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Union Berlin News: Polizei nimmt nach antisemitischen Vorfällen Ermittlungen auf

Polizei ermittelt gegen Union-Fans - Verein gibt klares Statement ab

Einige Fans von Union Berlin fielen beim European-Conference-League-Spiel gegen Maccabi Haifa negativ auf.
Image: Einige Fans von Union Berlin fielen beim European-Conference-League-Spiel gegen Maccabi Haifa negativ auf.  © Imago

Nach den antisemitischen Vorfällen im Olympiastadion ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes in drei Fällen gegen mehrere Anhänger des 1. FC Union. Wie die Berliner Polizei am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, wird gegen mehrere noch unbekannte Personen wegen des Verdachts der Volksverhetzung ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Sie sollen bei einer Auseinandersetzung im Fan-Block Fans von Maccabi Haifa "verbal provoziert, bedroht und mit Bier beworfen" sowie fremdenfeindliche Äußerungen getätigt haben.

Gegen einen noch nicht identifizierten Tatverdächtigen wird wegen Inbrandsetzens einer Handfahne und Beschädigung einer ausländischen Flagge ermittelt. Der Mann konnte sich einer Festnahme entziehen, nachdem er beobachtet von einem Zivilbeamten versucht hatte, eine israelische Fahne eines Haifa-Fans anzuzünden.

Einem weiteren Mann wurde vorläufig die Freiheit entzogen, nachdem er nach dem 3:0-Erfolg des 1. FC Union im Gruppenspiel der Conference League gegen den israelischen Meister mehrfach "Sieg Heil" gerufen hatte. Er muss sich nun wegen "Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten", teilte die Polizei mit. Insgesamt waren 470 Polizisten bei der Partie im Einsatz.

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Union-Präsident reagiert

Am Freitagnachmittag folgte nun die Stellungnahme des Vereins. Dieser verurteilte die Vorkommnisse aufs Schärfste: "Dieses Verhalten ist beschämend und nicht tolerierbar. Wir bitten die Betroffenen um Entschuldigung. Antisemitismus ist leider in unserer Gesellschaft nach wie vor vorhanden, deshalb zeigt er sich auch im Stadion. Diskriminierung werden wir in unseren Reihen jedoch nie dulden. Es gilt wachsam zu bleiben und unermüdlich dagegen anzugehen. Wir unterstützen die Ermittlungen der Polizei mit allen uns zur Verfügung stehenden Informationsquellen", erklärt Union-Präsident Dirk Zingler.

"Fußballspiele sind unsere Möglichkeit, durch Begegnung und Kontakt miteinander Vorurteile abzubauen. Das gestrige Spiel ist dafür ein gutes Beispiel: Mehr als 23.000 Menschen waren im Stadion und sind in einer herzlichen Atmosphäre zusammengekommen. Viele von uns hatten gestern und im Vorfeld des Spiels gute Begegnungen und Gespräche mit unseren Gästen aus Haifa und Vertretern jüdischer Organisationen und Vereine in Berlin. Diesen Weg werden wir fortsetzen, denn je mehr Menschen wir erreichen, desto wirksamer können Antisemitismus und Diskriminierung in der Gesellschaft bekämpft werden."

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Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft: Großer Dank für Solidarität

Auch das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft meldete sich heute noch einmal zu Wort: "Vielen Dank für die Welle der Solidarität online und an die Union-Fans, die sich im Stadion mit uns solidarisiert haben! Der Großteil der Unioner hat Maccabi freundschaftlich empfangen und mit ihnen den Fußball gefeiert. Wir erwarten aber auch, dass gegen Antisemitismus im Stadion konsequent vorgegangen wird, damit dies auch weiterhin möglich ist. Für diskriminierungsfreien Fußball!"

dpa / Sky Sport

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