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FC St. Pauli: Philipp Ziereis über Platz 1 und Ziele

Ziereis: "Wer würde nicht gern den Aufstieg auf der Reeperbahn feiern?"

Philipp Ziereis wechselte 2013 von Jahn Regensburg zum FC St. Pauli.
Image: Philipp Ziereis wechselte 2013 von Jahn Regensburg zum FC St. Pauli.  © Imago

Ein Bayer in Hamburg. 2013 wechselte Philipp Ziereis von Jahn Regensburg zum FC St. Pauli. Seit dem Sommer ist der 28-Jährige auch Kapitän. Im Interview mit Skysport.de spricht Ziereis über die Gründe für den Erfolg der Kiez-Kicker und verrät, was nach Siegen in der Kabine steht.

Skysport.de: Herr Ziereis, Sie haben die Länderspielpause genutzt und in Ihrer Heimat geheiratet. Dazu herzlichen Glückwunsch! Wie wichtig sind Ihnen Ihre Wurzeln und die Familie in der Oberpfalz?

Philipp Ziereis: Danke, auf jeden Fall sehr wichtig. Meine Frau kommt auch aus Regensburg und wir wollten dort heiraten, damit meine Großeltern dabei sein können. Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich. Deswegen versuche ich, oft in die Heimat zurückzukommen, auch wenn es wegen der großen Entfernung nicht immer möglich ist.

Skysport.de: Sportlich gesehen dürfte die Stimmung in ihrem Heimaturlaub super gewesen sein: St. Pauli steht in der Zweitligatabelle auf Platz eins vor Jahn Regensburg. Wovon sind Sie mehr überrascht?

Ziereis: Das ist eine gute Frage (lacht). Es ist schön, dass beide jetzt da oben stehen. Für mich war es auch nicht so unwichtig, dass wir vor meinem Urlaub Regensburg noch überholt haben (lacht). Aber ich glaube, dass auch beim Jahn alle zufrieden sind mit dem aktuellen Tabellenplatz. Deswegen hätte es vom Zeitpunkt her nicht besser sein können.

Skysport.de: Was sind die Gründe für den aktuellen Erfolg der beiden Klubs?

Ziereis: Regensburg kann ich nur aus der Ferne beurteilen, aber ich kenne schon noch ein paar Leute und habe mit dem Trainer sogar noch zusammengespielt. Regensburg zeichnet immer der Teamgeist aus. Sie haben einen guten Plan, jeder weiß, was zu tun ist. Das ist genauso bei uns der Fall. Wir sind eingespielt, haben nach der guten Rückrunde der vergangenen Saison den Schwung mitgenommen.

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Skysport.de: Sie sind 2013 von Regenburg zum FC St. Pauli gewechselt und haben dort auch schwierige Zeiten miterlebt. Wie ordnen Sie den aktuellen Erfolg ein und wie sorgen Sie als Kapitän dafür, dass alle auf dem Boden bleiben?

Ziereis: Ich glaube nicht, dass wir irgendjemanden auf dem Boden halten müssen. Wir genießen gerade, dass wir gut und erfolgreich Fußball spielen. Die Fans sehen auch, was hier gerade entsteht. Es gab in den vergangenen Jahren sicherlich einige Höhen und Tiefen, das macht die aktuelle Situation aber eigentlich nur noch angenehmer, weil alle begeistert sind von dem, was wir in den vergangenen Monaten abgeliefert und welche Konstanz wir an den Tag gelegt haben.

Skysport.de: Ihr Trainer Timo Schultz hat im Sky Interview gesagt, dass er der Mannschaft das Träumen nicht verbietet. Träumen Sie schon manchmal von der Bundesliga?

Ziereis: Wer würde nicht gerne eine Aufstiegsfeier auf der Reeperbahn miterleben? Das ist aber alles noch so weit weg. Es wäre vermessen, nach neun Spieltagen große Ziele auszugeben. Wir gehen entspannt mit der Situation um, aber wir sind so selbstbewusst zu sagen, dass wir maximalen Erfolg haben wollen. Ob das am Ende den Aufstieg bedeutet oder nicht, das wird man dann sehen. Wir alle hier, die Mannschaft und die Leute um sie herum, werden auf jeden Fall nicht die Nerven verlieren.

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2. Bundesliga: St.-Pauli-Trainer Timo Schultz spricht exklusiv mit Sky über die Aufstiegsträume und -ambitionen des Vereins (Videolänge: 1:43 Min.).

Skysport.de: Wie wichtig ist es, einen Trainer zu haben, der schon als Spieler für St. Pauli aktiv war und den Verein in- und auswendig kennt? Strahlt das auch auf die Mannschaft aus?

Ziereis: Ja, bestimmt. St. Pauli ist ein sehr besonderer Verein. Ich kam vor acht Jahren aus Regensburg und weiß, dass man erst einmal lernen muss, wie die Dinge hier laufen. Unser Trainer kennt den Klub wie kaum kein anderer, das ist ein klarer Vorteil.

Skysport.de: Was macht Timo Schultz und seine Arbeitsweise aus?

Ziereis: Jeder Trainer hat seine Art und Herangehensweise. Ich glaube schon, dass der Trainer bei uns in der Mannschaft gut ankommt - sonst hätten wir nicht diese Ergebnisse. Wir haben uns in den vergangenen eineinhalb Jahren mit dem Trainerteam als Mannschaft gefunden und alle wissen, was wir aneinander haben. Eins kann ich auf jeden Fall sagen: dass der Trainer nie zufrieden ist und auf keinen Fall zulassen wird, dass ein Schlendrian einkehrt. Das ist auch gut so, denn das wird uns alle besser machen.

Skysport.de: Worin kann oder muss die Mannschaft noch besser werden?

Ziereis: Auch wenn die Ergebnisse in den letzten Wochen wirklich gut waren, hatten wir auch Dinge dabei, an denen wir arbeiten müssen: unsere Leistung konstant abzuliefern und uns nicht im Spiel kleine Pausen zu gönnen. Wir haben noch mehr Potenzial und können noch besser spielen.

Skysport.de: Ihr Trainer hat das Team mit einer "geilen Band" verglichen. Welches Instrument spielen Sie in dieser Band und wer ist der Leadsänger?

Ziereis: Da ich überhaupt nicht musikalisch bin, kann ich nicht sagen, dass ich ein Instrument spiele (lacht). Aber jeder hat seine Rolle gefunden und ich kann nur bestätigen, dass wir eine geile Band sind. Das waren wir eigentlich schon immer, aber der Erfolg macht alles noch einfacher. Wir haben super Typen, auch die Jungs, die im Moment vielleicht etwas hinten dran sind, tragen ihren Teil dazu bei. Jeder weiß, wie wichtig er für den Erfolg ist.

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2. Bundesliga: St.-Pauli-Trainer Timo Schultz verrät im exklusiven Interview mit Sky, was seine ''geile Band'' ausmacht (Videolänge: 56 Sek.).

Skysport.de: Sie haben angesprochen, dass St. Pauli ein "besonderer Verein" ist. Was macht die Faszination aus? Und wie wichtig ist es für Sie, dass der Klub und seine Verantwortlichen sich auch zu gesellschaftlichen Themen klar positionieren?

Ziereis: St. Pauli tickt ein wenig anders. Wenn man hier ankommt, muss man sich erst einmal einfinden und schauen, wie die Dinge hier laufen. Was das klare Positionieren angeht: Ich bin immer ein Freund davon, eine eigene Meinung zu haben und für Dinge einzustehen. Das hat der Verein perfektioniert und die Spieler können sich damit identifizieren. Dadurch war und ist der FC St. Pauli ein besonderer Verein und, er ist, glaube ich, wichtig für die Fußballkultur in Deutschland und in der Welt.

Skysport.de: Am Samstag spielt St. Pauli in Heidenheim, dann gegen Rostock, im DFB-Pokal in Dresden, danach in Bremen. Geht die Saison jetzt erst so richtig los?

Ziereis: In der 2. Liga ist jedes Spiel schwierig und wichtig, das macht die Liga so besonders. Wir wollen anknüpfen an unsere bisherigen Leistungen, wobei die Gegner gar nicht so ausschlaggebend sind.

Skysport.de: St. Pauli gehört in die Bundesliga, weil…?

Ziereis: Fragen Sie mich das am besten am Ende der Saison nochmal. Aber grundsätzlich, weil der Verein dort schon zu lange nicht mehr gespielt hat, weil wir eine geile Band haben und weil die Werte des FC St. Pauli dadurch noch weiter nach draußen getragen werden können.

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Skysport.de: Ihr Trainer hat in einem Interview verraten, dass es vor Spielen eine Bierrunde gibt und nach Siegen eine Kiste Bier in der Kabine steht. Wie sieht das in der Praxis aus?

Ziereis: Stimmt, nach einem Sieg steht eine Kiste Bier in der Kabine. Ich kann aber alle beruhigen: das artet auch nicht aus.

Skysport.de: Und wenn St. Pauli aufsteigt?

Ziereis: Dann würden lassen wir es krachen lassen, das kann ich versprechen (lacht).

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