Im Abstiegskampf kann jeder Punkt entscheidend sein. Diese Floskel ist ebenso alt wie ausgelutscht, trotzdem ist sie wahr. So beispielsweise beim Unentschieden des VfB Stuttgart am vergangenen Wochenende in München. Der Punktgewinn, mit dem im Vorfeld niemand gerechnet hat, hat die Stimmung in Stuttgart komplett auf links gedreht.
"Seit Sonntag hat sich schon etwas verändert," sagt Joachim Schmid, der Vorsitzende des größten VfB-Fanclubs RWS Berkheim gegenüber Sky. "Die VfB-Fans in München haben ordentlich Stimmung gemacht und es gab Freudenfeiern in der Allianz Arena. Da hast du das Gefühl gehabt, wir haben schon alles erreicht."
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Auch mit Blick auf die Tabelle hat dieser Punkt große Auswirkungen. So ist der direkte Abstieg für den VfB nur noch theoretisch möglich, wenn Stuttgart verliert und Bielefeld mit einem Sieg sieben Tore aufholt. Dagegen ist der direkte Klassenerhalt für die Stuttgarter wieder im Bereich des Möglichen - dazu muss der VfB gegen Köln gewinnen und Hertha BSC in Dortmund verlieren. Eine Ausgangssituation, die bei Joachim Schmid für Optimismus sorgt: "Man ist positiv gestimmt. Man hofft, am Samstag alles umzubiegen, was eigentlich schon verloren war und dass wir uns retten. Die Euphorie ist vorhanden. Die wird auch in der ganzen Fanszene und bei den Zuschauern da sein."
Schmid sicher: "Es wird ein Hexenkessel in Stuttgart"
A propos Zuschauer: Die könnten am Samstag in der Mercedes-Benz-Arena das entscheidende Zünglein an der Waage sein. "Ich denke, dass sie eine entscheidende Rolle spielen", so Schmid. "Es wird ein Hexenkessel in Stuttgart. Die werden Stimmung von der ersten bis zur letzten Minute machen."
Komplett will sich der schwäbische Fanclubboss aber nicht auf seinen Optimismus verlassen und plant bereits für eine mögliche Relegation. "Ich habe in den letzten Wochen erhoben, wer zum Heimspiel will. Mit fast 1300 Mitgliedern ist das nicht so einfach zu planen. Beim Auswärtsspiel frage ich gerade ab, wer Interesse für eine Übernachtungstour nach Bremen oder Hamburg hat. Eine Busfahrt nach Darmstadt kann man dann immer kurzfristig planen." Trotzdem hofft Joachim Schmid, dass er sich diese Arbeit umsonst macht: "Am liebsten wäre es mir, ich könnte meine ganze Liste am Samstagabend löschen." Anders als in München wäre dafür ein Punkt allerdings zu wenig.
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