Österreich - Nordmazedonien. UEFA EURO 2024™ Gruppe C.
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Für das Spiel am Donnerstag gegen die Niederlande braucht es aus Sicht der Österreicher eine Leistungssteigerung, Nordmazedonien misst sich am selben Tag mit der Ukraine. Vorher allerdings treffen gleich Oranje und die Gelb-Blauen aufeinander.
In einer knappen Partie setzt sich Österreich am Ende wegen der individuellen Klasse durch. Nordmazedonien konnte fast über 90 Minuten mithalten und fiel keineswegs nur mit einer Mauertaktik auf. Stattdessen hielten sich die Chancen auf beiden Seiten lange die Waage. Letztlich entschieden die eingewechselten Offensiven eine Partie, in der Österreich viele leichte Fehler unterliefen. Die aufopferungsvoll kämpfenden Nordmazedonier konnten den ersten EM-Sieg Österreichs in der Schlussphase nicht verhindern.
Tooor! ÖSTERREICH - Nordmazedonien 3:1. Die Entscheidung! Aus einer Einwurfsituation kommend spielt Marko Arnautovic zu Laimer, der den Angreifer direkt per Hacke steil schickt. Arnautovic zieht im Sechzehner noch in die Mitte am Keeper vorbei und schießt flach ein.
Im Anschluss an eine eigene Ecke foult Stefan Lainer sehr offensichtlich taktisch - dafür gibt es Gelb.
Ernüchterung bei Nordmazedonien, vor allem auf den Rängen. Die Spieler werden bis zum Abpfiff weiterkämpfen, so viel ist sicher.
Tooor! ÖSTERREICH - Nordmazedonien 2:1. Der Wechsel zeigt sofort Wirkung: Aus dem Halbfeld zieht Alaba eine herausragende Flanke an den Fünfer. Michael Gregoritsch ist dort eingelaufen und hält den Fuß rein - drin.
Wie es aussieht, tauschen Hinteregger und Alaba die Rollen in der Dreierkette: Der Frankfurter gibt nun den zentralen Part, Alaba spielt halblinks und kann endlich mehr am Offensivspiel teilnehmen.
Arnautovic zieht Ball und Gegner auf sich, legt von links vor den Strafraum ab. Schlager legt sich den Ball auf den linken Fuß und setzt seinen Versuch aus 20 Metern sehr deutlich daneben.
Herausragende Parade von Dimitrievski! Eine Flanke von links lässt Gregortisch mit Gegner und Tor im Rücken über den Scheitel rutschen. Der Keeper explodiert förmlich in die linke Ecke seines Tores und wischt den gut platzierten Ball aus wenigen Metern tatsächlich noch raus.
Nikolov dringt auf rechts in den Strafraum ein, im richtigen Augenblick erfolgt der Steilpass durch die Gasse. Bachmann ist nur knapp vor dem rechten Flügelspieler am Ball.
Die beiden Neuen bilden einen Doppelspitze. Nordmazedonien zieht sich nun phasenweise weiter zurück, bleibt mit der letzten Linie aber am Strafraumrand, so wird das Mittelfeld sehr verengt.
Keeper Dimitrievski wird behandelt. Das nutzen einige Österreicher, um sich auf die Einwechslung vorzubereiten.
Auf beiden Seiten wird es gerade etwas nickeliger. Im Nachgang es Alioski-Fouls sind einige Spieler aneinandergeraten. Zu einer richtige Rudelbildung hat es nicht geführt, aber die Gemüter sind sichtlich angespannt.
Österreich versucht es in dieser Phase mit hohen Bällen über das Mittelfeld hinweg, dabei geht es vor allem durch die Mitte. Das ist alles wenig zielführend und eher einfach zu verteidigen.
Nordmazedonien kommt aktiv aus der Pause. Hier ist momentan auch in Sachen Ballbesitz nicht viel Unterschied zu erkennen.
Philipp Lienhart ersetzt in der Abwehr Aleksandar Dragovic, der kurz vor der Pause ja behandelt worden war.
Dragovic wird auf dem Feld behandelt, das Spiel ist kurz unterbrochen. Zunächst geht die Partie weiter, wenig später nimmt auch der Abwehrmann wieder teil.
Lainer schlägt eine Flanke von der rechten in Richtung Kalajdzic, der wird von beiden Innenverteidigern bearbeitet, orientiert sich zum ersten Pfosten - der Ball kommt allerdings auf den Elfmeterpunkt.
Tatsächlich mauern die Mannen von Igor Angelovski in dieser Phase überhaupt nicht. Sie spüren die Verunsicherung der Österreicher und gehen durchaus immer wieder hohes Risiko bei eigenem Ballbesitz. Auch gegen den Ball igeln sie sich keineswegs ein.
Nordmazedonien hat sein erstes EM-Tor erzielt und Österreich einen schwierige Aufgabe vor sich, denn nun sind Mannschaft und Fans des Gegenübers geradezu euphorisch.
Nach einer halben Stunde sind die Österreicher wieder dort, wo sie begonnen haben und müssen gegen die massive Defensive des Außenseiters anrennen.
Tooor! Österreich - NORDMAZEDONIEN 1:1. Plötzlich fällt der Ausgleich! Ein Querschläger von Hinteregger landet im Strafraum der Österreicher, eigentlich hat Keeper Bachmann den Ball schon - doch nach einem Zusammenprall mit Trajkovski liegt der Ball frei in der Box. So eine Chance lässt sich Goran Pandev nicht entgehen, er schiebt aus zehn Metern ein.
Inzwischen regnet es leicht. Das Abschlusstraining der Österreicher hier musste wegen eines Unwetters abgesagt werden, von sommerlichem EM-Feeling ist Bukarest dieser Tage ein bisschen entfernt.
Die Erleichterung der Österreicher kann man durchaus sehen, die Körpersprache hat sich verändert. Die Anfangsphase war nicht sehr vielversprechend und schien bereits Einfluss auf das Selbstbewusstsein zu nehmen.
Die nächste gute Chance! Ulmer flankt vom linken Strafraumeck an den ersten Pfosten. Kalajdzic steht dort überraschend frei, leitet das Leder mit einem Kontakt weiter, scheitert aber aus sieben Metern an Dimitrievski.
Tooor! ÖSTERREICH - Nordmazedonien 1:0. Erste Chance und erstes Tor: Stefan Lainer ist weit mit vorgeschoben und stiehlt sich rechts in den Strafraum. Sabitzer weiß das und spielt aus dem Zentrum einen wunderbaren Diagonalball an den zweiten Pfosten. Lainer nimmt den Ball im Sprung aus der Luft und setzt ihn in die lange Ecke.
Der vermeintliche Underdog steht dichtgestaffelt vor dem eigenen Sechzehner. Immerhin bietet Österreichs Angreifer Kalajdzic mit seinen zwei Metern Körpergröße ein gutes Ziel für hohe Bälle. Bisher sind diese aber noch nicht zielgenau gekommen.
Nordmazedonien sucht bei eigenem Ballbesitz den schnellen Weg in die Spitze. Gegen die recht hochstehende Abwehr Österreichs kann das zu brenzligen Situationen führen.
Wie in den meisten Auftaktspielen einer Endrunde, geht es zunächst sehr sortiert und eher ruhig zu. Österreich hat erwartunsgemäß mehr vom Spiel, kommt bisher aber nicht durch das Mittelfeld hindurch. Ein hoher Ball aus der eigenen Abwehr auf Baumgartner erreicht den Hoffenheimer im Strafraum zwar, doch sein Kopfball ist keine Gefahr.
Dass die Österreicher mit Dragovic, Hinteregger und Alaba als Dreierkette spielen, zeigt auch den Respekt, den man vor den Kontern des Gegenübers hat. Es gab auch bereits zwei interessante Umschaltsituationen Nordmazedoniens, die jedoch schon im Mittelfeld unterbunden wurden.
Von dieser Position aus stößt Alaba gerade ins Mittelfeld vor. So kann die erste Linie der Nordmazedonier gut übrspielt werden. Im Mittelfeld wird es dann aber sehr eng und Alaba muss wieder abdrehen.
Entgegen aller Erwartungen beginnt David Alaba doch als Innenverteidiger - als mittiger Part einer Dreierkette. Das sind die Tricks, die Trainer inzwischen anwenden.
Schiedsrichter Andreas Ekberg aus Schweden führt die Mannschaften auf den Rasen. Wenig später wird auf den Rängen lauthals die Hymne Nordmazedoniens gesungen.
In der Vorbereitung auf dieses Turnier haben die Nordmazedonier zuletzt Kasachstan 4:0 besiegt, zuvor ein 1:1 gegen Slowenien geholt. Viele der knapp 14.000 zugelassenen Zuschauer in Bukarest könnten mit einem weiteren Unentschieden heute sicher gut leben.
Gegner Nordmazedonien geht natürlich als einer der krassen Außenseiter in das Turnier. Die Aufstellung legt nahe, dass der EM-Neuling auch entsprechend spielen wird. Im Hinterkopf bleibt jedoch das 2:1 über die deutsche Nationalmannschaft im letzten WM-Qualispiel.
In der Startelf befindet sich mit Andreas Ulmer nur ein Akteur, die momentan in Österreich unter Vertrag steht, außerdem spielt Keeper Bachmann bei Watford in England. Alle anderen sind momentan im Kader deutscher Bundesligisten.
Nimmt man das 0:4 im letzten WM-Qualifikationsspiel gegen Dänemark Ende März hinzu, stehen schon drei Spiele in Serie ohne eigenen Treffer zu Buche, insgesamt sind es bereits 316 Minuten ohne Österreich-Tor.
Ohne Frage stehen etliche Akteure mit eindrucksvollen individuellen Stärken im Team Österreichs, als Mannschaft hat die aktuelle Auswahl allerdings immer wieder Probleme. In der Vorbereitung auf die Euro gab es zuletzt ein 0:0 gegen die Slowakei, davor unterlag man England 0:1, was zugegeben wirklich keine Schande ist.
Bei den bisherigen EM-Auftritten 2008 und 2016 machten die Österreicher keine gute Figur, beide Male schieden sie mit einem Punkt und einem Tor nach der Gruppenphase aus. Bei der Euro 2020 sind die Österreicher also auf der Jagd nach ihrem ersten EM-Endrunden-Sieg.
Trainer Igor Angelovski bringt mit Enis Bardhi einen wichtigen Spieler zurück, der allerdings coronabedingt die beiden Testspiele verpasst hat. Neben dem Mittelfeldmann von UD Levante sind Ezdzan Alioski (Leeds), Eljif Elmas (Neapel) und der 37-jährige Goalgetter Goran Pandev (CFC Genua) die Schlüsselspieler.
Dies ist die Startelf Nordmazedoniens: Dimitrievski - Nikolov, Ristovski, Velkovski, Musliu, Alioski - Bardhi, Ademi, Elmas - Pandev, Trajkovski.
Franco Foda hat sich zunächst gegen den Einsatz von Stürmer Marko Arnautovic entschieden. Der sitzt nach ausgestandener Oberschenkelverletzung zunächst auf der Bank. Dafür beginnt Sasa Kalajdzic, der für Stuttgart in der abgelaufenen Saison 16 Tore erzielt hat.