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Süle, Gnabry & Co.: DFB-Gerüst steht – vier Fragezeichen bleiben

Nach zwei Siegen in der EM-Qualifikation

Niklas Süle (r.) und Serge Gnabry (M.) sind zwei Eckpfeiler im neuen Gerüst des DFB.
Image: Niklas Süle (r.) und Serge Gnabry (M.) sind zwei Eckpfeiler im neuen Gerüst des DFB.  © DPA pa

Der Umbruch im DFB-Team schreitet sichtbar voran. Nach der verkorksten WM 2018 in Russland kristallisiert sich in der deutschen Nationalmannschaft im Hinblick auf die EM 2020 immer mehr eine Stammelf heraus.

Die Ernüchterung nach der verkorksten WM 2018 und dem Abstieg in die Gruppe B der Nations League war groß. Mit dem Beginn der EM-Qualifikation entschied sich Bundestrainer Joachim Löw, den angestrebten und auch von der Öffentlichkeit längst geforderten Umbruch im DFB-Team deshalb massiver voranzutreiben.

Die bisherigen Leistungsträger Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng wurden aussortiert und spielen ebenso wie der zurückgetretene Mesut Özil und der direkt nach der Weltmeisterschaft ausgebootete Sami Khedira keine Rolle mehr.

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Die deutsche Nationalmannschaft hat gegen Estland den dritten Sieg im dritten EM-Qualifikationsspiel eingefahren. Bei der 8:0-Torparty ragte Marco Reus heraus, sein Teamkollege Nico Schulz baute ab. Die DFB-Spieler in der Einzelkritik.

Neues Gerüst kristallisiert sich heraus

Eine neue Generation um den neuen Abwehrchef Niklas Süle und die Highspeed-Stürmer Leroy Sane und Serge Gnabry soll zukünftig das Gerüst bilden und das DFB-Team zu einer erfolgreichen Europameisterschaft 2020 führen.

In der bisherigen EM-Qualifikation zeigten die jungen Wilden gegen die Niederlande (3:2), Weißrussland (2:0) und Estland (8:0) erfrischende Ansätze, die die Begeisterung an der Nationalmannschaft wieder entfachten.

Neben der Spielweise und den beiden etablierten Spielsystemen 3-4-3 und 4-3-3 deutete sich dabei auch immer mehr eine Stammformation an, die in den kommenden Jahren das deutsche Spiel prägen könnte. Sky Sport nimmt das "neue" DFB-Team unter die Lupe.

  1. MANUEL NEUER:
    Image: TOR: Manuel Neuer wird unter Joachim Löw weiterhin den Status als Nummer eins behalten. Der Kapitän wurde gegen Weißrussland und Estland nicht häufig gefordert, zeigte aber an der einen oder anderen Stelle seine großen Qualitäten. © DPA pa
  2. Joachim Löw (l.) garantiert Marc Andre ter Stegen Einsätze in der EM-Qualifikation.
    Image: Druck bekommt der 33-Jährige jedoch von Marc-Andre ter Stegen. Selten waren zwei deutsche Keeper qualitativ so eng beieinander. Ter Stegen fällt aktuell zuletzt jedoch aufgrund einer Knieverletzung aus. © Getty
  3. Kevin Trapp (l.) und Bernd Leno kämpfen im DFB-Team um den Status als Nummer drei.
    Image: Dahinter streiten sich Kevin Trapp (l.) und Bernd Leno (r.) um den Status als Nummer drei. In dieses Duell könnte auch noch der Youngster Alexander Nübel (FC Schalke 04) eingreifen, der im Saisonendspurt starke Leistungen zeigte.  © Getty
  4. Niklas Süle:
    Image: INNENVERTEIDIGUNG: Im Abwehrzentrum hat Niklas Süle ganz klar die Nase vorn. Der 23-Jährige ist nach der Ausbootung von Boateng und Hummels der neue Abwehrchef. Je nach System hat Süle einen oder zwei Nebenmänner an der Seite. © Getty
  5. MATTHIAS GINTER:
    Image: Ein Kandidat für den entsprechenden Platz in der Mannschaft ist Matthias Ginter, der in den vergangenen beiden Spielen über 90 Minuten auflief und überzeugte. Derzeit lässt der Fohlen-Abwehrchef die interne Konkurrenz hinter sich.  © DPA pa
  6. Antonio: Rüdiger
    Image: Zu dieser gehört Antonio Rüdiger. Der Verteidiger des FC Chelsea zählte beim EM-Qualifikationsauftakt gegen die Niederlande noch zur Startelf, musste gegen Weißrussland und Estland wegen einer Knie-OP pausieren.  © Getty
  7. JONATHAN TAH:
    Image: 90 Minuten gegen Weißrussland, ohne Einsatz gegen Estland: So lautet die Bilanz von Jonathan Tah bei den jüngsten Länderspielen. Der Leverkusener findet immer mehr Anschluss im A-Team, zählt aber in absehbarer Zeit noch nicht zu den Stammkräften. © DPA pa
  8. Niklas Stark
    Image: Gleiches gilt für den Herthaner Niklas Stark. Der 24-Jährige wurde bislang viermal in den Kader der A-Nationalmannschaft eingeladen, konnte aber noch keine Einsatzminute verzeichnen.  © Getty
  9. Thilo Kehrer:
    Image: RECHTSVERTEIDIGUNG: Deutlich offener ist das Rennen um die Position des rechten Verteidigers. Dort duellieren sich Thilo Kehrer (r.) und ... © DPA pa
  10. LUKAS KLOSTERMANN:
    Image: ... Lukas Klostermann von RB Leipzig um die Gunst des Bundestrainers. Beide Spieler bringen unterschiedliche Qualitäten mit. Während Kehrer für kompromissloses Verteidigen steht, interpretiert Klostermann die Position offensiver.  © DPA pa
  11. NICO SCHULZ:
    Image: LINKSVERTEIDIGUNG: Gleiches Bild auf der anderen Verteidigerseite. Auf links kämpft Nico Schulz um seinen Stammplatz. Der nach Dortmund gewechselte Außenverteidiger hat gefühlt aktuell ganz leicht die Nase vorn und lässt damit ... © Getty
  12. Marcel Halstenberg:
    Image: ... Marcel Halstenberg hinter sich. Doch auch der Leipzig-Profi überzeugte in seinen bisher drei Länderspielen und bringt es dabei auf einen Assist. Sowohl Schulz als auch Halstenberg bewiesen bislang Mut und scheuten den Weg nach vorne nicht.  © Imago
  13. Hinter den beiden anstehen muss derzeit der deutlich defensivere Jonas Hector. Bei der WM zählte dieser noch zu den Stammspielern. Im Anschluss wurde er für einige DFB-Auftritte gar nicht mehr nominiert. Aktuell ganz klar die Nummer drei auf links.
    Image: Hinter den beiden anstehen muss derzeit der deutlich defensivere Jonas Hector. Bei der WM zählte er noch zu den Stammspielern. Im Anschluss wurde er für einige DFB-Auftritte gar nicht mehr nominiert. Aktuell ganz klar die Nummer drei auf links. © Getty
  14. Kimmich
    Image: MITTELFELD: Unverzichtbar hat sich mittlerweile Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld gemacht. Der Bayern-Profi fühlt sich auf seiner Lieblingsposition sichtlich wohl und überzeugt sowohl kämpferisch als auch spielerisch.  © DPA pa
  15. BESTER TORSCHÜTZE:
    Image: Neben Kimmich dürfte Toni Kroos als einer von wenigen Routiniers gesetzt sein. Zudem hat der Spielmacher von Real Madrid in der Vergangenheit stets gute Leistungen im DFB-Dress gebracht - und Löw belohnt dies bekanntlich ja mit Einsatzzeiten. © Getty
  16. ILKAY GÜNDOGAN:
    Image: In Abwesenheit von Kroos, der verletzungsbedingt fehlte, machte Ilkay Gündogan mit guten Leistungen auf sich aufmerksam. Der City-Profi bestimmte das Tempo und setzte seine Mitspieler klug in Szene. Im 4-3-3 dürfte er seinen Platz sicher haben. © Getty
  17. Hinter den Arrivierten machen Leon Goretzka (l.) und Kai Havertz Druck. Besonders der Bayern-Profi ist nah dran an der Stammelf. Für den 20-jährigen Havertz gilt es zunächst, Erfahrungen beim DFB-Team zu sammeln. Ihm dürfte aber die Zukunft gehören.
    Image: Hinter den Arrivierten machen Leon Goretzka (l.) und Kai Havertz Druck. Besonders der Bayern-Profi ist nah dran an der Stammelf. Für den 20-jährigen Havertz gilt es zunächst, Erfahrungen beim DFB-Team zu sammeln. Ihm dürfte aber die Zukunft gehören. © Getty
  18. STURM: Leroy Sane (r.) und Serge Gnabry fehlten beide bei der WM, bilden nun aber die neuen Fixpunkte im deutschen Angriff.  Beide Angreifer bringen eine hohe Geschwindigkeit auf den Platz - gepaart mit starken technischen Fähigkeiten.
    Image: STURM: Leroy Sane (r.) und Serge Gnabry fehlten beide bei der WM, bilden nun aber die neuen Fixpunkte im deutschen Angriff. Beide Angreifer bringen eine hohe Geschwindigkeit auf den Platz - gepaart mit starken technischen Fähigkeiten.  © Imago
  19. MARCO REUS:
    Image: Marco Reus komplettiert den Dreier-Sturm der deutschen Nationalmannschaft. Der BVB-Kapitän kündigte an, auch im DFB-Team mehr Verantwortung übernehmen zu wollen. Dies gelang ihm bereits in den vergangenen beiden Spielen, als er zu den Besten gehörte. © Getty
  20. TIMO WERNER:
    Image: Momentan hinten anstehen muss Timo Werner. Vor und während der WM lagen die offensiven Hoffnungen noch alleinig auf den RB-Angreifer. Nach den guten Leistungen seiner Konkurrenten muss sich Werner derzeit aber häufiger mit einem Bankplatz begnügen.  © DPA pa
  21. Ähnlich verhält es sich bei Julian Draxler (l.) und Julian Brandt. Beide waren in ihren Klubs Leistungsträger, zählen beim DFB aber nicht zur ersten Elf. Dennoch bringen sie eine hohe Qualität mit und bereichern das Spiel nach Einwechslungen.
    Image: Ähnlich verhält es sich bei Julian Draxler (l.) und Julian Brandt. Beide waren in ihren Klubs Leistungsträger, zählen beim DFB aber nicht zur ersten Elf. Dennoch bringen sie eine hohe Qualität mit und bereichern das Spiel nach Einwechslungen. © Getty
  22. Die DFB-Elf im 3-4-3-System. Spieler in Gelb bilden das neue Gerüst des DFB-Teams.
    Image: Die DFB-Elf im 3-4-3-System. Spieler in Gelb bilden das neue Gerüst des DFB-Teams. © Sky
  23. Die DFB-Elf im 4-3-3-System. Spieler in Gelb bilden das neue Gerüst des DFB-Teams.
    Image: Die DFB-Elf im 4-3-3-System. Spieler in Gelb bilden das neue Gerüst des DFB-Teams. © Sky

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