Der FC Chelsea lief auf dem Transfermarkt lange der Musik hinterher. Nun könnte Thomas Tuchel bald eine nahezu komplett neue Elf zur Verfügung haben. Möglicherweise mit einem früheren Dortmunder.
186, 5 Millionen Euro hat der FC Chelsea schon für Neuzugänge ausgegeben und führt damit das Einkaufs-Ranking der europäischen Top-Klubs vor dem FC Barcelona an. Das ist insofern bemerkenswert, als dass Chelsea im Vergleich zur Konkurrenz später auf dem Transfermarkt loslegen konnte.
Bis der Verkauf des Klubs von Roman Abramowitsch an ein Konsortium um Todd Boehly abgeschlossen war, waren Chelsea die Hände gebunden.
Dadurch konnten die Blues einerseits keine neuen Spieler verpflichten. So lange die Zukunft des Klubs unklar war, hatte Chelsea aber auch keine Möglichkeit Spielern, deren Vertrag ausläuft, ein Angebot zu unterbreiten.
Irrsinns-Angebot für Fofana steht bevor
Andreas Christensen (FC Barcelona) und Antonio Rüdiger (Real Madrid) musste der Klub von Trainer Thomas Tuchel quasi kampflos ziehen lassen. Bei der Suche nach Ersatz für das Abwehr-Duo hinkt man immer noch hinterher. Mit Kalidou Koulibaly (SSC Neapel) konnte erst ein neuer Innenverteidiger verpflichtet werden.
Umgerechnet 38 Millionen Euro überwies Chelsea für den 31-Jährigen. Das klingt aber noch vergleichsweise günstig im Vergleich zu der Summe, die der zweite neue Innenverteidiger kosten soll.
Zwei Angebote haben die Londoner für den 21-Jährigen Wesley Fofana von Leicester City bereits abgegeben. Jetzt bereitet Chelsea eine dritte Offerte von 95 Millionen Euro vor, bei der Leicester wohl schwach werden dürfte.
Eine Irrsinssumme für einen 21-Jährigen mit 36 Premier-League-Spielen. Aber die Verkäufervereine nutzen nun die Notlage des unter Zeitdruck geratenen FC Chelsea aus.
Teuerster Linksverteidiger schon da
Das zeigte sich schon bei der Verpflichtung von Marc Cucurella von Brighton & Hove Albion, der mit 65,3 Millionen Euro ohne Boni zum teuersten Linksverteidiger der Welt wurde.
Durch den Transfer von Cucurella kann Chelsea auch Marcos Alonso an den FC Barcelona abgeben - auch wenn der Deal noch nicht in trockenen Tüchern ist.
Zwei neue Innenverteidiger, ein neuer Abwehrmann auf links. Wenn der Fofana-Transfer über die Bühne geht, wäre die Chelsea-Defensive nahezu runderneuert.
Tuchel will schlagkräftigere Offensive
Gleiches könnte auch bald für die Offensive gelten. Hier musste Chelsea allerdings nicht auf Abgänge reagieren, sondern Tuchel baut sich bewusst einen schlagkräftigeren Angriff nach seinem Gusto auf. Noch mehr Tempo, noch mehr technische Qualitäten.
Romelu Lukaku und Timo Werner erfüllten die hohen Anforderungen von Tuchel nicht. Ganz im Gegensatz zum englischen Nationalstürmer Raheem Sterling, der für 56 Millionen Euro von Manchester City kam.
Aubameyang unter Tuchel stark wie nie
Das Herzstück der neuen Blues-Offensive könnte ein früherer Dortmunder werden.
Nach Informationen von Sky Sports News bereitet Chelsea ein Angebot für Pierre-Emerick Aubameyang vor. Der Gabuner ist beim FC Barcelona hinter Robert Lewandowski nur noch zweite Wahl.
Für Chelsea könnte es der Königstransfer sein. Unter Tuchel war er so treffsicher wie unter keinem anderen Coach. 79 Pflichtspieltreffer gelangen Aubameyang in Tuchels Zeit als BVB-Coach, mit 31 Toren krönte er sich 2016/2017 zum Bundesliga-Torschützenkönig.
Sehr gutes Verhältnis zu Aubameyang
Das dürfte auch damit zu tun gehabt haben, dass es zwischen Tuchel und Aubameyang menschlich passt.
Seine Undiszipliniertheiten, wegen der er in Dortmund Geldstrafen kassierte und beim FC Arsenal gehen musste, sind für Tuchel kein Problem.
"Wenn wir uns treffen, ist es immer noch sehr, sehr nett und ich kann nur das Beste über Auba als Spieler und als Mensch sagen", sagte er im Winter, als er nach Aubameyangs Arsenal-Aus zu dessen Skandalnudel-Image befragt wurde.
Chelsea als Lösung im de Jong-Zoff
Auch für einen zweiten Barca-Spieler plant Chelsea ein Angebot - wenn er denn gehen will: Frenkie de Jong.
Barca schuldet ihm offenbar noch 20 Millionen Euro an Gehältern. Solange ihm die Katalanen diese Summe nicht auszahlen, will der Niederländer weiterhin einen Wechsel verweigern. Mit Manchester United war sich Barcelona bereits über eine Ablösesumme von 85 Millionen Euro für de Jong einig.
Chelsea attraktiver als ManUnited
Einen Transfer zu ManUnited lehnte de Jong aber entschieden ab, stellte sogar eine Zehn Punkte umfassende Liste auf.
Ein Wechsel zu Chelsea könnte für de Jong vorstellbar sein. Denn das Team von Thomas Tuchel spielt im Gegensatz zu United in dieser Saison in der Champions League.
Und anders als den Red Devils kann Chelsea auch Erfolge auf dem Transfermarkt vermelden - wenn auch auf den letzten Drücker.
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