Zu dieser gehört Antonio Rüdiger. Der Verteidiger des FC Chelsea zählte beim EM-Qualifikationsauftakt gegen die Niederlande noch zur Startelf, musste gegen Weißrussland und Estland wegen einer Knie-OP pausieren. © Getty
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90 Minuten gegen Weißrussland, ohne Einsatz gegen Estland: So lautet die Bilanz von Jonathan Tah bei den jüngsten Länderspielen. Der Leverkusener findet immer mehr Anschluss im A-Team, zählt aber in absehbarer Zeit noch nicht zu den Stammkräften. © DPA pa
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Gleiches gilt für den Herthaner Niklas Stark. Der 24-Jährige wurde bislang viermal in den Kader der A-Nationalmannschaft eingeladen, konnte aber noch keine Einsatzminute verzeichnen. © Getty
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RECHTSVERTEIDIGUNG: Deutlich offener ist das Rennen um die Position des rechten Verteidigers. Dort duellieren sich Thilo Kehrer (r.) und ... © DPA pa
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... Lukas Klostermann von RB Leipzig um die Gunst des Bundestrainers. Beide Spieler bringen unterschiedliche Qualitäten mit. Während Kehrer für kompromissloses Verteidigen steht, interpretiert Klostermann die Position offensiver. © DPA pa
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LINKSVERTEIDIGUNG: Gleiches Bild auf der anderen Verteidigerseite. Auf links kämpft Nico Schulz um seinen Stammplatz. Der nach Dortmund gewechselte Außenverteidiger hat gefühlt aktuell ganz leicht die Nase vorn und lässt damit ... © Getty
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... Marcel Halstenberg hinter sich. Doch auch der Leipzig-Profi überzeugte in seinen bisher drei Länderspielen und bringt es dabei auf einen Assist. Sowohl Schulz als auch Halstenberg bewiesen bislang Mut und scheuten den Weg nach vorne nicht. © Imago
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Hinter den beiden anstehen muss derzeit der deutlich defensivere Jonas Hector. Bei der WM zählte er noch zu den Stammspielern. Im Anschluss wurde er für einige DFB-Auftritte gar nicht mehr nominiert. Aktuell ganz klar die Nummer drei auf links. © Getty
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MITTELFELD: Unverzichtbar hat sich mittlerweile Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld gemacht. Der Bayern-Profi fühlt sich auf seiner Lieblingsposition sichtlich wohl und überzeugt sowohl kämpferisch als auch spielerisch. © DPA pa
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Neben Kimmich dürfte Toni Kroos als einer von wenigen Routiniers gesetzt sein. Zudem hat der Spielmacher von Real Madrid in der Vergangenheit stets gute Leistungen im DFB-Dress gebracht - und Löw belohnt dies bekanntlich ja mit Einsatzzeiten. © Getty
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In Abwesenheit von Kroos, der verletzungsbedingt fehlte, machte Ilkay Gündogan mit guten Leistungen auf sich aufmerksam. Der City-Profi bestimmte das Tempo und setzte seine Mitspieler klug in Szene. Im 4-3-3 dürfte er seinen Platz sicher haben. © Getty
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Hinter den Arrivierten machen Leon Goretzka (l.) und Kai Havertz Druck. Besonders der Bayern-Profi ist nah dran an der Stammelf. Für den 20-jährigen Havertz gilt es zunächst, Erfahrungen beim DFB-Team zu sammeln. Ihm dürfte aber die Zukunft gehören. © Getty
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STURM: Leroy Sane (r.) und Serge Gnabry fehlten beide bei der WM, bilden nun aber die neuen Fixpunkte im deutschen Angriff. Beide Angreifer bringen eine hohe Geschwindigkeit auf den Platz - gepaart mit starken technischen Fähigkeiten. © Imago
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Marco Reus komplettiert den Dreier-Sturm der deutschen Nationalmannschaft. Der BVB-Kapitän kündigte an, auch im DFB-Team mehr Verantwortung übernehmen zu wollen. Dies gelang ihm bereits in den vergangenen beiden Spielen, als er zu den Besten gehörte. © Getty
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Momentan hinten anstehen muss Timo Werner. Vor und während der WM lagen die offensiven Hoffnungen noch alleinig auf den RB-Angreifer. Nach den guten Leistungen seiner Konkurrenten muss sich Werner derzeit aber häufiger mit einem Bankplatz begnügen. © DPA pa
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Ähnlich verhält es sich bei Julian Draxler (l.) und Julian Brandt. Beide waren in ihren Klubs Leistungsträger, zählen beim DFB aber nicht zur ersten Elf. Dennoch bringen sie eine hohe Qualität mit und bereichern das Spiel nach Einwechslungen. © Getty
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Die DFB-Elf im 3-4-3-System. Spieler in Gelb bilden das neue Gerüst des DFB-Teams. © Sky
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Die DFB-Elf im 4-3-3-System. Spieler in Gelb bilden das neue Gerüst des DFB-Teams. © Sky
Mehr zum Autor Udo Hutflötz