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Handball-EM: Fünf Fragen an Weißrusslands Trainer Iouri Chevtsov vor dem Spiel gegen Deutschland

"Uwe kann besser spielen": Weißrusslands Trainer Iouri Chevtsov über die DHB-Auswahl

Iouri Chevtsov ist seit 2009 Cheftrainer von Weißrusslannd
Image: Iouri Chevtsov ist seit 2009 Cheftrainer von Weißrusslannd  © Imago

Wiedersehen unter alten Bekannten: Uwe Gensheimer trifft am Donnerstag auf seinen ehemaligen Trainer Iouri Chevtsov. Der weißrussische Coach war unter anderem in der Bundesliga für die Rhein-Neckar Löwen und Lemgo tätig. Das Turnierziel hat sein Team erreicht, nun soll gegen Deutschland die Überraschung gelingen.

Weißrusslands Nationaltrainer Iouri Chevtsov dürfte einigen Deutschen Handball-Fans noch bekannt sein. Der 60-Jährige war Chefcoach beim TBV Lemgo (1996 - 2001), beim TUSEM Essen (2001 - 2005) und bis 2008 auch Trainer von Linksaußen Uwe Gensheimer bei den Rhein-Neckar Löwen. Mit den Mannheimern erreichte er im September 2008 die Qualifikation für die Champions League.

Seit elf Jahren Nationaltrainer

Er selbst errang mit 23 Jahren als sowjetischer Stammspieler der Nationalmannschaft im Jahr 1982 die Weltmeisterschaft und feierte 1988 den Olympiasieg. Der Rechtsaußen absolvierte insgesamt 250 Länderspiele.

Im Juli 2009 übernahm er dann die weißrussische Nationalmannschaft, mit der er immer wieder bei der Europameisterschaft überzeugen kann. Auch dieses Jahr läuft es für sein Team bisher wie geplant: Das Ziel "Hauptrunde" ist nach den Siegen gegen Serbien und Montenegro erreicht. Gegen Gruppensieger Kroatien gab es allerdings ein 23:31, daher startet sein Team, wie Deutschland, mit null Punkten in die Hauptrunde.

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Der Weißrusse sprach mit Sky Moderator und Kommentator Dennis Baier vor Ort in Wien über die DHB-Auswahl.

Sky Sport: Ihr Spieler Artsiom Karalek hat gesagt, es ist eigentlich ein ganz guter Zeitpunkt, um auf Deutschland zu treffen. Wie sehen Sie das?

Iouri Chevtsov: "Das sehe ich auch so. Erstmal sind wir froh, dass wir überhaupt auf Deutschland treffen können, weil unser erstes Ziel war es, diese Qualifikation überhaupt zu schaffen und das haben wir geschafft. Da ist uns ein Stein vom Herzen gefallen und wir können befreit aufspielen. Ich glaube nicht, dass Deutschland schon im Turnier angekommen ist. Das kann sich aber jederzeit ändern. Deutschland kann sich jederzeit steigern, sie haben gute Akteure in ihren Reihen. Sie haben viel Erfahrung. Wir dürfen uns nicht darauf konzentrieren, dass Deutschland nicht so überragende Spiele gemacht hat."

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"Es ist das Turnier vieler Überraschungen"

Inwiefern sind Sie vom deutschen Auftritt überrascht?

Chevtsov: "Nicht nur Deutschland überrascht, auch Frankreich und Dänemark. Es ist das Turnier vieler Überraschungen - warum, weshalb ist nur schwer zu sagen. Jede Mannschaft trifft, wir haben gegen Kroatien auch nicht das gespielt, was wir wollten und uns vorgenommen hatten. Man kann auch viel über dieses Spiel reden, aber jetzt kommt das nächste Spiel und das fängt bei Null an, das wird eine ganz andere Geschichte."

Sie waren 2008 Trainer der Rhein-Neckar Löwen und vom 18-Jährigen Uwe Gensheimer. Wie beobachten Sie ihn jetzt mit 33?

Chevtsov: "Er ist reifer geworden im Vergleich zu dieser Zeit, wo er bei mir war und das sieht man deutlich. Früher war er viel lockerer und hat viele verrückte Sachen gemacht. Jetzt ist er abgeklärt, überlegt was er macht. Das kommt auch durch das Alter. Aber er ist ein ganz feiner Kerl und ich treffe ihn gerne. Wir müssen im Spiel auf ihn aufpassen. Ich habe Respekt vor ihm."

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Image: So Sieht der Turnierbaum der EM 2020 aus.  © Sky

"Uwe kann besser spielen"

Wie sehen Sie Uwes Leistung bisher? Auch das Torhüter-Duo wurde teilweise von den Medien kritisiert.

Chevtsov: "Uwe kann besser spielen, aber das ist irgendwie der Eindruck der ganzen Mannschaft. Die Deutschen sind noch nicht in diesem Turnier angekommen. Die Torhüter sind sehr stark, jeder von den beiden kann ein Spiel gewinnen. Aber es ist schwierig zu sagen, warum es nicht läuft. Sie sind noch nicht da, vielleicht sparen sie die Kräfte für die entscheidenden Spiele."

Sie werden uns jetzt sicherlich kein Matchplan nennen, aber was darf man gegen Deutschland nicht machen?

Chevtsov: "Deutschland hat zwei verschiedene Deckungssysteme, eine sehr starke 6-0 und 3-2-1 Deckung und auch hinten im Tor sind sie gut. Wir haben nach wie vor großen Respekt vor den beiden und dürfen sie nicht warm werfen."

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Die Hauptrundenspiele der DHB-Auswahl im Überblick:

Donnerstag, 16. Januar, 20.30 Uhr/ARD: Weißrussland - Deutschland
Samstag, 18. Januar, 20.30 Uhr/ZDF: Kroatien - Deutschland
Montag, 20. Januar, 20.30 Uhr/ARD: Österreich - Deutschland
Mittwoch, 22. Januar, 20.30 Uhr/ZDF: Tschechien - Deutschland

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