FC Schalke 04 - Karlsruher SC. 2. Bundesliga.
Veltins ArenaZuschauer25.000.
Das war aber natürlich nur der Auftakt in den 7. Spieltag der 2. Bundesliga. Schon morgen geht es weiter, mit drei Spielen um 13:30 Uhr, unter anderem Holstein Kiel gegen Hannover 96.
Für den KSC geht es am kommenden Samstag (13:30 Uhr) gegen den FC St. Pauli, Schalke reist am selben Tag zu Hansa Rostock (20:30 Uhr).
Der KSC schiebt sich mit dem Sieg vorübergehend auf Platz 3 der Zweitliga-Tabelle. Schalke steht auf Rang 8.
Ein Traumtor bringt Karlsruhe drei Punkte auf Schalke. Nach einem lange unterdurchschnittlichen Zweitliga-Spiel zog Wanitzek kurz vor Schluss aus 25 Metern ab und schoss den KSC ins Glück. Schalke war lange die aktivere Mannschaft, blieb aber außer Leidenschaft vieles schuldig. Dass Palsson sich mit einem überharten Foul auch noch knapp 20 Minuten vor Schluss Rot einhandelte, war dem Spielfluss von S04 natürlich gegen Ende auch nicht zuträglich. Der KSC machte aus wenig viel und gewinnt glücklich, aber nicht ganz unverdient.
Schalke jetzt mit allen Akteuren in der gegnerischen Hälfte. Ouwejan bringt eine Freistoßflanke, die aber nichts einbringt.
Tooooooooor! Schalke 04 - KARLSRUHER SC 1:2. Wanitzek-Wahnsinn! Was für ein Traumtor! Der Spielmacher hämmert die Karlsruher auf die Siegerstraße. Kobald erobert den Ball gegen Itakura, der einen Konter einleiten will. Die Kugel landet rund 25 Meter vor dem Tor bei Wanitzek, der nicht lange fackelt, abzieht und den Ball mit einem satten Strahl an Fährmann vorbei im linken Kreuzeck versenkt.
Aydin erobert den Ball und überbrückt das Mittelfeld in wenigen Augenblicken. Dann hat er das Auge für Bülter im Zentrum, der aber keine Option hat und abdrehen muss. Am Ende gibts Einwurf. Schalke erhöht nochmal den Druck.
Gute Bewegung von Wanitzek, der an der linken Strafraumkante angespielt wird. Er dreht sich um die eigene Achse und zieht gleich ab. Der Schuss wird aber geblockt.
Es scheint, als könnten beide Mannschaften mit dem Punkt gut leben. Karlsruhe hat sich trotz Überzahl weit zurückgezogen und Schalke macht auch nicht mehr als unbedingt nötig.
Zehn Minuten noch regulär - Karlsruhe kann bisher aus der Überzahl kein Kapital schlagen und tut sich im Offensivspiel weiter schwer.
Schalke hatte hier alles im Griff. Die Rote Karte könnte die Arithmetik des Spiels nun grundlegend ändern. Palsson hatte natürlich kein Verständnis für den Platzverweis und diskutierte noch lange, aber so ein Einsteigen ist einfach übertrieben und 35 Meter vor dem eigenen Tor auch komplett überflüssig. Der Ball war aus seiner Position unerreichbar.
Grammozis reagiert gleich und bringt Flick für Zalazar. Defensiver für offensiver Mittelfeldspieler. Flick übernimmt die Palsson-Position.
Ganz hartes Einsteigen von Schalke-Kapitän Palsson, der ohne Aussicht auf den Ball Wanitzek in vollem Lauf von hinten umgrätscht. Diese Rote Karte geht absolut in Ordnung.
Jetzt brennts richtig vor dem Schalker Strafraum: Heise bedient im Strafraum Wanitzek, der ablegen kann auf Choi. Der Koreaner zieht trocken ab, aber der Ball geht aus halblinker Position ganz knapp am langen Pfosten vorbei. Glück für Schalke.
Jetzt muss Fährmann mal eingreifen. Der Schalke-Keeper hat aber bei einem Schuss von Choi aus gut 20 Metern keine Probleme und nimmt den Ball sicher auf.
Kurze Unterbrechung, weil Drexler Schmerzen im ohnehin leicht lädierten Knie hat. Er wird behandelt, es sieht aber nicht so wild aus.
Wieder so eine Aktion: Zalazar erarbeitet sich 35 Meter vor dem Tor den Ball, hat viel Platz und drei aussichtsreich einstartende Mitspieler vor sich. Er hat den Kopf aber unten und zieht dann aus 25 Metern ab. Keine Probleme für Gersbeck.
Bei Schalke sind Zalazar und Churlinov immer wieder im Fokus. Sie sind sehr präsent, haben viele Ballkontakte, haben aber noch eines gemeinsam: Sie trennen sich zu spät vom Ball, was bessere Möglichkeiten zunichte macht. Gerade treibt Zalazar den Ball, könnte Bülter in die Gasse schicken, entscheidet sich aber fürs Solo und läuft sich fest.
Bülter wird von Zalazar bedient, hat 25 Meter zentral vor dem Tor viel Platz und zieht einfach mal ab - in den zweiten Stock.
Nach 15 Minuten in dieser zweiten Halbzeit könnte man jetzt sagen: Hier spielt nur Schalke. Das wäre einerseits richtig, andererseits aber völlig übertrieben. Auch wenn die Ballbesitzstatistik klar für die Knappen spricht (57 Prozent) - offensiv fehlen die klaren Aktionen. Es basiert zu viel auf dem Prinzip Hoffnung.
Itakura schlägt auf Verdacht aus dem Mittelfeld den Ball nach vorne und findet tatsächlich Thiaw am Sechzehner, der bekommt aber per Kopf keinen Druck hinter die Kugel. Dafür war der Ball einfach zu lange in der Luft.
Wie reagiert Schalke auf die emotionale Achterbahn zum Auftakt in die zweite Halbzeit? Der offensive Druck der ersten Minuten ist verflogen.
Das dauert zu lange! Zalazar kommt nach einem kurzen Sprint über rechts in den Strafraum, wo die Schussbahn frei ist. Doch er zögert den Tick zu lange und bleibt hängen - wie Thiaw im Nachschuss.
Churlinov kann sich im Sechzehner nicht vom Ball trennen, findet aber dann doch noch Palsson im Rückraum. Dessen Schuss aus 13 Metern wird aber geblockt.
Thiaw mit der ersten Annäherung ans Karlsruher Tor nach einer Ecke. Sein Kopfball stellt Gersbeck aber nicht vor Probleme.
Die erste Minute hat Schalke schon mal überstanden. Nach der ersten Halbzeit ist das ja auch eine Nachricht.
Schalke fordert Elfmeter, nachdem Zalazar von rechts eine Flanke an den Elfer-Punkt bringt und Wanitzek den Ball mit einer unkonventionellen Bewegung stoppt. War die Hand dran? Nein, es war die Brust.
Schalke hat den Faden jetzt komplett verloren, bringt keinen Spielzug mehr auf die Kette, ohne nach spätestens drei Stationen den Ball wieder zu verlieren. Grammozis wird froh sein, wenn hier Pause ist.
Wieder ist es Karlsruhe: Wanitzek und Thiede spielen sich über die rechte Seite durch, die Hereingabe findet Hofmann, der aber damit nichts anfangen kann und den Ball in Rücklage weit vorbeiköpft.
Fährmann! Nach einer flach ausgeführten Ecke kommt der Ball durch Kaufmannn von rechts scharf in die Mitte. Ein Karlsruher Bein fälscht die Hereingabe gefährlich ab, sodass überraschend Hofmann am zweiten Pfosten an den Ball kommt. Der schließt trotzdem sofort ab und zwingt den Schalke-Keeper aus wenigen Meter zu einer starken Reaktion.
Wie sagt man euphemistisch so schön: Das Spiel lebt von der Spannung. Beiden Teams kann man den Willen nicht absprechen, aber in Sachen Spielkultur ist das in den letzten Minuten schon ziemlich mau.
Schalke läuft jetzt mit Terodde, Bülter und Drexler konsequent die Karlsruher Abwehrreihe im Spielaufbau an. Das führt fast zum Erfolg, aber nach Ballgewinn im Mittelfeld steht der startende Terodde im Abseits.
Jetzt ist Bormuth am Boden, der im Zweikampf mit Terodde den Ball auf das ohnehin lädierte Jochbein bekommt. Er nimmt sofort seine Maske ab und lässt sich behandeln. Es geht aber weiter für den Karlsruher.
Halbe Stunde rum, der KSC hat hier übrigens genau einmal aufs Tor geschossen - nach 52 Sekunden. Da schepperte es gleich. Schalke hat aus fünf Versuchen bisher ebenfalls ein Tor gemacht, ist hier aber dem zweiten deutlich näher, wenngleich es in den letzten Minuten keine gefährliche Aktion der Hausherren gab.
Schalke versucht jetzt hoch zu pressen und Karlsruhe zu Fehlern im Spielaufbau zu zwingen. Das klappt bisher noch nicht.
Churlinov macht hier ein richtig gutes Spiel: Er setzt sich auf seiner rechten Seite wieder gegen Heise durch - der machte beim 1:1 übrigens auch keine gute Figur - und zieht zur Mitte. Der Schuss rutscht ihm allerdings über den Spann. Weit vorbei.
Verletzungsunterbrechung jetzt, nachdem Kaminski dem Karlsruher Kaufmann unglücklich auf den Fuß steigt. Der kann aber weitermachen.
Wieder Terodde am Ball: Ouwejan flankt von links, der Stürmer bekommt die Kugel aber nicht kontrolliert - Abstoß Karlsruhe.
Noch ein Beleg dieser These: Schalke hatte in den ersten 15 Minuten dieses Spiels mehr als 65 Prozent Ballbesitz.
Toooooooor! SCHALKE 04 - Karlsruher SC 1:1. Da ist der Torjäger vom Dienst! Churlinov behauptet nach einem ganz starken Flugball von Thiaw aus der eigenen Hälfte die Kugel im gegnerischen Strafraum, kann irgendwie noch auf Terodde ablegen, der aus spitzem Winkel und fast mit dem Rücken zum Tor von rechts ins lange Eck abschließt. Achtes Tor im siebten Saisonspiel für Terodde - und insgesamt 150. Zweitligatreffer!
Ouwejan ist mal über links durch, spielt einen scharfen, flachen Ball zur Mitte, wo Terodde einläuft. Der Stürmer verpasst die Hereingabe um eine Fußspitze, wird aber ohnehin wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen.
Der KSC ist hier hellwach - und schlägt fast das zweite Mal zu: Thiede wird bei einem Freistoß aus dem Mittelfeld tief über links in den Strafraum geschickt und ist plötzlich hinter der Kette. Seine scharfe Hereingabe stellt die Schalker Hintermannschaft vor massive Probleme, Fährmann kann irgendwie klären, indem er halb hechtet, halb über seinen Mitspieler Itakura fällt.
Hofmann setzt sich gut gegen Itakura durch, kommt aus spitzem Winkel vier Meter vor Fährmann zum Abschluss und scheitert. Aber wäre eh klar Abseits gewesen.
Schalke tobt, denn KSC-Torwart stürmt aus seinem Tor und spielt den Ball wohl außerhalb des Sechzehners mit der Hand. Der Schiedsrichter lässt weiterlaufen.
Über Choi und Lorenz läuft der nächste KSC-Angriff. Der Linksaußen sucht einen Abnehmer im Zentrum - findet aber keinen. Schalke kann klären.
Schalke versucht, sich ins Spiel zu arbeiten. Bülter treibt den Ball mal entschlossen durchs Mittelfeld, legt ab auf Churlinov, der auf der halbrechten Seite eine Flanke an den Elfmeterpunkt schlägt, wo Terodde aber keine Chance hat an den Ball zu kommen.
Exakt 52 Sekunden waren übrigens gespielt, als der Ball die Linie überquerte. Was für eine bittere Pille für Schalke.
Tooooooooor! Schalke 04 - KARLSRUHER SC 0:1. Was für ein Blitzstart des Karlsruher SC! Erste Ecke von der linke Seite, der Ball von Heise kommt lang in den Rückraum, Choi nimmt ihn volley, zielt aber eigentlich zentral auf Fährmann. Doch der macht eine ganz unglückliche Figur und lässt die Kugel ins Tor klatschen.
24.000 Zuschauer sind in der Veltins-Arena heute zugelassen. Das klingt kurz vor Anpfiff schon mal richtig gut!
Schiedsrichter der Partie ist Christof Günsch (Marburg). Als VAR agiert Markus Schmidt (Stuttgart). Gleich gehts hier los.
Zuletzt standen sich Schalke und Karlsruhe übrigens in der Bundesliga gegenüber. Im Oktober 2011 gewann S04 mit 2:0.
Sein Kollege auf Karlsruher Seite Christian Eichner weiß um das neue Schalker Selbstvertrauen, sagt aber auch: "Wir wollen auf dem Heimweg was Zahlbäres mit im Gepäck haben." Dafür brauche es aber "mentale Widerstandsfähigkeit und ein riesengroßes Herz".
Wenn es nach Grammozis geht, kommt die gute Stimmung in der Schalker Mannschaft nicht von ungefähr: "Ich finde, dass wir jetzt einen Punkt erreicht haben, wo die Jungs immer mehr Glaube an ihre Qualität, an unsere Spielweise entwickeln", sagte er. "Das gepaart mit Ergebnissen ist natürlich schön für den mentalen Bereich." Ein Selbstläufer werde das gegen den KSC heute aber nicht.
Auf die Tabelle bezogen ist dieses Spiel ein Nachbarschaftsduell - 7. gegen 8. Dabei könnten die Voraussetzungen nicht konträrer sein: Schalke ist nach zuletzt zwei Siegen wieder voll in der Spur, der KSC dagegen konnte nach gutem Saisonstart keines der letzten vier Spiele gewinnen (drei Remis, eine Niederlage).
Eichners Kollege Dimtrios Grammozis darf sich über Rückkehrer Drexler freuen. Er rückt für Flick in die Startelf. Das ist auch die einzige Änderung im Vergleich zum 1:0-Sieg beim SC Paderborn.
Der KSC-Coach Christian Eichner wechselt im Vergleich zum 2:2 gegen Holstein Kiel zweimal: Sebastian Jung hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen, Kapitän Jerome Gondorf fällt mit muskulären Problemen aus. Thiede und Kaufmann rücken in die Startelf.
Das ist die erste Elf des Karlsruher SC: Gersbeck - Thiede, Bormuth, Kobald, Heise - Kaufmann, Choi Kyoung-Rok, Breithaupt, Wanitzek, Lorenz - Hofmann.