Die deutschen Handballer haben zum Auftakt der Hauptrunde bei der Handball-WM einen Sieg geholt.
Im Hexenkessel in Köln gewann das DHB-Team um Bundestrainer Christian Prokop gegen Island mit 24:19 (14:10) und übernahm mit 5:1 Punkten die Tabellenführung in der Gruppe I. Alle Highlights des Spiels gibt's hier zum Nachlesen.
Fäth bester Werfer
Bester Werfer der Deutschen vor 19.250 begeisterten Zuschauern war Steffen Fäth mit sechs Toren, Kapitän Uwe Gensheimer erzielte fünf Treffer. Am Montag trifft Deutschland auf Kroatien (20:30 Uhr), zum Abschluss der Hauptrunde wartet Europameister Spanien (Mittwoch um 20:30 Uhr).
Prokop nahm einige Stunden vor der Begegnung seinen ersten von möglichen drei personellen Wechseln vor. Europameister Kai Häfner von der TSV Hannover-Burgdorf rückte für den Leipziger WM-Debütanten Franz Semper in das Aufgebot. Steffen Weinhold kehrte nach seiner im Frankreich-Spiel erlittenen Adduktorenzerrung zumindest in den Kader zurück.
Deckarm feiert Geburtstag
Unter den Augen von Handball-Ikone Joachim Deckarm, der seinen 65. Geburtstag zusammen mit den 78er-Weltmeistern feierte und sichtlich bewegt dem Ständchen in der Halbzeitpause lauschte, kamen die Gastgeber in ihrem "Wohnzimmer" glänzend ins Spiel. Fäth hämmerte den Ball zum 5:2 in den Winkel (7.).
Danach schlichen sich allerdings einige Fehler ins Spiel des Gastgebers ein. Einige Anspiele fanden den Mitspieler nicht, gute Torchancen blieben ungenutzt. Im Positionsangriff tat sich die DHB-Auswahl schwer. Der Ex-Kieler Aron Palmarsson traf zur ersten Führung der Gäste (6:5/13.).
Wiencek und Pekeler in Höchstform
Prokop reagierte sofort und nahm eine Auszeit. "Wir müssen bei uns bleiben und dürfen uns nicht verrückt machen lassen", forderte der Bundestrainer. Seine Spieler hörten gut zu. Der Innenblock um Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler war schier unüberwindbar, und die daraus resultierenden Ballgewinne nutzte der dreimalige Weltmeister immer wieder zu leichten Toren.
Das DHB-Team setzte sich so von 9:9 (22.) auf 13:9 (27.) ab - die Arena kochte. Bezeichnend für das deutsche Spiel war der Treffer zum zwischenzeitlichen 12:9: Paul Drux erkämpfte sich mit einem Hechtsprung den Ball, Patrick Groetzki leitete sehenswert zu Gensheimer weiter, der eiskalt vollendete.
Wolffs Parade leitet Wende ein
Die kampfstarken Isländer gaben aber auch ohne Palmarsson nicht auf, der nach rund 20 Minuten angeschlagen von der Platte musste. Der Olympia-Zweite von 2008 verkürzte auf 16:18 (41.). Doch ein gehaltener Siebenmeter von Wolff und und Fäths Treffer zum 20:16 (45.) brachten die DHB-Auswahl wieder auf Kurs.
Nach einer Wahnsinnsparade klatschte Wolff (zwölf gehaltene Bälle) in der Schlussphase mit einem kleinen Fan hinter seinem Tor ab, die schwarz-rot-goldene Party in der Arena hatte da schon längst begonnen. (sid/Sky Sport)