Hansa Rostock - FC St. Pauli. 2. Bundesliga.
OstseestadionZuschauer25.000.
Weiter geht es für Rostock am Freitag mit einem Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf, St. Pauli ist am Samstag gegen den direkten Konkurrenten aus Bremen gefordert.
Damit verliert St. Pauli die Tabellenführung und ist vorerst Zweiter. Auch der Vorsprung auf Platz 4 ist auf einen Punkt geschmolzen. Es wird enger und enger da oben. Rostock dagegen verabschiedet sich wohl endgültig aus dem Abstiegskampf und hat nun neun Zähler Vorsprung vor dem Sechzehnten Dresden.
Zum ersten Mal in der Zweitligageschichte gewinnt Hansa Rostock vier Spiele in Serie und das geht auch heute vollkommen in Ordnung. In einem temporeichen ersten Durchgang hatten die Hausherren mehr und gefährlichere Chancen, scheiterten aber mehrmals an Vasilj. Auch St. Pauli hatte gute Möglichkeiten, Burgstaller konnte die beste nicht nutzen. Nach der Pause ließ das Tempo nach, Rostock war aber die aktivere Mannschaft und ging in Führung. St. Pauli warf am Ende nochmal alles nach vorne, hatte in der zweiten Hälfte aber nicht viel entgegenzusetzen.
Rostock macht das nun clever und begräbt den Ball in der gegnerischen Hälfte. Lediglich die Konter spielt Hansa nicht gut aus. Kommt St. Pauli nochmal?
Auch bei den Rostockern werden die Beine schwer, also wechselt Härtel ein weiteres Mal doppelt: Björn Rother ersetzt Simon Rhein ...
Malone hat die Entscheidung auf dem Fuß! Bei einer Ecke kommt der Abwehrmann am Elfmeterpunkt völlig freistehend an den Ball. Malone kann die Kugel mit der Brust annehmen und volley abziehen, trifft allerdings nur den Rücken von Lawrence.
Rostock liefert nun eine Abwehrschlacht. Zander setzt Matanovic auf der rechten Seite, doch Malone schmeißt sich in die Hereingabe des Jokers und klärt die Situation.
Burgstaller! Der Österreicher macht eine Flanke von links am Fünfmeterraum mit dem Rücken zum Tor fest und sucht den schnellen Abschluss aus der Drehung, Roßbach blockt allerdings ab. Kyereh stand im Rückraum völlig frei.
Währenddessen wechselt Rostock sogar doppelt: Julian Riedel ersetzt den starken Calogero Rizzuto ...
St. Pauli bringt nochmal einen frischen Stürmer mit Igor Matanovic. Simon Makienak nimmt nun auf der Bank Platz.
St. Pauli hat nun erwartungsgemäß mehr Ballbesitz, kommt aber nicht ins letzte Drittel. Immer wieder werden Burgstaller und Makienok mit hohen Bällen gesucht, aber der zweite Ball landet stets bei den Rostockern.
Paqarada! Bei einem Freistoß aus rund 22 Metern visiert der Linksverteidiger das linke obere Eck und verfehlt dieses nur um Zentimeter. Da wäre Kolke ohne Chance gewesen.
Rizzuto wird auf der rechten Seite geschickt und zieht vom Strafraumrand ab. Der Flachschuss ist gefährlich, aber kein großes Problem für Vasilj.
Gefährlich! Paqarada schlägt eine Ecke von links scharf an den Fünfer, wo Daschner relativ frei zum Kopfball kommt. Der Joker streift den Ball aber nur mit den Haarspitzen und bringt ihn so nicht aufs Tor.
Das sieht nicht gut aus. Verhoek rauscht im eigenen Strafraum mit Medic zusammen und muss behandelt werden. Der Schädel des Stürmers brummt wohl gewaltig, er muss ausgewechselt werden.
St. Pauli sucht nun die Antwort. Hartel spielt Paqarada auf der linken Seite frei. Die halbhohe Hereingabe des Linksverteidigers wird von Roßbach vor dem einschussbereiten Makienok geklärt.
Die Führung für die Hausherren ist durchaus verdient. Zwar brannte Rostock in diesem zweiten Durchgang kein Offensivfeuerwerk ab, aber zusammen mit der ersten Hälfte ist Hansa schlicht und einfach die gefährlichere Mannschaft.
Tooooooooooooor! HANSA ROSTOCK - FC St. Pauli 1:0. Die Kogge bebt! Nach einer tollen Kombination kommt Behrens vor dem Strafraum an den Ball und spielt diesen rechts raus zu Rizzuto. Der Rechtsverteidiger flankt flach und scharf an den langen Pfosten, sodass Vasilj nicht an den Ball kommt, dahinter aber Neidhart. Aus extrem spitzem Winkel bugsiert er die Kugel ins Netz.
Dieser zweite Durchgang bietet leider noch nicht das hohe Tempo aus der ersten Hälfte. St. Pauli hat zur Pause taktisch umgestellt und läuft nun mit einer Fünferkette auf. Die Defensive ist damit stabilisiert, aber nach vorne geht erstmal nichts mehr.
Ingelsson will einen Elfmeter. Bei einer Flanke von links wird der Offensivmann leicht von Paqarada umgerempelt, ein Foul war das nicht. Rizzuto kommt im Anschluss an diese Szene rechts im Strafraum noch zum Abschluss, schießt die Kugel aber weit drüber.
Rostock ist nach der Pause etwas aktiver, mehr als harmlose Distanzschüssen gab Hansa aber bislang nicht ab. St. Pauli wirkt noch nicht richtig wach und gibt die Bälle viel zu schnell wieder her.
Ingelsson kommt nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld beinahe links in der Box zum Abschluss, doch Beifus kann noch rechtzeitig klären. Im Nachgang drischt Roßbach die Kugel volley beinahe aus dem Stadion.
St. Pauli wechselt einmal zur Pause und bringt James Lawrence für den wohl angeschlagenen Finn Ole Becker.
Ingelsson! Der Offensivmann enteilt Medic und hat am Strafraum nur noch Beifus vor sich. Der etwas verdeckte Abschluss aus 17 Metern ist dann aber zu zentral, Vasilj packt sicher zu.
Die Chancen gibt es auf der anderen Seite! Einen langen Pass köpft Behrens im Strafraum zurück zu Rhein, der freistehend aus 14 Metern volley zum Abschluss kommt. Medic schmeißt sich in die Schussbahn und hilft so seinem Keeper Vasilj aus. Starke Szene des Verteidigers.
St. Pauli schnürt Hansa immer wieder am Strafraum ein, auch weil sich Rostock in dieser Phase nicht gut befreit. Was fehlt, sind alle die Torchancen. In letzter Linie verteidigt der Gastgeber sehr gut.
Vasilj verhindert erneut den Rückstand! Neidhart zieht von der linken Seite ins Zentrum und hält aus 20 Metern einfach mal drauf. Aremu fälscht die Kugel noch leicht ab und bringt so seinen Keeper in Bedrängnis, doch mit einem starken Reflex ist Vasilj zur Stelle.
Das könnte eine gute Torchance werden: Verhoek wird bei eine Luftduell kurz vor dem Strafraum vom Ellbogen von Beifus getroffen. So ein Freistoß aus rund 18 Metern sieht für viele Fußballer schmackhaft aus.
St. Pauli mit einer tollen Kombination: Paqarada spielt Makienok im Strafraum an, der mit dem Rücken zum Tor den Ball links zu Kyereh prallen lässt. Der Offensivmann zieht aus elf Metern volley ab, der Ball rutscht ihm allerdings über den Schlappen.
Rostock hat nun mehr Probleme im Vorwärtsgang und kommt kaum noch ins letzte Drittel. Auf der anderen Seite hat Hansa nun seit fast 20 Minuten keinen Torschuss der Gäste mehr zugelassen.
Dass sich die Teams nach dieser spektakulären Anfangsphase etwas erholen müssen, ist verständlich. St. Pauli hat etwas mehr vom Spiel und auch ein leichtes Chancenplus, die hochkarätigsten Möglichkeiten hatten jedoch die Hausherren.
Das Spiel beruhigt sich in dieser Phase etwas, worunter die Attraktivität allerdings nicht leidet. St. Pauli will nun die Kontrolle übernehmen und legt sich Rostock zurecht.
Dass Malone kein Stürmer ist, sieht man in dieser Szene. Der Abwehrmann bekommt den Ball nach einem Eckball am Elfmeterpunkt, hat aber Probleme bei der Ballannahme. Malone wartet schließlich zu lange mit dem Abschluss und kann Aremu so nur in einen Bereich schießen, der besonders wehtut.
Diesmal ist St. Pauli wieder dran! Makienok und Burgstaller spielen einen Doppelpass, sodass letzterer rechts an die Grundlinie gehen kann. Burgstaller hat Zeit, sucht Kyereh, doch Malone hindert den Offensivmann am Fünfer am Abschluss.
Drei Minuten ohne eine echte Torchance sind in diesem Spiel schon erstaunlich. Beide Teams spielen mit offenem Visier, besonders Rostock trägt immer wieder gute Angriffe vor. Ingelssons Flanke von der linken Seite findet diesmal aber keinen Abnehmer.
Durchatmen geht in dieser Partie nicht. Verhoek schickt Ingelsson rechts in den Sechzehner, der die Kugel in den Rücken der Abwehr zu Behrens spielt. Der Mittelfeldmann steht völlig frei, schießt aber aus zehn Metern Vasilj in die Arme.
Es gibt keine Ruhepausen in diesem Spiel. Hartel chippt den Ball links in die Box zu Burgstaller, der sofort volley abzieht. Der Versuch ist gut, rauscht aber knapp drüber.
Und die nächste Gelbe hinterher: Malone kommt gegen Makienok deutlich zu spät und räumt den Sturmtank ab.
Nur wenig später bildet sich ein Rudel! Verhoek trennt Zander an der Seitenlinie fair vom Ball. Da dieser aber schmerzverzerrt aufschreit, fasst Verhoek dem Abwehrmann ins Gesicht und "bittet" ihn, wieder aufzustehen. Sofort wird es hitzig, Brand kommt aber nur mit einer Gelben für Verhoek aus.
Da war mehr drin! Neidhart spielt einen starken Pass in die Tiefe zu Rhein. Der Mittelfeldmann hat viel Platz und sieht Verhoek im Zentrum. Der Pass ist dann jedoch zu überhastet, Medic geht dazwischen. Im Anschluss köpft Ingelsson den Ball in den Strafraum zu Verhoek. Der Stürmer nimmt die Kugel gut mit, kann die Kugel dann aus wenigen Metern aber nicht an Vasilj vorbeispitzeln.
Jetzt hat auch St. Pauli seine erste Aktion! Paqarada spielt den Ball von der linken Seite flach an den Fünfer, wo Burgstaller den Fuß hinhält und Kolke zu einer starken Parade zwingt. Was für ein Auftakt!
Die Hausherren zeigen sich sofort offensivfreudig. Ingelsson setzt Neidhart auf der linken Seite ein, der sich gleich mal mit einem Distanzschuss anmeldet. Der Versuch geht zwei Meter links vorbei.
Zu guter Letzt blicken wir noch auf das Schiedsrichtergespann, das heute von Benjamin Brand geleitet wird. Seine Assistenten an den Seitenlinien sind Christian Leicher und Christian Ballweg, Max Burda ist der vierte Offizielle. Im Keller in Köln sitzen Guido Winkmann und Markus Wollenweber.
Dazu muss Rostock allerdings eine Horror-Serie beenden. Die letzten sechs Duelle entschied St. Pauli allesamt für sich, darunter auch das klare 4:0 im Hinspiel. Den letzten Erfolg der Rostocker gegen den Kiezklub gab es im Jahr 2008 bei einem 3:0-Heimerfolg. Immerhin: Damals gab es eine Serie von fünf Rostocker Erfolgen in Folge. Geht die Serie St. Paulis von sechs Siegen in diesem Duell weiter oder kann Hansa eine neue starten?
Formstark sind allerdings auch die Rostocker, die ihre letzten drei Spiele allesamt gewannen. Damit befreiten sich die Hanseaten aus dem Tabellenkeller und haben nun einen Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz. Da Dresden bereits Punkte liegen ließ, könnte der Abstand also noch weiter anwachsen.
Schalke und Darmstadt haben vorgelegt, St. Pauli will nun nachziehen! Mit einem Sieg können die Kiezkicker zurück an die Tabellenspitze springen und den Abstand zu Darmstadt wieder auf drei Punkte vergrößern. Zuletzt sah es bei St. Pauli wieder sehr gut aus: Mit zehn Punkten aus vier Spielen haben die Norddeutschen gute Argumente für einen Aufstieg.
Auf der anderen Seite verändert Trainer Timo Schultz sein Team nach dem 1:0 gegen Heidenheim nur auf einer Position: Finn Becker ersetzt Jackson Irvine.
Der FC St. Pauli schickt folgende Elf ins Rennen: Vasilj - Zander, Beifus, Medic, Paqarada - Aremu - Becker, Hartel - Kyereh - Burgstaller, Makienok.
Trainer Jens Härtel nimmt trotz des 1:0-Erfolgs in Sandhausen vier Veränderungen an seiner Startelf vor: Roßbach, Neidhart, Rizzuto und Fröde rücken für Riedel, Breier, Rother und Duljevic in die erste Elf.