1. FC Heidenheim - 1. FC Union Berlin. 2. Bundesliga.
Voith-ArenaZuschauer11.150.
Nach der Länderspielpause muss Heidenheim wieder an einem Freitag ran. Es geht nach Magdeburg. Für Union wartet mit Paderborn in zwei Wochen ein weiterer guter Gegner aus der erweiterten Spitzengruppe.
Gleich doppelten Jubel dürfte es auch in Hamburg gegeben haben. Der HSV bleibt auch nach diesem Spieltag Zweiter und kann morgen mit einem Sieg gegen Darmstadt den Vorsprung zum Relegationsplatz auf sechs Punkte ausbauen. Und auch der FC St. Pauli darf sich freuen, denn mit einem Sieg in Sandhausen käme der Kiezklub wieder auf einen Punkt an Union heran.
Heidenheim dreht in der zweiten Hälfte das Spiel und feiert aufgrund der zweiten Halbzeit einen verdienten Heimsieg. Der FCH ist nun seit sechs Aufeinandertreffen gegen den heutigen Gegner ungeschlagen. Berlin hingegen verliert erstmals in dieser Saison nach eigener Führung noch eine Partie.
Busch drischt den Ball weit nach vorn. Es wird um jeden Ball gekämpft. Und Union läuft die Zeit davon.
Die Nachspielzeit von vier Minuten läuft. Der Berliner Keeper taucht bei einer Ecke schon einmal vorne auf.
Feick findet aus 17 Metern beim Freistoß die Lücke, der Schuss kommt gut. Zunächst muss Gikiewicz abprallen lassen, er rettet aber im Nachfassen vor Glatzel.
Mane stoppt kurz den enteilten Dorsch und sieht Gelb. Ihm gelingt das Foul aber noch kurz vor der Strafraumgrenze.
Noch einmal zur Erinnerung: Beim 1:1 in der Hinrunde erzielte Union-Keeper Gikiewicz den Ausgleich in vierten Minute der Nachspielzeit.
Zulj scheitert aus kurzer Distanz an Müller, der abprallen lassen muss. Der Ball flippert durch den Fünfmeterraum. Andersson und Zulj kommen aber nicht heran. Am Ende kann der Keeper die Kugel unter sich begraben.
Auf beiden Seiten gibt es letzte Wechsel. Bei Heidenheim verlässt der mögliche Matchwinner Schnatterer das Feld. Tobias Reithmeir soll seine 1,90 Meter in die drohende Abwehrschlacht einbringen.
Heidenheim kommt mal wieder in die aussichtsreichen Räume der Berliner Hälfte. Multhaup versucht es aus 18 Metern, doch sein Schuss geht rechts am Tor vorbei.
Union erhöht den Druck, hat in dieser Spielzeit immer wieder auch späte Treffer erziehlt. Es ist jetzt sicher auch eine Fragen der Reserven, denn der Boden ist aufgund des langanhaltenden Regens sehr tief und schwer.
Zweiter Wechsel nun auch bei den Hausherren. Frank Schmidt bringt Maurice Multhaup für Norman Theuerkauf. Das ist durchaus eine offensivfreudige Einwechslung.
Mit viel Tempo überläuft Zulj auf der rechten Seite zwei Gegenspieler und flankt scharf durch den Fünfmeterraum. Am zweiten Pfosten ist Mane schneller als Feick, er findet aber in Müller seinen Meister. Der Keeper klärt zur Ecke.
Abdullahi hat rechts an der Strafraumkante Platz, doch der Winkel ist zu spitz. Er probiert ist, verfehlt ab den zweiten Pfosten knapp.
Mane setzt sich ein erstes Mal in Szene. Er nimmt über rechts Fahrt auf und bringt dann den Ball lang in die Spitze. Doch das Zuspiel ist für den gestarteten Kroos zu ungenau.
Heidenheim ist wie ausgewechselt aus der Pause gekommen: Der FCH gab bereits mehr als doppelt so viele Schüsse wie in der ersten Halbzeit ab (8:3). Aber aufgepasst, denn Heidenheim verspielte in dieser Zweitliga-Saison schon 17 Punkte nach Führung - nur Sandhausen (19) und Magdeburg (20) mehr.
Schnatterer ist nach langem Ball von Dovedan schneller als Friedrich und auf dem Weg in Richtung 3:1. Doch dann kommt Gikiewicz aus seinem Kasten und verkürzt entscheidend den Winkel. Der Keeper sah vielleicht beim 1:1 etwas unglücklich aus, nun ist er mehrfach auf der Höhe.
Auf der rechten Seite enteilt Busch seinem Gegenspieler Kroos und bringt das Leder scharf an den Fünfmeterraum. Dovedan macht sich lang, verfehlt die Hereingabe aber knapp.
Dovedan tanzt zwar auf der linken Seite Trimmel aus, doch seine anschließende Flanke landet im Niemandsland.
Tor! 1. FC HEIDENHEIM - Union Berlin 2:1. Marc Schnatterer dreht das Spiel praktisch im Alleingang. Zunächst bleibt Theuerkauf mit seiner Flanke hängen, aber der Abpraller kommt zum Kapitän des FCH. Er zieht leicht nach innen und guckt sich Gikiewicz förmlich aus. Der Schlenzer aus 16 Metern ist dann unhaltbar.
Frank Schmidt scheint in seiner kurzen Pausenansprache die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Spieler waren schon weit vor Beginn der zweiten Hälfte wieder auf dem Platz und präsentieren sich gänzlich anders als noch vor der Pause.
Gogia kommt über die bessere rechte Berliner Hälfte. Er scheitert zunächst mit seinem Zuspiel auf Andersson, der Ball kommt aber im zweiten Anlauf zu Hartel, der aus der Distanz hängenbleibt.
Es war das zwölfte Saisontor für Robert Glatzel. Nur Florian Niederlechner schoss 2014/15 schoss in einer Saison im Unterhaus mehr Tore für die Heidenheimer - nämlich 15. Glatzel erzielte vier der letzten sechs Heidenheimer Zweitliga-Treffer.
Tor! 1. FC HEIDENHEIM - Union Berlin 1:1. Der Druck der Hausherren münzt sich früh in Erfolg um. Schnatterer bringt die Ecke hoch in den Strafraum, der Ball ist lange in der Luft. Am zweiten Pfosten gewinnt Robert Glatzel das Luftduell mit Friedrich und markiert per Kopf den Ausgleich.
Heidenheim kommt druckvoll aus der Kabine. Der Ball wechselt die Seite von links nach rechts, dort bleibt aber Schnatterer mit seinen Zuspielen hängen. Er holt aber zumindest die Ecke heraus.
Union ist seit 31 Spielen nach einer Führung zur Halbzeit ungeschlagen (23 Siege, 8 Remis) - das ist laufender Vereinsrekord.
Schnatterer bringt aus dem linken Halbfeld einen Freistoß in den Strafraum. Er findet den Kopf von Feick, der sich dreht, aber knapp am Tor vorbei ins Aus köpft.
Doch gegen die geodnete Berliner Defensive geht für Heidenheim weiter nicht viel. Auch hohe Bälle sind kaum ein Mittel, denn die Gäste gewinnen in der Luft fast 70 Prozent der Zweikämpfe.
Auf der Gegenseite zieht Gogia von der rechten Seite an Feick vorbei nach innen und hält aus der Drehung drauf. Der Schuss aus 17 Metern geht knapp links am Tor vorbei.
Heidenheim holt sich im Nachsetzen den zweiten Ball durch Theuerkauf. Glatzel bringt das Leder durch die Schnittstelle zu Dovedan, der halblinks aus spitzem Winkel den Abschluss sucht. Gikiewicz kommt raus, verkürzt den Winkel und klärt so zur Ecke.
Seit dem 0:1 hat Heidenheim keinen Abschluss mehr auf das Tor bekommen. Auch diese Statistik geht mit 6:1 klar an die Gäste. Vier dieser sechs Abschlüsse kamen vom Torschützen Zulj.
Vielleicht zeigt auch die Berliner Erfahrung Wirkung: Urs Fischer schickt heute mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren und 77 Tagen die älteste Unioner Startelf der Saison ins Rennen.
Union kontrolliert nach der Führung das Geschehen. Heidenheim hat zwar nun größere Spielanteile, kommt aber fast gar nicht in die gefährlichen Räume.
Hinter dem Tor der Hausherren macht sich Ersatzkeeper Busk warm. Sollte sich auch Müller früh verletzt haben? Zu sehen ist da im Moment aber noch nichts.
Nach Führung ist Union in dieser Zweitliga-Saison ungeschlagen und holte zwölf Siege sowie fünf Remis. Aktuell sind die Eisernen in der Tabelle am HSV vorbeigezogen.
Tor! 1. FC Heidenheim - UNION BERLIN 0:1. Ein böser Patzer von Müller bringt Berlin in Führung. Der Keeper lässt einen nicht wirklich harten Schuss von Gogia nach vorne prallen. Robert Zulj ahnt dies, zieht durch und staubt aus fünf Metern ungehindert ab. Da sind die Heidenheimer aber auch zuvor nicht in die Zweikämpfe gekommen. Für Zulj ist es der dritte Saisontreffer.
Und hier die Bestätigung: Sebastian Griesbeck musste aufgrund von Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden.
Gogia erobert den zweiten Ball an der Strafraumkante und geht steil. Er sucht mit einem Querpass Andersson im Zentrum, doch Maika läuft den Pass ab.
Heidenheim versucht es über Außen, Dorsch spielt den Pass in Richtung des gestarteten Schnatterer. Doch Reichel rückt rechtzeitig raus und so steht der Kapitän knapp im Abseits.
Nach den beiden etwas besseren Torraumszenen auf beiden Seiten zwischen der sechsten und achten Minute hat sich das Spiel wieder etwas beruhigt. Die Angst vor dem Fehler ist da.
Feick rückt nach seiner Einwechslung zunächst hinten in die Viererkette. Theuerkauf übernimmt Griesbecks Rolle im Mittelfeld. Der neue Mann kommt zu seinem ersten Einatz seit Anfang Februar.
Die Gelbe Karte ist wohl nicht ausschlaggebend, eher eine leichte Verletzung zwingt Frank Schmidt zu einem frühen Wechsel. Arne Feick kommt für Sebastian Griesbeck.
Die erste Ecke des Spiels für Union klärt Heidenheim im Verbund, aber nicht weit genug. Aus 20 Metern kommt Reichel zum direkten Volleyschuss, der knapp über das Tor streift.
Sebastian Griesbeck sieht für ein Foul an Kroos früh Gelb. Die verwarnung hat Folgen, er fehlt im kommenden Spiel.
Die erste richtig gute Chance gehört aber Heidenheim. Ein schnell über rechts gespielter Angriff kommt im Strafraum zu Schnatterer, der stark stoppt und für Thomalla auflegt. Dessen direkter Schuss aus zehn Metern kommt gut, aber Gikiewicz klärt mit einem Fußreflex. Der Ball landet im Nachschuss noch im Tor, zählt aber wegen einer Abseitsposition nicht.
Den Gästen gelingt eine erste Torannährung. Kroos passt diagonal zu Zulj, der es aus der Distanz versucht, aber flach trotz Rückenwind an Müller scheitert.
Beide Seiten lassen die Kugel erst einmal länger durch die eigenen Reihen laufen. Noch findet das gegnerische Pressing nicht sehr tief statt. Riskantere Zuspiele landen schnell beim Gegner.
Die äußeren Bedingungen sind nur bedingt optimal. Es hat den ganzen Tag geregnet, nun ist zum Abend hin auch noch ein ordentlicher Sturm hinzugekommen.
Es sei noch kurz an das dramatische Hinspiel im vergangenen Oktober erinnert: Ein Großteil der fünfminütigen Nachspielzeit war schon vorbei, da kam bei einem Union-Freistoß aus dem Halbfeld Torhüter Gikiewicz nach vorne und knallte die verlängerte Hereingabe am zweiten Pfosten per Kopf zum 1:1 in die Maschen.
Der Coach nimmt wie schon in der Vorwoche beim 0:1 in Bochum drei Startelfänderungen vor: Marnon Busch, Nikola Dovedan und Niklas Dorsch haben ihre Grippe überstanden und ersetzen Multhaup (Bank), Skarke (nicht im Kader) und Andrich (Gelb-Rot-Sperre).
Frank Schmidt stapelt vor dieser Partie tief: 'Wir wollen mit den drei Punkten die Ausbeute auf jenseits der 40 Punkte schrauben und damit den Klassenerhalt endgültig sichern.' Das mag so sein, aber mit einem Sieg würde auch Berlin mit dann nur fünf Punkten Rückstand wieder ins Blickfeld rücken. Eins ist aber auch klar: Bei einer Niederlage wird nach oben dann im Normalfall nichts mehr gehen.
Urs Fischer ändert seine Startelf im Vergleich zum Sieg gegen Ingolstadt auf drei Positionen und läuft erstmals in dieser Spielzeit mit dieser Elf auf: Reichel, Hartel und Zulj beginnen anstelle von Prömel (Gelbsperre), Lenz und Mane (beide Bank).
So geht es nun also mit vier Punkten Vorsprung auf den 4. Platz in die letzten neun Spiele der Saison. Drei Punkte Rückstand sind es weiter auf den HSV, der aber ja auch noch zur Alten Försterei reisen muss.
Union gehörte zu den ganz großen Gewinnern des vergangenen Wochenendes. Die Berliner erledigten beim 2:0 gegen Ingolstadt - wenn auch mühevoll - ihre Pflichtaufgabe. Die vier Verfolger St. Pauli, Kiel, Heidenheim und Paderborn patzten allesamt.
Die Gäste aus Berlin vertrauen dieser Startelf: Gikiewicz - Trimmel, Friedrich, Hübner, Reichel - Hartel, Zulj, Schmiedebach, Kroos, Gogia - Andersson.