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Vor Frankfurt-Spiel: Favre & Zorc sprechen über Borussias Defensive

Defensive Alarmglocken schrillen beim BVB: Sind Fouls die Lösung?

Die Defensivleistungen von Borussia Dortmund sorgen in dieser Saison für viel Gesprächsstoff.
Image: Die Defensivleistungen von Borussia Dortmund sorgen in dieser Saison für viel Gesprächsstoff.  © Getty

Während es vorne fast von allein läuft, liegt das größte Problem des BVB auf der anderen Seite des Feldes. Vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt äußerten sich auch Michael Zorc und Trainer Lucien Favre zur Defensive der Dortmunder - und nehmen die Profis in die Pflicht.

So viele Tore geschossen wie keine andere Mannschaft in der Liga, so viele kassiert wie Union Berlin. Es ist sehr offensichtlich, was beim BVB in dieser Saison gut funktioniert - und was nicht. Dortmunds Sportdirektor nervt dabei vor allem, dass sein Team die Probleme schon seit Wochen nicht abgestellt bekommt. "Wir reden immer wieder über das Gleiche" betont Michael Zorc.

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Sportdirektor Michael Zorc über die Probleme in der Defensive beim BVB. (Videolänge: 0:37)

Drei gegen Barcelona, drei gegen Paderborn

Der verloren gegangene Schlagabtausch mit Bayer Leverkusen am vergangen Samstag (3:4) war bereits das achte Saisonspiel des BVB mit mindestens drei Gegentoren. Darunter sind Spiele gegen Top-Teams wie die Münchener Bayern (0:4) oder den FC Barcelona (1:3).

Doch die Dortmunder haben auch schon gegen den FC Augsburg, Union Berlin oder gar den Tabellenletzten aus Paderborn drei Stück gefangen. In den letzten fünf Bundesliga-Partien hagelte es ganze zehn Gegentreffer. Zum Vergleich: Die Bayern mussten ein Gegentor hinnehmen, die Gladbacher fünf, RB Leipzig sechs.

Verschenkt der BVB die nächste Titel-Chance?

Am Freitagabend droht erneut Ungemach: Die wiedererstarkte Frankfurter Eintracht ist zu Gast im Signal Iduna Park. Die SGE gewann zuletzt zweimal in kurzer Zeit gegen die Leipziger und schoss am Wochenende den FC Augsburg mit 5:0 ab. Kostic und Co. haben definitiv das Potential, den Dortmundern weh zu tun.

Die Probleme in der Hintermannschaft sind im Titelrennen, das in dieser Saison eher zum Marathon zu werden scheint, ein einziger Klotz am Bein. Schon im letzten Jahr schrammte die Mannschaft knapp am Titel vorbei, in diesem Jahr wollen die Dortmunder die Chance nutzen. Doch durch die vielen Gegentore verschenkte der BVB zahlreiche Punkte im Kampf um den Titel.

Daher hat der BVB momentan scheinbar nur ein Konzept, um Spiele zu gewinnen - mehr Tore zu schießen als der Gegner. Das gelingt zwar dank der herausragenden Offensive ab und an, ist aber natürlich keine langfristige Lösung.

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Lösungen? Ballbesitz und Fouls

Stattdessen scheint sich die Ansicht zu etablieren, dass man den Spielfluss des Gegners auch mal unterbrechen muss, statt mit ihm um die Wette zu ballern. Ansätze gibt es dafür mehrere. Ruhige und kontrollierte Ballbesitzphasen etwa, um den Gegner eine Weile ins Leere laufen zu lassen und selbst etwas Kraft sparen zu können.

Eine weitere und deutlich simplere Möglichkeit ist, wie von Zorc angedeutet, das Foulspiel:"Wir sind die fairste Mannschaft der Liga. Da gibt's aber keine Punkte für." Selbst Winter-Neuzugang Emre Can appellierte an sein neues Team, härter zu verteidigen.

"Wenn wir in Führung gehen, müssen wir auf gut deutsch gesagt dreckiger sein und auch mal ein Foul ziehen", sagte der deutsche Nationalspieler nach dem Leverkusen-Match bei Sky. Trainer Lucien Favre glaubt dabei nicht an eine Blitzheilung der defensiv schwächelnden Borussen. Die beste Lösung, so Favre, ist "Arbeit, Arbeit, Arbeit."

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BVB-Coach Lucien Favre kennt nur eine Möglichkeit, die Defensiv-Probleme in den Griff zu bekommen. (Videolänge: 0:51)

Mit Frankfurt und Paris warten harte Aufgaben

Allzu viel Zeit, um die defensiven Böcke endlich abzustellen sollte sich der BVB aber nicht lassen. Eintracht Frankfurt ist stark in die Rückrunde gestartet und im knappen Meisterschaftskampf müssen die Dortmunder punkten, um nicht abgehängt zu werden.

Und in der Königsklasse trifft die Mannschaft von Lucien Favre in der nächsten Woche auf die Welt-Offensive von Paris Saint-Germain.

Zwei wegweisende Spiele in denen die BVB-Stars dafür sorgen sollen, dass Michael Zorc wieder über deutlich angenehmere Themen reden darf.

Mehr zum Autor Florian Papenfuhs

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