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Vor Spitzenspiel gegen Hannover: Rhein-Neckar Löwen in kleiner Formkrise

Nur drei Punkte aus den letzten drei Spielen

Enttäuschung bei den Rhein-Neckar Löwen: Nach einer 3-Tore-Führung trennen sich die Mannheimer nur mit einem Unentschieden vom HC Erlangen.
Image: Enttäuschung bei den Rhein-Neckar Löwen: Nach einer 3-Tore-Führung trennten sich die Mannheimer nur mit einem Unentschieden vom HC Erlangen.  © Imago

Nach dem Unentschieden gegen den HC Erlangen spricht man von einer kleinen Formkrise bei den Rhein-Neckar Löwen. Ausgerechnet jetzt stehen den Mannheimern wegweisende Wochen bevor. Am Donnerstag müssen die Löwen beim Spitzenreiter TSV Hannover-Burgdorf ran.

Die Maschinerie der Rhein-Neckar Löwen ist ins Stocken geraten. Nach dem sensationellen 32:28-Sieg über den SC Magdeburg ist die Formkurve der Mannschaft von Trainer Kristjan Andresson deutlich abgeflacht. Erst kassierten die Löwen eine 26:31-Niederlage gegen die MT Melsungen. Im DHB-Pokal rettete sich der Deutsche Meister von 2017 dank eines Zittersieges gegen Frisch Auf! Göppingen in der Verlängerung ins Achtelfinale. Darauf folgten ein knapper Sieg gegen die HSG Wetzlar und am vergangenen Wochenende ein verschenkter Punkt beim HC Erlangen.

Schon fünf Minuspunkte

Nach neun Spieltagen stehen die Löwen mit fünf Minuszählern auf Rang zwei der Tabelle der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga, punktgleich mit der SG Flensburg-Handewitt und der MT Melsungen auf Platz drei und vier. "Es wird jedes Jahr enger in der Liga, die Spitze und das Mittelfeld rücken immer mehr zusammen", erklärt der sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen Oliver Roggisch. Umso wichtiger ist es, dass die Mannheimer schnell zurück zu ihrer Form finden, um den angepeilten Top-Rang in der Liga zu verteidigen.

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Aktuell trennt ein einziger Pluspunkt die Plätze zwei bis sieben. "Ich glaube die Rechnung, als man mit vier Minuspunkten Deutscher Meister wurde ist vorbei, zumindest für diese Saison", meint Sky Experte Stefan Kretzschmar: "Ich will da jetzt auch nicht über Kiel reden, die momentan ein bisschen über den Dingen stehen. Aber alle anderen Mannschaften haben einen großen Wettbewerb inklusive des Mittelfelds. Das hat sich stabilisiert und ist stärker geworden."

Problem Halbpositionen?

Ein Grund für die mangelnde Punktausbeute der Löwen sieht Kretzschmar in der Offenisve. "Die Löwen haben zwei Sachen, worauf sie sich verlassen können. Das ist die Achse Schmid-Kohlbacher, die funktioniert. Das wissen aber auch die anderen Mannschaften. Gensheimer ist nicht von diesem Planeten und die Flügelzange allgemein funktioniert, also auch die Rechtsaußen", erklärt Kretzschmar: "Aber, damit kommen wir zum Problem: Die Halbpositionen. Von denen kommt zu wenig. Von Steffen Fäth und Mads Mensah auf der linken Position, aber auch von Romain Lagarde. Er hat sicherlich einige gute Spiele gemacht, aber er ist nicht die dominante Verstärkung, die man erwartet hat. Auf halbrechts ist Alexander Petersson in diesem Alter häufiger angeschlagen und nicht ganz fit - das war auch so gegen Erlangen. Und für Niclas Kirkelokke ist der Sprung in die Bundesliga hart, das ist schon ein anderer Zweikampfverhalten. Mir fällt auf, dass er die Mentalität, Bundesligaspieler zu sein, noch nicht 100 prozentig verinnerlicht hat."

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Auch die Defensive und die Torhüterleistung wurden besonders nach der ersten Halbzeit in Erlangen kritisiert. "Wir hatten Probleme in der Abwehr und wenige Paraden in der ersten Halbzeit", resümierte Löwen-Trainer Andresson. Torhüter Andreas Palicka war nach der Partie sehr niedergeschlagen: "Wir sind nach der ersten Halbzeit mit dem Wissen in die Kabine gegangen, dass wir Torhüter eigentlich nichts gehalten haben."

Löwen vor wegweisenden Wochen

Die Probleme in Angriff und Abwehr gilt es schnell in den Griff zu bekommen. Denn ausgerecht die Überraschungsmannschaft der Liga, die TSV Hannover-Burgdorf, wartet als nächster Gegner auf die angeschlagenen Löwen (Donnerstag, ab 18:30 Uhr live auf Sky Sport 2 HD). Nach der Länderspielpause haben die Mannheimer dann die Füchse Berlin und den THW Kiel vor der Brust.

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"Das ist schon brutal, was die gerade abliefern", erkennt Roggisch die Leistung des Tabellenführers an. Die Favoritenrolle sieht er klar bei den Recken, wodurch er auch auf den Faktor Erfolgsdruck setzt: "Vielleicht ist es gar nicht schlecht für uns, dass wir nicht als Favorit nach Hannover fahren."

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Nachdem die Recken zwei Mal in Folge die SG Flensburg-Handewitt und jüngst den SC Magdeburg geschlagen hat, bewies die Mannschaft von Trainer Carlos Ortega, dass sie mit den Top-Teams der Liga mithalten kann. "Man muss sie nun zu den Spitzenteams dazuzählen", stellt Kretzschmar fest.

Mehr zur Autorin Lea Rostek

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