Inter Mailand - Real Madrid. UEFA Champions League Gruppe B.
Giuseppe Meazza.
In der kommenden Woche muss die Mannschaft von Trainer Antonio Conte in den Borussia Park nach Mönchengladbach, Real Madrid muss bei Donezk ran. Natürlich gibt es auch diese, wie alle weiteren Partien der Champions League, dann wieder bei uns im Liveticker. Seien Sie dabei.
Real Madrid bleibt Borussia Mönchengladbach, das die Tabelle in Gruppe B weiter anfüht, auf den Fersen. Mit sieben Punkten rangieren die Königlichen einen Punkt hinter den Fohlen und können im direkten Duell noch vorbeiziehen. Inter Mailand muss, um sicher im Europapokal zu überwintern, beide verbleibenden Spiele gewinnen. Dann gibt es sogar noch eine Chance auf das Achtelfinale.
Real Madrid fährt einen ungefährdeten 2:0-Erfolg bei Inter Mailand ein und hat den Gruppensieg in Gruppe B damit weiter in eigener Hand. Von Beginn an dominierten die Königlichen das Spiel, ließen den Ball mit großer Sicherheit durch die eigenen Reihen laufen. Schon in der 7. Minute zeigte Schiedsrichter Taylor auf den Punkt, Barella hatte Nacho im Strafraum gelegt. Hazard brachte Real mit seinem ersten Treffer in der Königsklasse für die Spanier in Führung. Wenig später schwächten sich die Mailänder selbst, als Vidal sich nach einem nichtgegebenden Elfmeter mit Schiedsrichter Taylor anlegte und innerhalb von Sekunden Gelb-Rot sah. In der zweiten Halbzeit versuchte es Inter mit der Umstellung auf Viererkette, was defensiv für mehr Stabilität sorgte. Doch die Italiener schafften es nicht, offensive Akzente zu setzen. Real hingegen spielte weiter souverän und entschied die Partie in der 59. Minute. Vazquez bediente den 30 Sekunden zuvor eingewechselten Rodrygo, der schon das Hinspiel mit seinem 3:2 nach Einwechslung entschieden hatte. Der Brasilianer drückte die Kugel mit seinem ersten Ballkontakt zum 2:0 über die Linie. In der Folge beschränkten sich die Hausherren auf Schadensbegrenzung, Real schaltete merklich runter.
Fünf Torabschlüsse, nur einer auf das Tor der Gäste. Das ist der schwächste Wert in einem Champions-League-Heimspiel für die Mailänder seit detaillierter Datenerfassung (2003/04).
Real schraubt die Passgenauigkeit weiter nach oben. Knapp 94 Prozent im zweiten Durchgang. Das kann sich vor allem auswärts mehr als sehen lassen.
Perisic kommt nach einem schnell ausgespielten Konter über die linke Seite im Strafraum zum Abschluss. Der Kroate zieht aus 13 Metern halblinker Position flach ab, doch Courtois ist schnell unten und wehrt die Kugel mit dem linken Arm im langen Eck ab.
Die Köpfe bei den Mailändern hängen, die Beine werden schwerer, die Läufe verlieren an Intensität. Real kann das Spiel in aller Ruhe nach Hause bringen.
Es bleibt dabei: Inter kommt nicht in gute Abschlusspositionen. Sie schafften das nicht mit elf Mann und erst recht nicht zu zehnt. Real hat überhaupt keine Schwierigkeiten.
Besonders beeindruckend im Spiel von Real ist die Genauigkeit, mit der die Königlichen im Passspiel operieren. Knapp 91 Prozent der Bälle zum Mitspieler kommen an.
Beste Chance in der Partie für Inter. Perisic hat den Ball im rechten Strafraumeck, schlägt einen Haken nach innen und visiert per Schlenzer das lange Eck an. Die Kugel verpasst ihr Ziel nur knapp - Courtois hätte keine Chance gehabt.
Hazard versucht es aus der Distanz. Der Rechtsschuss des Belgiers aus 20 Metern zentraler Position geht jedoch gut zwei Meter links am Pfosten vorbei.
Real steht sicher, hat kaum Probleme mit den Angriffen der Italiener. Vor allem das defensive Mittelfeld Kroos und Casemiro macht bislang einen exzellenten Job.
Inter versucht es weiter - was bleibt ihnen auch anderes übrig? Perisics Flanke von der rechten Seite findet den einsamen Lukaku aber nicht, sondern landet direkt in den Armen von Courtois.
Mr. Champions League - so könnte der Spitzname von Rodrygo lauten. In neun Einsätzen in der Königsklasse ist der Brasilianer nun an neun Treffern direkt beteiligt (sechs Tore, drei Assists).
Toooooooooor! Inter Mailand - REAL MADRID 0:2. Was für eine Geschichte. Vazquez wird von Kroos auf dem rechten Flügel in Richtung Grundlinie geschickt und flankt dann an den langen Pfosten. Dort ist der eben eingewechselte Rodrygo vor Hakimi am Ball und knallt die Kugel mit seinem ersten Ballkontakt ins Netz.
Real ein bisschen zu passiv in dieser Phase des Spiels. Inter fühlt sich wohl im neuen 4-4-1-System, hat eine gute Raumaufteilung gefunden.
Inter mit einem durchaus engagierten Start in die zweite Hälfte. Aufgegeben haben sich die Hausherren noch nicht - auch wenn die Ausgangslage alles andere als vielversprechend ist.
Vazquez reißt Gagliardini im Sechzehner bei einer Standardsituation um. Wieder beschwert sich Inter lautstark beim Schiedsrichter, will den Elfmeterpfiff. Taylor lässt sich davon aber erneut nicht beeindrucken und gibt den Strafstoß nicht. Auch der VAR schaltet sich nicht ein.
Kroos sieht, dass Handanovic bei einem Eckball seine Verteidigung dirigiert und versucht, die Kugel von der linken Seite direkt ins kurze Eck zu zirkeln. Der Ball ist jedoch nicht gut geschlagen und geht schon deutlich zu früh über die Torauslinie und damit hinter den Inter-Kasten.
D'Ambrosio übernimmt den Job des Rechtsverteidigers, Young rückt zurück auf die Linksverteidigerposition. Conte stellt also auf Viererkette um.
Zur zweiten Halbzeit wechselt Conte gleich mehrfach. Zum einen geht Bastoni vom Feld und wird durch D'Ambrosio ersetzt.
Real nutzt die Überzahl jetzt dafür, den Spielaufbau der Interisti schon rund um den gegnerischen Strafraum zuzustellen. Handanovic muss daher wie ein weiterer Feldspieler mithelfen. Gefährlich.
Das Ballbesitzpendel dürfte jetzt natürlich noch deutlicher in Richtung Real ausschlagen. Bisher haben die Königlichen die Kugel zu gut 60 Prozent in den eigenen Reihen.
Vidal ist im Übrigen einer von nur drei Spielern, die in der Champions League für drei verschiedene Teams vom Platz gestellt worden sind. Und das in seinem 100. Spiel im Europapokal.
Vidal erweist seiner Mannschaft dadurch einen Bärendienst. Unverständlich, dass diese Beschwerden beim Schiedsrichter überhaupt noch nötig sind. Es gibt schließlich den Videobeweis.
Weil er auch nach der Verwanrung nicht aufhört, auf den Schiedsrichter einzureden, gibt es nur Sekunden nach der Gelben die Gelb-Rote-Karte. Völlig unnötige Aktion des Chilenen.
Was für eine Szene. Vidal fällt im Strafraum nach einem Zweikampf mit Varane. Inter will den Elfmeter, Taylor zeigt aber weiterspielen an. Daraufhin wird der Unparteiische von den Inter-Spielern umzingelt, die lautstark auf ihn einreden. Vidal sieht daraufhin die Gelbe Karte.
Kroos aus der Distanz. Der deutsche Nationalspieler versucht es aus 25 Metern halblinker Position mit dem rechten Fuß. Der Ball rutscht ihm jeodch etwas über den Spann und ist auch so deutlich zu hoch angesetzt. Keine Torgefahr.
Hazard wird von Carvajal auf halbrechts freigespielt und zieht in den Strafraum ein. Aus 15 Metern versucht es der Belgier mit einem satten Rechtsschuss, Handanovic ist im kurzen Eck jedoch zur Stelle.
Gute Freistoßgelegenheit nun für Inter. In 17 Meter Torentfernung halbrechter Position wird Vidal von Vazquez gelegt. Lukaku nimmt sich der Sache an und feuert die Kugel mit dem linken Fuß deutlich über den Kasten. Auch da war mehr drin.
Lukaku ist auf den rechten Flügel ausgewichen und ist bis zur Grundlinie durchgebrochen. Allerdings ist weder die Mitte besetzt, noch im Rücken eine Anspielstation frei. Lukaku muss abbrechen und beschwert sich anschließend bei seinen Kollegen.
Hakimi sieht vom rechten Flügel, dass Vidal an der Strafraumkante frei steht und legt ab. Der Abschluss des Chilenen missglückt allerdings komplett. Zu viel Rücklage, gut fünf Meter über den Querbalken.
Gagliardini sieht die erste Gelbe Karte der Partie. Im Mittelfeld hatte er Modric am Trikot gezogen. Klares taktisches Foul.
Nächste Topchance für Real. Mendy ist in der linken Strafraumhälfte frei durch und kann aus sechs Metern halblinker Position frei aufs Tor schießen. Der Außenverteidiger entscheidet sich jedoch für die Ablage an den Elfmeterpunkt, findet dort aber nicht den völlig freien Vazquez, der an der Kugel vorbeirauscht.
Inter ist deutlich zu passiv. Gegen den Ball erwarten die Hausherren Real in einem 5-3-2, Hakimi und Young rücken aus dem Mittelfeld in die Verteidigungslinie. Vorne gehen Lukaku und Martinez aber nicht voll drauf.
Um ein Haar das 2:0. Vazquez versucht es einfach mal aus 20 Metern halbrechter Position nach Zuspiel von Modric und trifft den linken Pfosten. Handanovic war wie angewurzelt stehen geblieben.
Barella flankt aus dem rechten Halbfeld in die Mitte in Richtung Lukaku. Sein Ball wird allerdings abgefälscht und ist daher kein Problem für Courtois, der die Kugel abfängt. Es läuft noch nichts zusammen für Inter.
Real Madrid verwandelte in der Champions-League-Gruppenphase übrigens seine letzten elf Elfmeter allesamt. Der letzter Fehlschütze war Ronaldo im Im Oktober 2014 gegen Ludogorez.
Toooooooooor! Inter Mailand - REAL MADRID 0:1. Hazard steht bereit. Kurzer Anlauf, dann knallt er den Ball platziert ins rechte Eck. Handanovic ist zwar in der richtigen Ecke, kommt an den hart geschossenen Ball aber nicht mehr ran. Hazards erster Treffer in der Champions League für Real.
Ödegaard findet Nacho im Starfraum der Interisti, Barella kommt zu spät und trifft den Madrilenen an der Wade. Keine Frage, ein klarer Elfmeter.
Real versucht zu Beginn, über viel Ballbesitz in den Rhythmus zu kommen. Inter läuft erst einmal nur hinterher.
Hakimi versucht es mit einer Flanke aus dem rechten Halbfeld, doch die missglückt ihm komplett. Der Ball fliegt hoch und weit ins Toraus.
Vor dem Spiel gibt es noch eine Schweigeminute für Diego Armando Maradona, der heute im Alter von 60 Jahren verstorben ist. Die Spieler versammeln sich am Mittelkreis.
Schauen wir auf das Schiedsrichtergespann. Leiten wird die Partie der Engländer Anthony Taylor. Ihm assistieren seine Landsleute Gary Beswick und Adam Nunn. Als vierter Offizieller ist David Coote eingeteilt, VAR ist Stuart Attwell.
Wieder einmal nur auf der Bank findet sich auch heute der Däne Eriksen wieder. Seit seinem Wechsel aus Tottenham zu Inter kommt der Spielmacher noch nicht zurecht in Mailand und könnte den Verein schon bald wieder verlassen. Inters Vorstandsboss Marotta ließ diesbezüglich zuletzt bei "DAZN" durchblicken, dass Eriksen vor dem Absprung steht. "Eriksen? Wenn ein Spieler den Verein verlassen will, behalten wir ihn nicht. Christian verhält sich wie ein Profi, aber im Januar entscheiden wir über seine Zukunft. Es gibt keine fortgeschrittenen Gespräche mit einem anderen Klub im Moment, wir werden in den nächsten Wochen sehen."
16 Mal trafen Inter Mailand und Real Madrid bislang aufeinander. Zehn Mal im Rahmen der Champions League, zwei Mal im Europapokal der Pokalsieger und vier Mal im UEFA-Cup. Die Bilanz ist ausgeglichen. Je sieben Siege und zwei Unentschieden gab es zwischen den Traditionsklubs. Blickt man nur auf die zehn Champions-League-Duelle hat Inter sogar leicht die Nase vorn. Fünf Siege und vier Niederlagen für die Nerazzurri, ein Spiel endete remis.
Es war eine enge Kiste, das Hinspiel beider Mannschaften am 3. November in Madrid. Real führte durch Tore von Benzema und Ramos nach 33 Minuten mit 2:0, ehe Inter durch Martinez und Perisic zurückschlug. Den Sieg tütete letztlich Joker Rodrygo nach Vorarbeit von Joker Vinicius Junior ein. Es war die dritte Niederlage der Mailänder gegen Real Madrid in den letzten vier Aufeinandertreffen. Allerdings fehlen den Königlichen heute nicht nur die Torschützen der ersten beiden Tore im Hinspiel, sie verloren im internationalen Vergleich auch noch kein einziges Heimspiel gegen Real. Viel besser noch: die letzten drei Partien wurden allesamt gewonnen.
Es ist ein wegweisendes Spiel in Gruppe B. Inter Mailand muss als aktuell Tabellenletzter unbedingt gewinnen, sonst würde das Erreichen der K.o.-Phase in weite Ferne rücken. Borussia Mönchengladbach führt die Gruppe nach dem erneut souveränen Erfolg gegen Donezk mit acht Punkten nach vier Spielen an. Real folgt auf Rang zwei mit vier Punkten und könnte bei einem Sieg den Vorsprung auf Rang drei (Donezk) auf drei Punkte ausbauen.
Inter-Coach Antonio Conte nimmt drei Änderungen in seiner Startelf im Vergleich zum 4:2 gegen den FC Turin am vergangenen Wochenende vor. Ranocchia, d'Ambrosio und Sanchez sitzen zunächst auf der Bank, de Vrij, Skriniar und Martinez rotieren dafür in die Startelf. Die Gäste aus Madrid agieren mit derselben Startformation wie schon beim 1:1 gegen Villarreal am Samstag. Das bedeutet auch, dass weiterhin Benzema, Valverde und Ramos fehlen.
Zinedine Zidane stellt dem diese Elf entgegen: Courtois - Carvajal, Varane, Nacho, Mendy - Modric, Kroos - Vazquez, Ödegaard, Hazard - Mariano.