1. FC Heidenheim - FC St. Pauli. 2. Bundesliga.
Voith-ArenaZuschauer13.700.
Heidenheim bleibt dank der Treffer von Schnatterer und Dovedan im Aufstiegskampf. Der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt zwei Punkte. Derzeit ist Paderborn Dritter, dort muss der FCH dann am kommenden Sonntag ran. St. Pauli verabschiedet sich nach nun sechs sieglosen Spielen in Folge endgültig vom Aufstiegstraum. Nächsten Samstag geht es gegen Jahn Regensburg weiter.
Nach nicht einmal einer halben Stunde war Spiel entschieden. St. Pauli kam zwar noch einmal mit etwas Biss in die zweite Hälfte, doch spätestens nach dem Platzverweis für Becker war auch der verschwunden. Heidenheim verwaltete ohne großen Aufwand das komfortable Ergebnis über die Zeit.
Dann fällt fast doch noch das vierte Tor. Theuerkauf flankt von links an den Fünfmeterraum, wo Leipertz trotz dreier Gegenspieler zum Abschluss kommt. Himmelmann ist schon geschlagen, aber Neudecker kratzt das Leder von der Linie.
Es passiert nicht mehr viel. Heidenheim schont Kraft und Knochen für das Spitzenspiel am kommenden Wochenende.
Nach 13 Torabschlüssen vor der Pause sind es für Heidenheim nach dem Seitenwechsel nur noch sieben. Doch auch diese geringere Ausbeute reicht, um immer noch vor den Gästen zu liegen, die nur fünf Mal den Abschluss auf das Tor suchten.
Griesbeck kommt auf der rechten Seite einfach an Neudecker vorbei. Seine Flanke in die Mitte überschreitet dann aber die Torauslinie. Es gibt Abstoß für St. Pauli.
Nach dem Platzverweis für Becker ist Heidenheim auch optisch wieder klar überlegen. Eher schießen die Hausherren von ein viertes Tor als St. Pauli den Ehrentreffer.
Die linke Abwehrseite der Gäste ist verwaist. Nach einem Flankenwechsel köpft Busch in den Lauf von Leipertz, der freien Zug zum Tor hat, aber aus halbrechter Position am langen Pfosten knapp vorbei schießt.
Völlig ohne Spielbindung ist übrigens St. Paulis einzige echte Spitze. Alex Meier ist noch ohne Torschussbeteiligung und hat mit 18 Ballkontakten klar die wenigsten Ballaktionen aller Startelf-Spieler.
Becker legt sich den Ball etwas zu weit vor und trifft beim Nachsetzen Mainka am Knöchel. Hierfür sieht er ein weiteres Mal Gelb und muss so vorzeitig in die Kabine.
Aber insgesamt hat das Spiel nun nur noch wenig Dynamik. Heidenheim verwaltet den Vorsprung souverän.
Nach nicht einmal 70 Minuten schöpft Jos Luhukay sein Wechselkontingent aus und bringt Richard Neudecker für Jeremy Dudziak.
Der FCH-Coach hat vielleicht auch schon das kommende Wochenende im Hinterkopf. Da geht es für die Heidenheimer zum Spitzenspiel nach Paderborn.
Frank Schmidt macht schon früh den Haken unter diese Partie und wechselt seine beiden Torschützen aus. Denis Thomalla kommt für Nikola Dovedan.
Becker gab zwei der drei Torchüsse St. Paulis nach der Pause ab. Heidenheim gab insgesamt erst zwei Torschüsse nach dem Seitenwechsel ab.
Die beiden neuen Spieler bei den Gästen kombinieren sich durch die Heidenheimer Hälfte. Doch letztlich bleibt der Doppelpass zwischen Zehir und Becker hängen.
Becker macht Werbung in eigener Sache. Er nimmt sich leicht halbrechts am Strafraum ein Herz, sein flacher Schuss streift knapp links am langen Pfosten vorbei.
Die Gäste wechseln früh ein zweites Mal. Ersin Zehir kommt für Florian Carsten. Knoll rückt zurück in die Viererkette, der neue Mann geht ins Mittelfeld.
Schnatterer bringt das Leder von der rechten Seite halbhoch zu Andrich, der noch einen Schritt mit dem Ball geht und dann knapp rechts am Tor vorbei schießt.
Finn Ole Becker ist einen Tick zu langsam für Dorsch und bekommt für sein taktisches Foul die Gelbe Karte.
Nun gibt es einen Freistoß auf der anderen Seite. Und auch die Heidenheimer haben mit Schnatterer einen Standardspezialisten. Auch er führt diesen Freistoß direkt aus, sein Schuss aus 25 Metern geht aber nicht über, sondern neben das Tor.
Die Worte in der Gäste-Kabine müssen deutlich gewesen. St. Pauli präsentiert sich nun mit einem anderen Gesicht. Knoll schießt einen Freistoß aus 22 Metern knapp über das Tor.
Jos Luhukay reagiert auf den erschütternden Auftritt seiner neuen Mannschaft. Youngster Finn Ole Becker darf ein zweites Mal bei den Profis ran, Buchtmann ist in der Kabine geblieben.
Das Spiel plätschert nun ein wenig der Pause entgegen. Heidenheim hat nun etwas das Tempo aus der Partie genommen.
Das Torschussverhältnis von 13:2 zugunsten der Hausherren spricht eine eindeutige Sprache über die Kräfteverhältnisse in dieser Partie.
Nach einem Foul an Glatzel schnappt sich Schnatterer den Ball und bringt den Standard hoch in den Strafraum. Himmelmann macht zwei Schritte aus seinem Kasten und pflückt die Kugel aus der Luft.
Zumindest gibt es von St. Pauli ein erstes kleines Lebenzeichen. Allagui bringt Knoll in Position, der es dann aus fast 20 Metern versucht. Der Schuss ist aber harmlos, Müller packt sicher zu.
Und Heidenheim hat noch nicht genug, St. Pauli macht es aber auch einfach. Wieder kommt Dovedan zentral vor dem gegnerischen Strafraum zum Abschluss. Dieses Mal trifft er aber den Ball nicht perfekt, das Leder streift über das Tor.
Frank Schmidt beweist heute zudem ein goldenes Händchen. Seine beiden personellen Veränderungen schlagen voll zu. Das erste Tor gelang Schnatterer, die anderen beiden erzielte Dovedan.
So schnell mit 3:0 in Führung lag Heidenheim im Unterhaus nur einmal zuvor: beim 5:0 gegen Bochum im September 2014 - ebenfalls nach 28 Minuten!
HEIDENHEIM - St. Pauli 3:0. Nach nicht einmal einer halben Stunde verabschiedet sich St. Pauli endgültig aus dem Aufstiegskampf. Mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte ist die Hamburger Defensive überwunden. Theuerkauf bedient einmal mehr Dovedan, der noch einen Haken schlägt und cool für die frühe Entscheidung sorgt.
HEIDENHEIM - St. Pauli 2:0 - Die Gäste laden ein zweites Mal zum Toreschießen ein. Von der rechten Seite kommt Glatzel ungehindert zur Hereingabe. Im Strafraum darf sich Nikola Dovedan den Ball noch zurechtlegen. Er schiebt den Ball mit einem Kunstschuss ungehindert aus zwölf Metern rechts oben ins Eck ein.
Glatzel verlagert das Spiel mit einem hohen Ball von rechts nach links. Theuerkauf kommt gleich doppelt zum Schussversuch, wird aber beide Male geblockt.
Mit dem Tor im Rücken lässt Heidenheim nun den Ball lange durch die eigenen Reihen laufen. Von den Gästen muss nun mehr kommen.
Schnatterer bleibt Heidenheims Lebensversicherung. Der Kapitän war an vier der letzten fünf Zweitliga-Tore des FCH direkt beteiligt (drei Tore, eine Vorlage).
Tooor! HEIDENHEIM - St. Pauli 1:0 - Ganz trocken abgeschlossen! Marc Schnatterer wird vor dem Strafraum von Glatzel bedient, kann sich den Ball unbedrängt vorlegen und Maß nehmen. Der Flachschuss schlägt flach im linken Eck ein, keine Chance für Himmelmann.
Wieder geht es über Theuerkauf, der dieses Mal schon aus dem Halbfeld flankt - viel zu hoch und viel zu weit.
Diesen klärt Meier im Fünfer, Theuerkauf bekommt die zweite Chance, trifft den Ball aber nicht voll. Abstoß.
Es geht hin und her: Andrich bekommt 20 Meter vor dem Tor etwas Platz, sein Schuss streift das Außennetz.
Erste gute Chance von St. Pauli! Miyaichi kommt mit einer guten Grätsche noch an einen schwachen Pass aus dem Zentrum, am Ende kommt Buchtmann im Zentrum zum Abschluss - Müller taucht aber schnell ab.
Allagui protestiert vehement gegen seine Abseitsstellung, die mit guten zwei Metern aber absolut deutlich war.
Nach Paulis Ballverlust geht es schnell in die Gegenrichtung, Schnatterers Distanzschuss bleibt aber schließlich ungefährlich.
Jos Luhukay hat im Vergleich zur letzten Woche auch taktisch umgestellt: Flum gibt heute den einzigen Sechser, Knoll und Buchtmann spielen vor ihm - das ergibt ein 4-1-4-1.
Nach fünf Sekunden prallen Dorsch und Knoll zusammen, Knoll berappelt sich nur langsam, macht aber weiter.
Schiedsrichter Benjamin Cortus aus Röthenbach an der Pegnitz führt die Mannschaften auf das Spielfeld. Er leitete in dieser Saison Paulis 3:5 gegen Köln, Heidenheim begegnet er in dieser Spielzeit zum ersten Mal.
Während bei Heidenheim mit Frank Schmidt immer der gleiche Trainer auf der Bank saß, versucht sich nach Ewald Lienen und Markus Kauczinki mit Luhukay bei den Gästen schon Coach Nummer drei an dieser Aufgabe. Zwar spricht man bei den Hamburgern gern von gewünschter Konstanz, die Realität sieht aber anders aus.
Gleiches gilt natürlich auch für die heutigen Gastgeber, die mit einer wieder einmal mehr als soliden Saison munter oben mitmischen. Und heute kommt ein Lieblingsgegner in die Ostalp. Vier Spiele brachten dem FCH im eigenen Stadion vier Siege. Besser geht nicht.
Will denn wirklich niemand aufsteigen? Auch gestern leisteten sich die Anwärter auf die Plätze zwei und drei wieder zahlreiche Ausrutscher. Nun darf also mal Paderborn ein wenig hoffen. Hoffen darf aber sogar der FC St Pauli noch. Und das nach inzwischen fünf Spielen ohne Sieg. Aber mit einem Dreier heute bliebe der Relegationsplatz weiter in Blickweite.
Das ist im Vergleich zum 1:1 gegen Bielefeld vor Wochenfrist nur eine Änderung: Jos Luhukai bringt Knoll anstelle von Möller Daehli.
Und so beginnt der FC St. Pauli: Himmelmann - Park, Carstens, Hoogma, Dudziak - Flum, Knoll - Buchtmann, Allagui, Miyaichi - Meier.
Nach dem 1:0 in Aue nimmt FCH-Coach Frank Schmidt zwei Änderungen vor: Schnatterer und Dovedan ersetzen Multhaup und Thomalla.