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VfL Wolfsburg News: Mark van Bommel bei den Wölfen rehabilitiert

Pokal, was? Van Bommel erkämpft sich das Wölfe-Vertrauen zurück

Mark van Bommel hat sich nach schwacher Vorbereitung und der Pokal-Disqualifikation das Vertrauen zurückerarbeitet.
Image: Mark van Bommel hat sich nach schwacher Vorbereitung und der Pokal-Disqualifikation das Vertrauen zurückerarbeitet.  © Imago

Der neue Wolfsburg-Trainer Mark van Bommel ist denkbar schlecht in seine Zeit beim VfL gestartet. Nachdem es schon vor dem ersten Spieltag Kritik hagelte, wird der Niederländer nur drei Wochen später schon von den Fans gefeiert.

Nachdem Oliver Glasner die Wölfe in der vergangenen Saison in die Champions League geführt hatte, war bereits klar, dass der abgewanderte Coach nur schwer zu ersetzen sein dürfte. Mit van Bommel angelten sich die Wolfsburger immerhin den Wunschkandidaten und setzten große Hoffnungen in den einstigen Bayern-Leader.

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Van Bommel mit blamabler VfL-Vorbereitung

In der Vorbereitung erhärtete sich dann schrittweise der Verdacht, dass das hinterlassene Glasner-Erbe zu schwer für den neuen Mann wiegen könnte. Nach einem knappen 2:1-Sieg gegen Erzgebirge Aue zum Einstand setzte es für den neuen Trainer gleich fünf Niederlagen in Serie.

Das Erschreckende dabei: Neben einem ideenlosen Sturm enttäuschte vor allem die Abwehr, die im Vorjahr noch das große Aushängeschild der Mannschaft war. Die Tor-Bilanz nach den sechs Testspielen der Wolfsburger endete in einem blamablen 5:13. Immer wieder sorgten sowohl individuelle Patzer wie auch eine schlechte Ordnung in Konter- und Standard-Situationen für vermeidbare Gegentore.

Super-GAU im DFB-Pokal

Die Kritik, das Spiel der Wölfe habe sich zurückentwickelt, wuchs schon vor dem ersten Pflichtspiel. Dort kam es zum Super-GAU. Gegen Preußen Münster mussten die Wolfsburger im Pokal nachsitzen und erkämpften sich mit Ach und Krach über 120 Minuten den Sieg über den Viertligisten. So weit, so gut.

Doch bei dem umkämpften Sieg unterlief van Bommel ein folgenschwerer Fehler. Der Coach wechselte sechs Mal, obwohl trotz Verlängerung lediglich fünf Wechsel im DFB-Pokal erlaubt sind. Münster legte kurz darauf Einspruch gegen das Spiel ein und bekam vom Verband Recht zugesprochen. Auch eine Folgeuntersuchung, von den Wölfen eingefordert, förderte kein anderes Ergebnis zu Tage. Die Wolfsburger wurden disqualifiziert.

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Wolfsburgs Trainer Mark van Bommel über die Gegner in der Champions League.

Trotz VfL-Humor: Van Bommel auf dem Prüfstand

Die Vereinsführung nahm die folgenschwere Panne nach außen hin mit Humor. "Bei allem Ärger und Frust sollte man aber auch dabei den Ball etwas flacher halten. Auch wenn wir kurzzeitig darüber nachgedacht hatten, alle Beteiligten zu einem Volkshochschul-Grundkurs 'Richtig Lesen' anzumelden, nach reiflicher Überlegung davon aber abgesehen haben", scherzte Geschäftsführer Jörg Schmadtke in einem Statement zur Wechselpanne.

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In selbigem versicherte der Wölfe-Boss auch, dass der Fehler keine personellen Konsequenzen nach sich ziehen würde und man weiterhin "Zusammenhalt und Kollegialität" leben würde. Intern dürfte der Ton jedoch durchaus harscher gewesen sein. Van Bommel schon vor dem ersten Spieltag (damals stand das Ergebnis noch aus) auf dem Prüfstand.

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Drei Spiele, drei Siege - Leipzig-Erfolg als Krönung

Auf genau diesem Prüfstand hat van Bommel nun das Unmögliche mit dem VfL möglich gemacht. Mit dem 1:0-Sieg gegen RB Leipzig am Sonntag hat der Neu-Trainer den perfekten Bundesliga-Start hingelegt. Drei Spiele, drei Siege, neun Punkte - Vereinsrekord. "Es ist immer schön, wenn man gewinnt. Und noch schöner, wenn man es drei Mal hintereinander macht. Jeder kann in der Bundesliga jeden schlagen", freute sich van Bommel nach dem RB-Spiel bei DAZN.

Während die knappen Siege gegen den dezimierten Aufsteiger Bochum (1:0) am 1. Spieltag und den Tabellenletzten Hertha BSC (2:1) am 2. Spieltag noch als Pflicht-Dreier abgetan und mit leichter Skepsis wahrgenommen wurden, war der 1:0-Sieg gegen Vizemeister Leipzig ein erstes ganz großes Ausrufezeichen. Wolfsburg und van Bommel stehen nicht mit Glück alleine an der Tabellenspitze, sondern haben sich wahrlich dahin gearbeitet.

Defensive bleibt das Wolfsburger Aushängeschild

Viel Hurra-Fußball zeigte die Mannschaft zwar in allen drei Partien noch nicht, doch die harte Spielweise, die van Bommel fordert, trägt Früchte. In den drei Spielen der Wolfsburger fielen bislang die wenigsten Treffer in der Bundesliga. Die noch nicht zu Freudensprüngen animierende Offensive, die auf bislang erst vier Tore kommt, wird von der sattelfesten Abwehr allerdings mehr als aufgefangen.

Erst einmal musste Keeper Koen Casteels hinter sich greifen. Die Vorderleute stellen die Räume gut zu, gehen entschlossen in die Zweikämpfe und scheuen dank van Bommel auch nicht davor zurück, schwierige Situationen einfach Mal mit einem Foul zu lösen. Diese Abwehr ist - wie im Vorjahr - der Schlüssel zum derzeitigen Erfolg.

Ausruhen kann sich der Tabellenführer darauf allerdings nicht. In der Offensive muss noch einiges passieren. Zu selten kommen die Wölfe in Überzahlsituationen im gegnerischen Drittel und die Kreativität aus dem Mittelfeld sprüht noch längst nicht so wie noch zu Zeiten Glasners.

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Pause und Spielplan spielen van Bommel in die Karten

Doch die Wolfsburger haben nun genug Zeit an den nötigen Stellschrauben zu drehen. Nicht nur, dass nun die Länderspielpause ansteht, die kommenden Bundesliga-Partien danach spielen van Bommel in die Karten. Am vierten Spieltag geht es zu Aufsteiger Greuther Fürth - am Spieltag darauf kommt die kriselnde Eintracht aus Frankfurt in die Volkswagen Arena.

Damit ist es nicht ausgeschlossen, dass die Serie der Wölfe weitergeht. Garantiert ist das allerdings auch nicht. "In zwei Wochen fahren wir nach Fürth, und dann fangen wir wieder von vorne an. Drei Siege bedeuten, dass wir gut arbeiten. Es gibt aber keine Garantie, dass es so weitergeht", zeigte sich van Bommel fokussiert.

Und die Pokal-Panne? Längst vergessen - Tabellenführung sei Dank.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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