Die Rückrunde hatte sich Borussia Mönchengladbach sicherlich anders vorgestellt: vier Pleiten aus fünf Matches, Absturz auf Rang zehn. Die Fohlen schlittern immer mehr in die Misere. Aber von einer Krise will Gladbachs Christoph Kramer nichts wissen. Bei "Sky90 – die KIA Fußballdebatte" spricht der Weltmeister über die sportliche Talfahrt der Borussia.
Sportliche Talfahrt? "Nein! Eine Krise hatten wir, als Dieter Hecking uns übernommen hat. Und da bin ich dann einfach positiv gestimmt, weil wir damals wirklich eine Krise hatten", betont der 26-Jährige in der Runde.
Kramer stärkt Hecking den Rücken
Auch an seinem Trainer lässt Kramer keinen Zweifel aufkommen und stärkt ihm den Rücken: "Wir haben ein sehr gutes Umfeld mit dem richtigen Trainer, der die richtigen Worte findet. Auch in solchen Phasen. Das hat er schon vor gut einem Jahr bewiesen."
Für den Weltmeister von 2014 liege die Basis dieser schwierigen Phase "immer am Spiel an sich, nicht an der Konzentration, am Kämpfen oder am Beißen. Das sind Grundvoraussetzungen, die automatisch kommen, wenn man erfolgreich Fußball spielen will", so der defensive Mittelfeldspieler und legt sich fest: "Krise will ich es nicht nennen. Ist es auch nicht. Wir werden da rauskommen, da bin ich ganz sicher. Wir müssen nur einfach wieder mutig und selbstbewusst auftreten."
Hecking schlägt Alarm
Bei Gladbachs Trainer Dieter Hecking hingegen hatte das nach der 0:1-Pleite beim VfB Stuttgart noch anders geklungen: "Wir durchlaufen momentan eine sehr schwierige Phase. Da brauchen wir nicht drumherum reden", sagte der 53-Jährige und zeigte sich genervt von der Misere. Denn null Tore und vier Gegentreffer aus den letzten drei Partien sprechen eine deutliche Sprache: "Wie ihr das alle bezeichnen wollt, ist mir letztendlich egal. Wir wissen, wenn du von fünf Rückrundenspielen vier verlierst, dann ist das eine Situation, die uns allen nicht schmeckt."
Die sportliche Talfahrt geht auch nicht spurlos an Lars Stindl vorbei: "Uns fehlt die Leichtigkeit. Die Negativerlebnisse der letzten Wochen machen sich bemerkbar. Wir tun uns schwer, Tore zu erzielen. Wir müssen einen Tick zielstrebiger sein", hatte der Fohlen-Kapitän nach der Pleite am Sky Mikro verlangt.
Allerdings muss Gladbach schleunigst den Schalter umlegen, um das ausgegebene Saisonziel, das Erreichen der Europacup-Plätze, nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren. Und das am besten im Heimspiel gegen Borussia Dortmund am Sonntag (ab 17:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport Bundesliga 1 HD und im Liveblog auf skysport.de).