Formel 1: Vettel protestiert in Unterhose gegen Schmuck-Verbot

Vettel mit Unterhosen-Protest - Schumacher kritisiert Aktion

Von dpa / Sky Sport

Sebastian Vettel erklärt seinen ''Gag'' mit der Unterhose und hinterfragt, warum diese Themen (Schmuck und Unterwäsche) auf einmal jetzt thematisiert werden (Videolänge: 3:18 Min.).

In der Formel 1 gibt es vor dem Rennen in Miami einen seltsamen Streit um das Tragen von Schmuck und privater Unterwäsche. Sebastian Vettel hält die harte Linie der Regelhüter für unnötig - und zeigt sich in Boxershorts.

In der Diskussion um das Schmuckverbot für die Formel-1-Fahrer hat Sebastian Vettel Partei für Lewis Hamilton ergriffen. "Das ist persönliche Freiheit. Wir sind alt genug, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen. Dann sollten wir das auch im Auto tun können", sagte der 34-Jährige vor dem Premieren-Rennen in Miami.

Zuvor hatte der deutsche Renndirektor Niels Wittich angekündigt, das Vorgehen gegen das Tragen von Schmuck und nicht feuerfester Unterwäsche im Cockpit zu verschärfen.

Hamilton stark von Verbot betroffen

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Hamilton hatte dies als "Rückschritt für unseren Sport" und "sehr, sehr dumm" kritisiert. Der Rekordweltmeister trägt meist viel Schmuck am Körper. Mindestens zwei Schmuckstücke könne er auch nicht problemlos ablegen, sagte der Brite. Er habe sich deshalb auch schon an Weltverbands-Chef Mohammed bin Sulayem gewendet. Nach längeren Diskussionen lenkte der 37-Jährige aber ein und entfernte seine Ohrringe. Für sein Nasen-Piercing erhielt er eine Ausnahme-Erlaubnis bis zum Rennen in Monaco Ende Mai.

Vettel zeigte Unverständnis über die neue harte Linie der Regelhüter. "Es ist unnötig, dieses Thema aufzublasen. Das fühlt sich nach einer persönlichen Sache an, die auf Lewis abzielt", sagte der Aston-Martin-Pilot. Als Zeichen des Ungehorsams lief Vettel am Freitag vor dem Auftakttraining mit über seinen Rennanzug gezogenen grauen Boxershorts durch die Boxengasse.

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Schumacher kritisiert Vettel und Hamilton

Sky Experte Ralf Schumacher kann die Aktion dagegen nicht ganz nachvollziehen: "Ich finde es alles ein bisschen kindisch, ganz ehrlich." Sowohl Lewis Hamilton und auch Sebastian "sollten eigentlich dafür sein, da es um die Sicherheit geht."

Der feuerfeste Rennanzug halte lange aus, " aber wenn die Hitze zu groß wird, dann schmilzt die Baumwolle auf der Haut." Schumacher erinnert an den Feuerunfall von Romain Grosjean in Bahrain 2020, der ich trotz feuerfester Handschuhe starke Verbrennungen an den Händen zugezogen hatte.

Seit dem GP in Miami gelten verschärfte Regeln, was Schmuck und Unterwäsche während des Fahrens verbietet. Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel protestiert mit einer kuriosen Aktion.

Der Sky Experte verweist zudem auf die Vorbildfunktion der Formel-1-Stars: "Die Fahrer, die Formel 3 und Formel 4 fahren, sollen auch wissen, dass sich die Großen daran halten. Und vor allem geht es um die eigene Sicherheit und das ist eigentlich das Lächerliche, dass sich so erfahrene Leute, die schon so viele Unfälle gesehen haben, sich in der Art und Weise darüber lustig machen."

Wittich will Stichproben durchführen

Rennleiter Wittich hatte die Teams in Miami informiert, dass sie künftig auch in offiziellen Dokumenten versichern müssen, dass ihre Piloten weder Schmuck noch private Unterwäsche im Auto tragen. Wittich kündigte zudem Stichproben an. "Wenn sie mich aufhalten, dann ist es so. Wir haben einen Ersatzfahrer", sagte Hamilton.

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Als Grund für die Maßnahmen gibt der Weltverband FIA an, dass Ringe, Ketten oder Piercings bei Notfällen unnötige Hindernisse für Ersthelfer und Ärzte darstellen könnten. Zudem könne Schmuck auf der Haut als Hitzeleiter die Schutzwirkung darüber liegender feuerfester Kleidung verringern. "Das erhöht das Risiko von Verbrennungen bei einem Feuer", heißt es. Nicht zuletzt berge der Schmuck selbst die Gefahr von Verletzungen und könnte bei Unfällen verschluckt werden.

Auch das Tragen handelsüblicher Unterwäsche, wie zuletzt angeblich noch bei einigen Fahrern gang und gäbe, ist unzulässig. Erlaubt ist nur Kleidung, die den Formel-1-Normen der FIA entspricht.

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