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Kühnen Kompakt – die Sky Tennis-Kolumne von Patrik Kühnen

Alexander Zverev und David Ferrer – Test-Phase beginnt

Patrik Kühnen analysiert in seiner Kolumne die spannendsten Themen aus der Tennis-Welt.
Image: Patrik Kühnen analysiert in seiner Kolumne die spannendsten Themen aus der Tennis-Welt.  © Sky

Sky Experte Patrik Kühnen beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Themen aus der Tennis-Welt. Der ehemalige Davis-Cup-Kapitän findet die Zusammenarbeit von Alexander Zverev und dem Spanier David Ferrer spannend und sieht darin große Chancen für die weitere Entwicklung von Deutschlands Tennis-Ass Nummer eins.

In diesen Tagen beginnt für Alexander Zverev die Testphase mit David Ferrer. Ferrer war in seiner aktiven Zeit einer der härtesten Arbeiter auf der Tour, gewann 27 Titel, stand viele Jahre in den Top-Ten mit einer Bestplatzierung als Nr. 3 der Weltrangliste.

Die geplante zweiwöchige Testphase macht für beide Seiten Sinn, denn es geht erst einmal darum, herauszufinden, ob eine menschliche und professionelle Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit gegeben ist. Dass es für Ferrer die erste Trainerstation nach seiner Karriere ist, die er erst im vergangenen Jahr beendet hat, sehe ich unproblematisch.

Womöglich ist dies sogar ein Vorteil, denn Ferrer ist damit noch sehr nah dran am Geschehen. Er ist spielerisch und körperlich noch fit und kann daher selbst aktiv am Training teilnehmen und somit auch eine neue Qualität in Zverevs Training mit hineinbringen.

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Tennis: Alexander Zverev und David Ferrer vereinbaren 15-tägige Probezeit - die Einschätzung von Sky Experte Patrik Kühnen (Videolänge: 58 Sekunden).

Ferrer überzeugt mit Disziplin, Fitness, Beinarbeit & mentale Stärke

Mir hat bei David Ferrer besonders seine Disziplin, seine Fitness und Beinarbeit, aber auch seine mentale Stärke auf dem Platz imponiert, welche er sich über die Jahre angeeignet hat. Er war bei jedem Punkt fokussiert und präsent, sprich "voll da" und hatte die Qualität, längere Ballwechsel zu gehen, um dann im entscheidenden Moment zuzuschlagen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er unter anderem diese mentale Stärke, diesen speziellen Fokus an Alexander Zverev weitergeben will. Neben dem Court habe ich David Ferrer immer als einen sehr netten und entspannten Typen wahrgenommen, der Ruhe ausstrahlt.

Der Weg zum ganz großen Erfolg führt für mich bei Alexander Zverev über das offensive Spiel, über den Weg nach vorne und den Zug zum Netz. Mit all seiner Power und seiner Körpergröße hat er dafür die Grundlagen, welche es gilt weiterzuentwickeln. Zu lange Ballwechsel kosten, besonders im Hinblick auf die Grand Slams, auf Dauer zu viel Kraft und Substanz.

Kühnen: Zverev muss am Aufschlag arbeiten

Viel Luft nach oben sehe ich noch beim Aufschlag, insbesondere beim zweiten Aufschlag, mit dem Zverev in den vergangenen Monaten immer wieder Probleme hatte. Ziel muss es sein, den zweiten Aufschlag nicht nur sicherer, sondern vor allem auch offensiver zu spielen, auch mal als taktisches Element, verbunden mit Serve-and-Volley. Vor allem mit dem Aufschlag kann er die Punkte dominieren und kürzer halten. Dafür braucht es sicherlich Mut und auch Selbstvertrauen, vielleicht kann ihm Ferrer genau dabei entscheidend helfen.

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Es ist die Fähigkeit eines guten Coaches, seinen Schützling mit all seinen Möglichkeiten zu erfassen, um das, was in ihm steckt, heraus zu kitzeln und zu perfektionieren. Bei Alexander Zverev sehe ich noch immer viel Potenzial, besonders im offensiven Spiel und im Volleybereich. Letztendlich ist aber entscheidend, was Alexander Zverev aus dieser Partnerschaft mit David Ferrer macht, sollte aus der aktuellen Testphase eine neues Team entstehen.

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