Der Schock nach dem Abstieg saß in Stuttgart tief. Doch der neue VfB-Coach Tim Walter bringt das Feuer und Spaß zurück ins Schwabenland. Zudem erklärt er im exklusiven Sky Interview seine Spielphilosophie, die zum Erfolg führen soll.
Schockzustand, Trauer, Entsetzen - die Stimmung beim VfB Stuttgart hätte nach dem zweiten Bundesliga-Abstieg innerhalb von drei Jahren nicht schlechter sein können.
Der Umbruch - der quasi einem Neuaufbau ähnelt - ist deshalb groß ausgefallen. Langjährige Leistungsträger und Identifikationsfiguren wie Christian Gentner, Andreas Beck, Dennis Aogo und Ron-Robert Zieler verließen den Klub. Auch auf der Trainerbank ist mit Tim Walter ein neuer Übungsleiter am Werk.
Umbruch als große Chance - Walter entfacht das Feuer
Doch genau das ist nun die große Chance für den VfB, die sportliche Misere und schlechte Stimmung der letzten Monate schnell wegzustecken und positiv nach vorne zu blicken.
Coach Walter hat diesbezüglich in der Vorbereitung wichtige Schritte ergriffen und entsprechende Schwerpunkte gesetzt. "Es ging darum, ein Feuer zu entfachen - mit Spaß, guter Stimmung, Aufgaben sowie mit Ablenken in Situationen, in denen Spieler vielleicht mal wieder geknickt sind. Wir wollen Freude vermitteln, an dem was wir tun, denn das ist das schönste, was es gibt. Das sollen die Jungs auch spüren. Und ich glaube, diese Freude haben die Jungs mittlerweile auch wiedergefunden", zeigt sich der Coach in dieser Hinsicht zufrieden.
Doch nicht nur an weichen Faktoren wie der Stimmung wurde gearbeitet. Auf dem Platz ging es konzentriert und hart zu Werke. Walter hat seine Spieler nicht geschont, diesen aber gleichzeitig in Gesprächen ein gutes Gefühl gegeben.
"Ehrlichkeit ist ganz wichtig. Egal was man tut, man muss es den Spielern erklären. Egal wie hart ich sie rannehme, danach muss ich ihnen sanft erklären, warum das Ganze so ist", erklärt Walter den gefühlvollen Ausgleich.
Walters Spielphilosophie: Aktiver Fußball
Doch Walter hat nicht nur eine klare Vorstellung außerhalb des Platzes, was beispielsweise den Umgang mit den Spielern betrifft. Auch auf dem grünen Rasen ist seine Marschroute klar. "Wir wollen mit dem Ball agieren, aktiv sein. Und wenn wir den Ball verlieren, wollen wir ihn schnellstmöglich wiederholen", gibt der 43-Jährige seine Spielphilosophie preis.
Diese aktive Spielweise soll sich möglichst auch auf die Fans übertragen. "Wir wollen unsere Zuschauer begeistern, sie mitnehmen. Wir wollen, dass sie hinter uns stehen und uns anfeuern, egal was passiert. Genau so treten wir auch auf. Egal was passiert, wir machen weiter."
Walter: "Gegner interessiert uns nicht so sehr"
Aus diesem Grund will man beim VfB auch gar nicht so sehr auf den ersten Kontrahenten am Freitag (ab 20 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport Bundesliga 1 HD) schauen. Mit Hannover 96 treffen die Schwaben auf einen Mit-Absteiger und Aufstiegsfavoriten. Es gibt sicher einfachere Auftaktgegner, doch das lässt Walter kalt.
"Der Gegner interessiert uns gar nicht so. Wir schauen auf uns. Wenn wir unsere Stärken in die Waagschale werfen, wird jeder Gegner Probleme bekommen", zeigt sich Walter wenige Tage vor dem Saisonauftakt selbstsicher.