US-Ärzte attestieren Loris Karius nach dem Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool (3:1) eine Gehirnerschütterung. Die Diagnose ist auch ein großes Thema bei der Nationalmannschaft.
Kurz vor seinem Kalifornien-Urlaub ließ sich Karius im Massachusetts General Hospital in Boston untersuchen. Wie der behandelnde Arzt Dr. Ross Zafonte am Montag mitteilte, existierte nach dem Zusammenstoß mit Sergio Ramos eine "visuelle räumliche Dysfunktion".
Zwei Minuten nach dem Ellbogen-Check des Real-Kapitäns warf der deutsche Torhüter den Ball drekt auf den Fuß von Karim Benzema, der das 1:0 für Madrid erzielte. Kurz vor Schluss rutschte ihm auch noch der Ball nach einem harmlosen Distanzschuss von Gareth Bale durch die Hände.
Kroos zweifelt Diagnose an
"Ich weiß nicht, ob man die Aussetzer dadurch erklären kann. Das sehe ich eher nicht so. Im Falle einer Gehirnerschütterung weiß ich nicht, ob man dann weiterspielen kann", zweifelt Toni Kroos beim DFB-Medientag die Diagnose an.
Der Mittelfeldspieler von Real Madrid geht davon aus, dass es sich um keine schwere Gehirnerschütterung gehandelt haben könne. "Wenn doch, dann war es sicherlich eine Einschränkung. Aber er hat sich nicht auswechseln lassen."
Neuer fühlt mit Karius
Sami Khedira und Jerome Boateng zeigten sich dagegen verwundert, dass das Thema erst so spät rauskomme. "Bei den Wiederholungen hat man den Zusammenstoß schon gesehen", sagte Khedira und weiter: "Das kann schon beeinflussen. Aber dann muss man sich auswechseln lassen."
Mitgefühl zeigte Manuel Neuer: "Das ist eine sehr schwierige Situation, uns hat hier bei der Nationalmannschaft das Herz geblutet und weh getan. Vor allem wir Torleute haben da mitgelitten", sagte der DFB-Kapitän. Immerhin sei Karius aber noch jung und könne noch einige Finals spielen. "Ich wünsche ihm, dass er noch einmal solche Momente erleben darf und dann ein gutes Spiel macht."