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Brasilien - Belgien. WM 2022 Viertelfinale.

Kazan ArenaZuschauer42.873.

Brasilien 1

  • R Augusto (76. minute)

Belgien 2

  • Fernandinho (13. minute ET)
  • K De Bruyne (31. minute)

Belgien ballert Brasilien raus! De Bruyne und Co. entzaubern Neymar

Nächster Top-Favorit scheitert

Brasilien und Superstar Neymar sind entzaubert, Belgiens goldene Generation nimmt nach der Sensation von Kasan ihren ersten großen Titel ins Visier. Die bis dato überzeugende Selecao unterlag in einem spektakulären WM-Viertelfinale, das gut und gerne auch als Endspiel hätte durchgehen können, den Roten Teufeln 1:2 (0:2).

Belgien mit seiner kaum zu stoppenden Offensivtroika Kevin De Bruyne, Romelu Lukaku und Eden Hazard schoss sich vor 42.873 Zuschauern in die Rolle des Top-Favoriten. Im zweiten Halbfinale der belgischen WM-Geschichte nach 1986 trifft das Team von Trainer Roberto Martinez am Dienstag (20.00 Uhr MESZ) in St. Petersburg auf die Nachbarn aus Frankreich. Gegen Kylian Mbappe und Co. dürfen sich die Zuschauer auf ein weiteres großes Schauspiel freuen.

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"Unglaublich, unglaublich", jubelte Belgiens Trainer Roberto Martinez: "Das ist etwas ganz Besonderes, diese Jungs verdienen es, in der Heimat als etwas ganz Besonderes gefeiert zu werden." Der ehemalige Leverkusener Renato Augusto, als Einwechselspieler Schütze des Anschlusstreffers der Brasilianer (76.) sagte: "Es ist ein trauriger Tag. Das erste Gegentor hat uns ein bisschen aus dem Konzept gebracht."

Gegen Brasilien profitierte Belgien nach einer chaotischen Anfangsphase von einem Eigentor von Fernandinho (13.), ehe De Bruyne (31.) seine Freiheiten in der Offensive gekonnt nutzte. Weil Belgien seine Konter nicht konsequent zu Ende spielte, erzwang der Ex-Leverkusener Renato Augusto (76.) durch seinen Kopfballtreffer eine packende Schlussphase mit vielen Chancen, aber wenig Präzision im Abschluss. Thibaut Courtois hielt in der Nachspielzeit (90.+4) grandios gegen Neymar.

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Martinez stellt für Brasilien um

Coach Martinez hatte De Bruyne nach dem glücklichen 3:2 im Achtelfinale gegen Japan hinter die Spitzen beordert, und diese Maßnahme zahlte sich aus. Ebenso wie eine taktische Umstellung nach zehn turbulenten Minuten. Thomas Meunier rückte rechts in die Abwehr, an der Viererkette zerschellten fortan die Ballkünstler Neymar, Willian und Gabriel Jesus ein ums andere Mal. Die Türme in der Schlacht: Vincent Kompany und Marouane Fellaini, der ebenso wie Nacer Chadli nach seinem Treffer gegen Japan in die Startelf gerückt war.

  1. Mit dem frühen WM-Aus sind die Titel-Träume von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi geplatzt - vielleicht für immer? Bei der nächsten WM wären die beiden 37 und 35. Wir zeigen, welche Fußball-Legenden nie einen WM-Titel geholt haben.
    Image: Mit dem frühen WM-Aus sind die Titel-Träume von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo geplatzt - vielleicht für immer? Bei der nächsten WM wären die beiden 35 bzw. 37 Jahre alt. Wir zeigen, welche Fußball-Legenden nie einen WM-Titel geholt haben. © Getty
  2. Lionel Messi: Er gilt als bester Fußball des 21. Jahrhunderts, mit der Nationalmannschaft will es aber einfach nicht klappen. 2006, 2010, 2014 und 2018 ging der fünffache Weltfußballer leer aus.
    Image: Lionel Messi: Er gilt als bester Fußball des 21. Jahrhunderts. Mit der Nationalmannschaft will es aber einfach nicht klappen. 2006, 2010, 2014 und 2018 ging der fünffache Weltfußballer bei einer WM leer aus. © Getty
  3. Ein Grund: In den wichtigen WM-Spielen trifft Messi nicht. In 756 K.o.-Minuten netzte der Argentinier nicht einmal ein.
    Image: Ein Grund: In den wichtigen WM-Spielen trifft Messi nicht. In 756 K.o.-Minuten netzte der Argentinier nicht einmal ein. © Getty
  4. Am nächsten dran war er 2014 – im Finale gegen Deutschland. Doch Mario Götze ließ den Traum mit seinem Treffer in der Verlängerung platzen.
    Image: Am nächsten dran war er 2014 – im Finale gegen Deutschland. Doch Mario Götze ließ den Traum mit seinem Treffer in der Verlängerung platzen. © Getty
  5. Cristiano Ronaldo: Auch der Real-Star durfte bei Weltmeisterschaften noch nicht jubeln. Bestes Resultat: ein vierter Platz beim Sommermärchen 2006.
    Image: Cristiano Ronaldo: Auch der Real-Star durfte bei Weltmeisterschaften noch nicht jubeln. Bestes Resultat: ein vierter Platz beim Sommermärchen in Deutschland 2006. © Getty
  6. Kleiner Trost für Ronaldo – 2016 klappte es nach einem Riesen-Drama im Finale immerhin mit dem Europameistertitel.
    Image: Kleiner Trost für Ronaldo – 2016 klappte es nach einem Riesen-Drama im Finale gegen Frankreich immerhin mit dem Europameistertitel.  © Getty
  7. Oliver Kahn: 11 Jahre lang war er die Nr. 1 im deutschen Tor. In 86 Spielen fürs DFB-Team sprangen 46 Siege raus. Für einen WM-Titel reichte es nie.
    Image: Oliver Kahn: Elf Jahre lang war er die Nummer eins im deutschen Tor. In 86 Spielen fürs DFB-Team sprangen 46 Siege raus. Für einen WM-Titel reichte es nie. © Getty
  8. Besonders bitter: Im Finale 2002 leistete sich Kahn gegen Brasilien einen folgenschweren Schnitzer. Ronaldo bedankte sich und schoss die Selecao zum Titel.
    Image: Besonders bitter: Im Finale 2002 leistete sich Kahn gegen Brasilien einen folgenschweren Schnitzer. Ronaldo bedankte sich und schoss die Selecao zum Titel. © Getty
  9. Steven Gerrard und Wayne Rooney: Sie waren Teil der 'goldenen Generation' Englands. Die Hoffnung war riesig  nahe kamen sie dem glänzenden Pokal aber nie.
    Image: Steven Gerrard und Wayne Rooney: Sie waren Teil der 'goldenen Generation' Englands. Die Hoffnung war riesig - nahe kamen sie dem glänzenden Pokal aber nie. © Getty
  10. 2006 kann Rooney mit dem großen Druck nicht umgehen. Im Viertelfinale gegen Portugal fliegt er nach einem Tritt vom Platz. England verliert mit 3:1 n.E.
    Image: Vor allem 2006 konnte Rooney mit dem großen Druck nicht umgehen. Im Viertelfinale gegen Portugal flog er nach einem Tritt vom Platz. England verlor mit 1:3 nach Elfmeterschießen. © Getty
  11. Paolo Maldini: Die italienische Legende gewann die Serie A ganze sieben Mal, fünf Mal die CL. Die Weltmeisterschaft war dagegen nicht Maldinis Wettbewerb...
    Image: Paolo Maldini: Die italienische Legende gewann die Serie A ganze siebenmal, fünfmal die Champions League. Die Weltmeisterschaft war dagegen nicht Maldinis Wettbewerb. © Getty
  12. 1994 zog er mit seinen Azzurri gegen Brasilien im Elfmeterschießen den Kürzeren. 2002 war Maldini mit dabei, als Italien schon in der Vorrunde k.o. ging.
    Image: 1994 zog er im Finale mit seinen Azzurri gegen Brasilien im Elfmeterschießen den Kürzeren. 2002 war Maldini mit dabei, als Italien schon in der Vorrunde k.o. ging.  © Getty
  13. Raul: Dreimal hat er es mit Spanien versucht (1998, 2002, 2006),  nie reichte es für die letzten Acht. Bitter: 2008 wurde Raul beim großen EM-Triumph zu Hause gelassen. Der Auftakt zur großen Glanzzeit der Spanier.
    Image: Raul: Dreimal hat er es mit Spanien versucht (1998, 2002, 2006), nie reichte es für die letzten Acht. Bitter: 2008 wurde Raul beim großen EM-Triumph zu Hause gelassen. Der Auftakt zur großen Glanzzeit der Spanier. © Getty
  14. Johann Cruyff: Er veränderte den Fußball, den WM-Pokal durfte der Niederländer aber nie hochstemmen. 1974 wurde er zum Spieler des Turniers gewählt. Im Finale gewann aber Deutschland.
    Image: Johann Cruyff: Er veränderte den Fußball, den WM-Pokal durfte der Niederländer aber nie hochstemmen. 1974 wurde er zum Spieler des Turniers gewählt. Im Finale gewann aber Deutschland. © Getty
  15. Eusebio: Goldener Schuh ja, Weltmeistertitel Fehlanzeige. 1966 schied der Portugals Nationalstolz im Halbfinale gegen England aus.
    Image: Eusebio: Goldener Schuh ja, Weltmeistertitel Fehlanzeige. 1966 schied der Portugals Nationalstolz im Halbfinale gegen England aus. © Getty

Allerdings spielte Belgien auch die Führung in die Karten. Wer weiß, wie sich das Spiel entwickelt hätte, wenn Thiago Silva (8.) nach einer Ecke aus zwei Metern nicht den Pfosten sondern ins Tor getroffen hätte. Auch Paulinho (10.) kam nach einem ruhenden Ball völlig frei zum Schuss, traf den Ball jedoch nicht richtig. Neymar bemühte sich, doch beinahe hätten die Belgier ihren Vorsprung vor der Pause noch ausgebaut. De Bruyne (41.) mit einem Freistoß und Kompany (42.) mit der Hacke scheiterten an Alisson.

Belgien mit eigenem WM-Rekord

Zum Anpfiff war die beste Abwehr der WM auf den besten Angriff getroffen, doch beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive. Fernandinhos Missgeschick bedeutete Brasiliens ersten Gegentreffer seit 322 Minuten und für Belgien einen Rekord. Nie zuvor hatten eine Auswahl des Königreichs 13 Tore bei einer WM erzielt. Sie spielten weiter nach vorne, sie hatten genug vom Status des Geheimfavoriten, der immer dann scheitert, wenn es wichtig wird.

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Neymar kann es nicht glauben: Brasilien ist raus!
Image: Neymar kann es nicht glauben: Brasilien ist raus!  © Getty

Neymar und seine Teamkollegen, die sich bis zum Viertelfinale kaum eine Blöße gegeben hatten, müssen dagegen weiter auf den sechsten WM-Titel warten. Zwar zerbrachen sie nicht wie beim 1:7 im Halbfinale der Heim-WM vor vier Jahren gegen Deutschland, doch mehr als eine Schwalbe (52.) fiel auch Neymar lange nicht ein. Schiedsrichter Milorad Mazic zeigte dabei ebenso wenig auf den Punkt wie drei Minuten später bei einem Foul von Kompany an Jesus. Trotz Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter. Da hatte Belgien Glück.

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