Borussia Dortmund wurde im Sommer von Uli Hoeneß für seine Transferpolitik kritisiert. Nun hat BVB-Boss Hans-Joachim Watzke dazu Stellung bezogen.
Im August 2020 hatte Uli Hoeneß sich zur Transferpolitik von Borussia Dortmund geäußert. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) sagte der Ehrenpräsident der Bayern, es sei "unklug" vom BVB, Talente aufzuspüren, sie auszubilden und teuer weiterzuverkaufen.
"Ich glaube, solange die Dortmunder dieses System nicht ändern, werden sie diese letzten zehn Prozent nicht kriegen, dass man in wichtigen Spielen die richtigen Leistungen bringt. Ein Spieler muss das Gefühl haben: Ich bin Bayern forever", erklärte Hoeneß damals.
Watzke: "Ist ein bisschen heuchlerisch"
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ist nun darauf eingegangen. "Das ist ein bisschen heuchlerisch. Ehrlicherweise haben wir Mario Götze hier nicht ausgebildet, Mats Hummels und Robert Lewandowski nicht geholt, um damit Geschäfte zu machen", erklärte der 61-Jährige im Podcast von Sandra Maischberger.
"Sie haben sie uns weggeholt und natürlich auch dafür bezahlt - zumindest teilweise. Also insofern, das selbst zu leben und anschließend anzuprangern. Wenn Bayern München kommt und einem Spieler von uns das Doppelte und Dreifache bietet, gibt es bei uns ökonomische Grenzen. Aber es ist ja nicht nur Bayern, das kann auch Real Madrid sein oder Barcelona", so Watzke weiter.
"Dafür ist er viel zu intelligent"
Der Geschäftsführer erklärte, dass der BVB finanziell nicht mit dem FC Bayern mithalten kann und die Fehler, die er in der Vergangenheit machte, nicht noch einmal begehen will. "Einen Tod muss ich sterben: Entweder geht der Spieler dann weg oder aber ich muss mich dann irgendwann wieder so verschulden. Das haben wir doch alles gehabt. Wir haben doch schon einmal versucht, den Kampf mit Bayern München auch finanziell aufzunehmen und ein paar Jahre später waren wir tot. Das weiß er aber auch. Dafür ist er viel zu intelligent", sagte Watzke in Richtung Hoeneß.
Die Triebfeder für Hoeneß' Kritik am BVB ist für Watzke klar: "Ich glaube, dass er einfach Spaß daran hat zu attackieren. Wenn er das hat, dann soll er das auch machen - von mir aus auch bis 90. Dann werden wir uns halt auch ab und zu in der Öffentlichkeit reiben. Ich brauche das nicht, ich habe auch nichts davon."
Watzke über "schwierigen" Menschen Tuchel
Zudem sprach der BVB-Boss im Podcast auch über Thomas Tuchel, der laut Watzke "nicht zu seinen Feinden zählt." 2017 waren die Dortmunder und der aktuelle Trainer von Paris Saint-Germain auseinander gegangen: "Am Ende haben wir gemeinsam den DFB-Pokalsieg gefeiert und uns dann getrennt, weil es einfach nicht passte. Thomas ist ein schwieriger Mensch, das sieht man jetzt auch in Paris wieder - aber ein fantastischer Trainer. Man kann nicht mit jedem. Irgendwann muss man sich trennen. Wir haben das sauber abgewickelt, die Saison zu Ende gespielt und dann geht man auseinander. Das ist im Fußball so", meint Watzke.