Angelique Kerber hat einen Tag vor Beginn der French Open in Paris mit ihrem 14. Turniersieg auf der WTA-Tour das erhoffte Erfolgserlebnis gefeiert.
Die frühere Weltranglistenerste aus Kiel setzte sich im Finale von Straßburg gegen Kaja Juvan aus Slowenien nach mehr als drei Stunden 7:6 (7:5), 6:7 (0:7), 7:6 (7:5) durch und gewann damit ihren ersten Titel auf Sand seit sechs Jahren.
"Es war ein anstrengendes Finale, ich glaube, das haben hier alle genossen", sagte Kerber bei der Siegerehrung: "Es war eine großartige Woche für mich. Ich habe mich von Match zu Match gesteigert." Sie dankte mit dem Pokal in der Hand auch ihrem Team auf der Tribüne: "Es waren schwierige Wochen, wir haben hart gearbeitet, um hier zu stehen."
Kerber auf Top-Niveau
Gegen Juvan, gegen die sie 2020 bei den French Open ausgeschieden war, kämpfte sich die Kielerin im ersten Durchgang nach zwei Breaks jeweils zurück, wehrte einen Satzball ab und behielt im Tiebreak die Nerven. Läuferisch präsentierte sich Kerber auf Top-Niveau, auch Aufschlag und Vorhand funktionierten - vor allem aber erinnerte ihre Körpersprache an die erfolgreiche Vergangenheit.
Immer wieder befreite sich Kerber aus brenzligen Situation und ließ auch nach heftigen Rückschlägen den Kopf nicht hängen. Im zweiten Satz holte sie einen 1:4-Rückstand auf, war nur zwei Punkte vom Titel entfernt und musste doch in die Verlängerung, die sie wieder nerven- und spielstark für sich entschied. Diese Comeback-Qualitäten hatten Kerber in den Jahren 2016 (Australian und US Open) und 2018 (Wimbledon) zu den größten Titeln verholfen.
Selbstvertrauen für Paris
Für Straßburg hatte Kerber (34) eine Wildcard angenommen, um sich nach einer bislang schwachen Saison Spielpraxis und Selbstvertrauen für Roland Garros zu holen. Mit Erfolg: In dieser Form geht sie als Favoritin in das Erstrundenduell mit der Polin Magdalena Frech auf dem Belag, der ihr am wenigsten liegt.
Seit ihrem Viertelfinaleinzug in Paris 2018 verlor sie dreimal in der ersten Runde beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Bis Straßburg lief es auch in dieser Saison nicht nach Wunsch: Kerber haderte nach fünf Auftaktniederlagen und den beiden verlorenen Einzeln im Billie-Jean-King-Cup. Im WTA-Ranking kehrt sie nach dem Turniersieg wieder unter die Top 20 zurück.
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