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Wasserziehr zur Tuchel-Aussage: BVB-Trennung war schon im Gang

Ex-BVB-Trainer Thomas Tuchel sagt als Zeuge aus

Hans-Joachim Watzke und Thomas Tuchel gingen in Dortmund nicht im guten auseinander.
Image: Hans-Joachim Watzke und Thomas Tuchel gingen in Dortmund nicht im guten auseinander.  © DPA pa

Hätte es den Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus nicht gegeben, wäre Thomas Tuchel dann noch Trainer beim Borussia Dortmund? Dortmunds Ex-Trainer meint ja.

"Davon würde ich ausgehen", antwortete er auf eben diese Frage des Oberstaatsanwaltes Carsten Dombert., ob er ohne das Attentat über den Sommer 2017 hinaus BVB-Trainer geblieben wäre.

Diese Aussage tätigte Tuchel am heutigen Montag (19. März) als Zeuge im Prozess gegen Sergej W. um den Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund im vergangenen Jahr.

Wasserziehr: Trennungsprozess war schon im Gang

Sky Moderator Patrick Wasserziehr schätzt die Lage anders ein: "Rund um diesen dramatischen Anschlag gibt es viele Geschichten, die die Dortmunder Chefetage so erzählt, und die von Tuchel anders erzählt werden. Ich glaube, das ist eine Zerreißprobe gewesen, die ein Verhältnis, das zu dem Zeitpunkt ohnehin schon nicht mehr das allerbeste war, dann nochmal vor eine endgültige Bewährungsprobe gestellt hat."

Und weiter: "Das ist etwas, worauf sich niemand einstellen kann. All das, was dann dort passiert ist - man hat sich gegenseitig vorgeworfen, nicht die Wahrheit gesagt zu haben - hat am Ende einen Prozess beschleunigt, der aber grundsätzlich schon im Gang war."

Bombenanschlag auf BVB-Bus vor CL-Partie

Rückblick: Am 11. April 2017 machte sich der BVB-Bus samt Trainerteam und Mannschaft auf dem Weg vom Hotel zum Signal Iduna Park. Dort sollte am Abend das Champions-League-Spiel gegen den AS Monaco stattfinden.

Doch kurz nach der Abfahrt detonierten gegen 19:15 Uhr Sprengsätze neben dem Bus am Teamhotel im Dortmunder Süden. Der mittlerweile zu Betis Sevilla gewechselte Marc Bartra, der im hinteren Bereich des Busses am Fenster saß, wurde an der Hand verletzt und musste operiert werden. Außerdem wurde ein Polizist verletzt, er erlitt ein Knalltrauma. Die Partie gegen Monaco wurde am Abend kurzfristig verschoben - auf den Folgetag.

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Tuchel sieht Zusammenhang zwischen Entlassung und Busanschlag

"Wir hätten nicht einen Tag später spielen dürfen"

An dieser Ansetzung entfachte sich ein Streit zwischen BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Tuchel, der in der vorzeitigen Entlassung Tuchels als BVB-Trainer im Sommer 2017 gipfelte.

"Aki (Watzke, Anm. Red.) hat das ja öffentlich schon gesagt, dass es großen Dissens gegeben hat. Das stimmte auch so", sagte Tuchel: "Der große Dissens bestand darin, dass ich im Bus saß und Aki nicht. Deshalb gab es auch eine andere Herangehensweise mit dem Umgang. Ohne das Aki jetzt vorhalten zu wollen." Und weiter: "Wir hätten nicht einen Tag später spielen dürfen", so der 44-Jährige.

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Bender mit drastischen Aussagen

Watzke widerspricht Tuchel

Watzke verteidigte sich seinerzeit in einem Interview in der Zeit. "Es hätte am Nachmittag des Spieltags immer noch die Möglichkeit gegeben, nicht anzutreten. Wir hätten das mit der UEFA gelöst. Aber das wollte offenbar niemand, denn dieses Angebot bestand ja. Wir waren nach mehreren Gesprächen sehr sicher, eine gemeinsame Position mit dem Trainer zu haben", sagte der BVB-Boss.Aber war der Anschlag wirklich der einzige Auslöser für die Unstimmigkeiten zwischen der BVB-Klubführung und Tuchel?

Der Ausgang ist bekannt. Tuchel wurde beim BVB ein Jahr vor Ende seines bis Juni 2018 laufendes Vertrages entlassen.

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