SpVgg Greuther Fürth - Hamburger SV. 2. Bundesliga.
Stadion am LaubenwegZuschauer13.266.
Fürth macht mit dem Dreier einen richtigen Satz in die obere Tabellenhälfte - ist nun schon Neunter. Für den HSV hingegen rückt die Herbstmeisterschaft in weite Ferne, die Hamburger müssen bereits am Samstag daheim gegen den SV Sandhausen wieder ran. Greuther Fürth spielt am Sonntag zum Abschluss der Hinrunde in Darmstadt.
Was für eine Geschichte! Auch im dritten Spiel unter Alexander Zorniger gewinnt Greuther Fürth mit 1:0 - in jedem dieser Partien sorgte Armindo Sieb für das goldene Tor. Der Sieg gegen den HSV ist verdient, die Hamburger kamen im zweiten Durchgang eigentlich nie wirklich gefährlich vor das gegnerische Tor. Und die SpVgg hat gleich mehrere Chancen auf die vorzeitige Entscheidung liegengelassen.
Branimir Hrgota stochert gegen Vuskovic nach. Jöllenbeck zückt zum neunten Mal Gelb (und einmal Rot gegen Tillmann).
Xavier Amaechi schubst Hrgota, der die Einladung dankend annimmt. So gibt es Gelb für den Hamburger und wertvolle Sekunden für die Fürther.
Asta geht allein auf dem Strafraum zu. Muheim klärt mit einem Tackling, trifft zunächst den Ball und dann den Fürther. Es gibt keinen Elfmeter.
Hamburg will das Spiel nach Ballgewinn schnell machen und schwärmt aus. Links auf Höhe der Mittellinie will Timothy Tillman das taktische Foul ziehen, kommt aber extrem spät in den Zweikampf trifft mit gestrecktem Bein Amaechi auf Kniehöhe. Jöllenbeck zieht sofort die Rote Karte. Hart, aber vertretbar.
Hrgota chippt den Ball in den Lauf von Abiama, der mit zwei herrlichen Tricks die Hamburger Abwehr düpiert. Doch dann wird der Winkel zu spitz, der Schussversuch geht drüber. Am Ende stand der Stürmer beim Pass aber auch knapp im Abseits.
Tim Walter erhöht das Risiko und bringt Tom Sanne für Jonas Meffert. Der junge Stürmer traf bei seinem Debüt gegen Magdeburg kurz nach der Einwechslung prompt.
Dem HSV läuft die Zeit davon, Fürth führt weiter verdient. Doch die Hamburger sind Spätzünder, haben ein Drittel ihrer Tore in der Schlussviertelstunde erzielt.
Vuskovic flankt von links, Benes köpft über das Tor. So richtig hochkarätig war auch diese Möglichkeit nicht.
Alexander Zorniger musste reagieren und nimmt den Damian Michalski - aufgrund akuter Gelb-Rot-Gefahr - vom Platz, der Ex-HSVer Gideon Jung übernimmt.
Mit sehr viel Ellenbogen geht Michalski in den Zweikampf mit Königsdörffer. Matthias Jöllenbeck drückt beide Augen zu, der Fürther war schon verwarnt.
Sebastian Griesbeck will nach einem Freistoßpfiff den Ball nicht sofort rausrücken. Jetzt kommt zu einer Rudelbildung, der Fürther sieht Gelb. Es ist seine Fünfte in dieser Saison, damit fehlt er am Wochenende gegen Darmstadt und hat vorzeitig Winterpause.
Hrgota tanzt Königsdörffer an der linken Strafraumkante aus und passt mit Übersicht auf Sieb im Rückraum, der im Gewühl das Tor haarscharf links verfehlt. Nächste dicke Gelegenheit für die Frankren!
Kittel verliert den Ball mit einem Fehlpass, klärt die Situation in der Folge mit einer rüden Grätsche und sieht Gelb.
Das muss das zweite Tor an diesem Abend von Sieb sein! Etwas überraschend bricht der Fürther Angreifer über die linke Seite durch und geht alleine auf das Hamburger Tor zu. Kurz vor dem Fünfmeterraum visiert er rechts oben das Eck an, aber Heuer Fernandes klärt mit starkem Reflex zur Ecke.
Fürth startet mutig in den zweiten Durchgang, presst wieder früh und ist durchaus auf ein zweites Tor aus.
Da verliert Fürth etwas zu einfach den Ball, Benes sucht aus 20 Metern den Abschluss, der allerdings direkt in den Armen von Linde landet.
Greuther Fürth verdient sich mit einer guten ersten Hälfte die 1:0-Führung gegen den HSV. Die Hausherren starteten mit sehr aggressiven Pressing in die Partie, Sieb vollendete einen blitzsauberen Angriff mit seinem dritten Tor im dritten Spiel unter Zorniger. In der Folge taten sich die Hamburger schwer, Kittel vergab die beste Chance aus spitzem Winkel in der 18. Minute, zudem stand Glatzel bei einem Kopfballtor im Abseits.
Christiansen packt an der Seitenlinie gegen Glatzel die Schere aus und sieht die erste Gelbe Karte des Abends.
Benes bringt die übernächste Ecke in den Rückraum, wo Kittel aus 14 Metern den Abschluss sucht, aber geblockt wird.
Benes kommt mit Pass hinter die Abwehr zu Dompe, der scharf in die Mitte flankt. John geht auf Nummer sicher und klärt auf Kosten einer Ecke.
Da stimmt bei den Hausherren die Zuordnung im Zentrum nicht! Kittel flankt von rechts, Königsdörffer kommt frei zum Kopfball und verfehlt das Tor. Dahinter hätte Reis noch sehr viel aussichtsreicher gestanden.
Sieb kommt auf der linken Seite durch und passt scharf in die Mitte. Raschl verpasst, aber am zweiten Pfosten lauert Hrgota, der jedoch in Rücklage nicht zum optimalen Abschluss kommt und das Tor verfehlt.
Ache kann auf der rechten Seite im Strafraum den Ball behaupten, aber der Winkel ist zu spitz. Er probiert es trotzdem, aber Heuer Fernandes packt zu.
Fürth kommt nun nicht mehr so früh ins Pressing wie in der Anfangsphase. Doch die Hausherren sind weiter sehr giftig, lassen den HSV weiter nicht voll zur Entfaltung kommen.
So schnell kann es gehen. Greuther Fürth verabschiedet sich in der Live-Tabelle mit der Führung in die obere Tabellenhälfte, ist für den Moment Neunter.
Glatzel köpft die gute Hereingabe von Muheim aus sechs Metern ins Tor. Aber auch die Gäste müssen nun mit einem aberkannten Treffer leben, denn die Schulter des Goalgetters war im Abseits.
Benes passt den Ball über die Kette hinweg. Aber Linde ist aufmerksam und läuft den Versuch erfolgreich ab.
Der HSV kämpft sich langsam in dieses Spiel, läuft aber wie in den letzten fünf Ligaspielen einem Rückstand hinterher.
Glatzel behauptet sich stark im Strafraum und legt nach links zu Kittel raus. Der Winkel ist spitz, doch Linde kann nur mit Mühe abwehren. Haddadi springt seinem Keeper zur Seite und klärt vor einem möglichen Nachschuss mit einem Befreiungsschlag.
Fürth hat in der Anfangsviertelstunde ein fettes Ausrufezeichen gesetzt und den HSV mächtig unter Druck gesetzt. Die Gäste zeigen sich beeindruckt.
Nach einem Foul von Meffert an Raschl bekommt Fürth einen aussichtsreichen Freistoß, aber Hrgota trifft aus 23 Metern nur Schonlau in der Mauer - der Kapitän ist kurz benommen.
Toooor! GREUTHER FÜRTH - Hamburger SV 1:0. Nun aber! Und das ist glänzend gespielt! Auf der rechten Seite löst Fürth das spielerisch stark, Hrgota öffnet das Spiel dann mit einem Hackenpass in den Lauf von Ache, der Meter macht und eine scharfe Hereingabe ins Zentrum bringt. Auf Höhe des ersten Pfostens kommt Asta nur mit der Fußspitze ran, verlängert damit aber perfekt zu Armindo Sieb am zweiten Pfosten. Der Stürmer schiebt locker ein.
Einen Eckball auf der rechten Seite spielt das Kleeblatt kurz aus, Haddadi flankt dann vom Strafraumeck mit viel Gefühl über die Abwehrreihen an den zweiten Pfosten. Dort lauert Ache und drückt den Volley gekonnt aus kurzer Distanz ins Netz, doch dann geht die Fahne hoch - Abseits! Ein knapper Meter.
Das Spiel läuft keine 20 Sekunden, da ist es auch schon unterbrochen. Christiansen muss nach einem Luftduell mit schmerzendem Schädel behandelt werden. Er versucht es noch einmal.
Doch mit dem HSV kommt heute nicht unbedingt der Lieblingsgegner nach Franken. In BL, 2. BL und Relegation konnten die Fürther kein Spiel gewinnen. Im Pokal gab es 1964 mal einen Sieg - die Älteren erinnern sich.
Fürth hat beide Spiele unter Zorniger im Minimalistenstil mit 1:0 gewonnen. Beide Male sorgte Armindo Sieb für das entscheidende Tor. Gegen Braunschweig gelang ein traumhafter Fallrückzieher für die Jahresrückblicke.
Aber Vorsicht: Alexander Zorniger hat das Kleeblatt vor zwei Wochen übernommen und beide Spiele gewonnen. Fürth hat mit den beiden Dreiern die Abstiegsplätze verlassen. Doch nach Braunschweig und Bielefeld kommt jetzt mit Hamburg und Darmstadt ein anderes Kaliber.
Die Hamburger können mit einem Sieg zumindest über Nacht Darmstadt die Tabellenführung abnehmen und die Lilien unter Druck setzen. Dann könnte am Wochenende sogar die Herbstmeisterschaft eingetütet werden.
Beide Teams können durchaus mit Selbstbewusstsein in dieses vorletzte Spiel vor der langen Winterpause gehen. Der HSV hat nach der Durststrecke von drei sieglosen Spielen in die Erfolgsspur zurückgefunden und zuletzt Paderborn und Regensburg geschlagen.
Bei den Gästen sieht Tim Walter kein Grund für personelle Änderungen und schickt die Elf vom Wochenende erneut ins Rennen.
Der HSV ist mit dieser Startelf angereist: Heuer Fernandes - Königsdörffer, Vuskovic, Schonlau, Muheim - Reis, Meffert, Benes - Kittel, Glatzel, Dompe.
Alexander Zorniger wechselt nur im Mittelfeld einmal und gibt Meyerhöfer eine Pause. Dafür spielt Asta.