Roger Federer steht nach einem erstklassigen Halbfinale gegen Rafael Nadal wieder im Wimbledon-Finale. Von seinen Kindern bekam er deshalb schon ein verfrühtes Geburtstagsständchen.
Inmitten des Trubels um seinen erneuten Einzug ins Wimbledon-Finale erhielt Roger Federer plötzlich ein verfrühtes Geburtstagsständchen. "Die Buben haben mir Happy Birthday gesungen", berichtete der Schweizer nach dem großen Sieg über den ewigen Rivalen Rafael Nadal von den musikalischen Glückwünschen seiner beiden Zwillingssöhne: "Wahrscheinlich, weil alle so happy waren. Oder vielleicht war es das einzige Lied, das sie konnten."
Nun ist Federers dann bereits 38. Geburtstag zwar erst in gut einem Monat - am 8. August, um genau zu sein - als Feiertag konnte allerdings auch der Freitag interpretiert werden. Das 7:6 (7:3), 1:6, 6:3, 6:4 in einem einmal mehr grandiosen Schlagabtausch mit Nadal zählte Federer schließlich sofort zu den Meilensteinen seiner Karriere. "Es wird definitiv eines der Matches sein, auf das ich noch lange zurückblicken werde", sagte er.
48. Duell mit Djokovic steht an
Dabei steht der nächste große Tennis-Klassiker bereits unmittelbar bevor. Nach dem 40. Duell mit Nadal folgt im Finale am Sonntag (15:00 Uhr live auf Sky) das 48. mit Novak Djokovic. Häufiger hat es in der Geschichte des Tennissports lediglich deren Begegnung untereinander (54) gegeben. Federer, Nadal und Djokovic prägen das Männertennis eben seit über einer Dekade. Nur zeitweise mischte der Brite Andy Murray mit.
Und so gibt es vor dem Endspiel kaum noch Geheimnisse zwischen den beiden Final-Kontrahenten. "Wenn du so oft gegen jemanden gespielt hast, gibt es nichts Neues mehr", sagte Federer: "Am Ende kommt es auf die Tagesform an. Darauf, wer mental in der besseren Position ist, wer mehr Energie übrig hat, wer stärker ist in den wichtigen Momenten." Djokovic sieht das ähnlich: "Ich habe zwei epische Finals in Serie gegen ihn gespielt. Ich weiß, was ich zu erwarten habe."
Federer mit Respekt für den Djoker
Bereits 2014 und 2015 hatten Federer und Djokovic beim ältesten und prestigeträchtigsten Tennisturnier der Welt das Finale gegeneinander bestritten. Jeweils hieß der Sieger am Ende Djokovic, einmal in vier, einmal in fünf schwer umkämpften Sätzen. Generell hat der Serbe acht der letzten zehn Aufeinandertreffen der beiden Superstars für sich entschieden. "Wenn es hier vielleicht einen noch härteren Brocken gibt als Rafa, dann ist es Novak", sagte Federer.
Allerdings hat der Erfolg gegen Nadal dem Grand-Slam-Rekordsieger viel Auftrieb gegeben. In Wimbledon, wo er nunmehr 101 Matches gewonnen hat, ist Federer ohnehin nie wirklich Außenseiter. "König Roger" will zurück auf seinen Thron, mit dem neunten Titel läge er dann im Einzel gleichauf mit Martina Navratilova. "Er ist überall gut, aber hier eben besonders", sagte Djokovic. Ein Geheimnis ist auch das natürlich nicht mehr.