Nach dem schlechten Abschneiden der deutschen Teams im Europacup wachsen die Sorgen um die Stärke der Bundesliga. Wo steht das deutsche Oberhaus im internationalen Vergleich? Sky Sport hat bei den Bundesligisten nachgefragt.
"Wir reden von einem sehr hohen Level", meint der neue BVB-Trainer Peter Stöger auf Nachfrage von Sky. Der Österreicher weiß, wovon er spricht. Mit dem 1. FC Köln spielte er in der Europa League in einer Gruppe mit dem FC Arsenal, Roter Stern Belgrad und BATE Borissow. Am Ende sprang nur Platz drei heraus.
Auch sein jetziger Verein bekleckerte sich in der Champions League nicht mit Ruhm. "Das Abschneiden in der Champions League war aber ein absolutes Minus auf der Leistungsbilanz", sagte Hans-Joachim Watzke erst kürzlich in einer Talkrunde mit deutlichen Worten.
Stöger verteidigt EL-Teilnehmer
Mit zwei Remis gegen APOEL Nikosia sicherten sich die Dortmunder gerade noch so das Überwintern in der Europa League. Dort schieden neben Köln auch Hertha BSC und 1899 Hoffenheim bereits in der Gruppenphase aus.
"Diese Teams haben in der letzten Saison aber einen richtig guten Job gemacht", verteidigt Stöger die Europa-League-Teilnhemer, "andere Teams, die es gewohnt sind, international zu spielen und das Potenzial hätten, den ein oder anderen Punkt mehr zu sammeln, haben es dagegen nicht geschafft."
Für Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner ist die aktuelle Situation eine Momentaufnahme. "Ich halte die deutschen Vereine für wettbewerbsfähig und glaube, dass sie im kommenden Jahr wieder eine ganz andere Rolle spielen werden."
Eberl kritisiert öffentliche Wahrnehmung
Fakt ist: In der Jahreswertung liegt die Bundesliga nur auf Platz elf. Sogar Zypern und Österreich haben in dieser Spielzeit mehr Punkte gesammelt.
Trotz dieser Bilanz kommt die Bundesliga für Max Eberl in der öffentlichen Berichterstattung zu schlecht weg. "Man muss meinen, dass wir auf einem katastrophalen Weg unterwegs sind ", sagte Gladbachs Manager, der darin eine gefährliche Entwicklung sieht, "aber auf die vergangenen Jahre gesehen ist die Bundesliga eine starke Marke und ein weiterhin ein tolles Produkt."
Der 44-Jährige mahnte jedoch auch, dass man wachsam sein und andere Wege bestreiten müsse als die Konkurrenten wie zum Beispiel "die Engländer, die es mit unfassbar viel Geld machen".