Dieser Erfolg ist der bislang größte in der Karriere des Superstars – und das hat seine Gründe.
Champagner-Dusche, Elektro-Musik von DJ deadmau5 und ein kühles Bier.
So feiert Max Verstappen in Las Vegas seinen vierten WM-Titel. Die Erleichterung über diesen Triumph war dem 27-Jährigen schon unmittelbar nach der Zielflagge anzuhören.
"Oh mein Gott, war für eine Saison. Vierfacher Weltmeister, danke Leute. Es war etwas schwieriger als im Vorjahr, aber wir haben es geschafft. Wir haben alles gegeben", funkte der alte und neue Weltmeister jubelnd an seine Box.
Unruhen und Rückschläge bei Red Bull
Schwieriger war das Jahr 2024 für Verstappen nicht nur deshalb, weil die Konkurrenten McLaren, Ferrari und Mercedes nach einem dominanten Saisonstart von Red Bull schnell aufgeholt haben und in vielen Rennen sogar schneller als die Österreicher waren. Schwierig war das Jahr für den Champion vor allem auch aufgrund der ganzen Unruhen im und um sein Team herum.
Gegen Teamchef Christian Horner wurde wegen eines Fehlverhaltens gegenüber einer Red-Bull-Mitarbeiterin ermittelt. Viele Teammitglieder verließen im Saisonverlauf den Rennstall, darunter auch Star-Designer Adrian Newey. Motorsportchef Dr. Helmut Marko, Verstappens Förderer und enger Vertrauter, stand zwischenzeitlich ebenfalls kurz vor dem Aus.
"Es war eine sehr herausfordernde Saison. Auch als Mensch und Person ist es sehr herausfordernd gewesen", erklärte Verstappen und fügte noch hinzu an: "Wenn es eine harte Zeit gibt, ist es einfach wegzurennen. Aber es ist viel wichtiger, sich den Situationen zu stellen und sie gemeinsam durchzustehen. Ich habe viele Lektionen dabei gelernt." Der Niederländer hat sich von den Unruhen und Rückschlägen nie beirren lassen.
Verstappen hat nicht das beste Auto
Verstappen hat 2024 gezeigt, dass er nicht ein dominantes Auto braucht, um den Titel einzufahren. "Das war meine beste Saison, auf die ich immer zurückblicken werde", machte der Seriensieger deutlich. Den Unterschied hat dieses Jahr der Fahrer Verstappen gemacht, der den Druck seiner Gegner eindrucksvoll standhielt. "Er hat gezeigt, was er wirklich kann. Er ist verdient vierfacher Weltmeister", meinte Sky F1-Experte Timo Glock.
Dem pflichtet auch Ralf Schumacher bei: "Red Bull hätte ohne Max Verstappen ein Riesenproblem. Er ist einfach der Fahrer - wie es auch bei meinem Bruder und Ayrton Senna der Fall war - der einen Riesenunterschied macht und auch in einem schlechten Auto gewinnen kann", schwärmte der Sky F1-Experte und zog einen Vergleich zu anderen Fahrern.
"Da gibt es andere Weltmeister, die sind da sensibler. Da zähle ich auch Lewis Hamilton dazu, der ein super Fahrer ist, aber alles um sich herum braucht und kaum Kompromisse eingehen kann, um seine Leistung abzurufen. Auch Sebastian Vettel war ähnlich. Was Verstappen mit diesem Red Bull aufführt, ist schon stark. Das ist einer der besten Titel von den Leistungen her", so Schumacher.
Auf einer Stufe mit Vettel und Prost
Mit 27 Jahren steht Verstappen nun bereits auf einer Stufe mit Vettel und Alain Prost. Nur der legendäre Juan Manuel Fangio (5) sowie die Rekordweltmeister Hamilton und Michael Schumacher (7) haben mehr Titel in der F1-Historie geholt. Verstappen-Manager Raymond Vermeulen hat am Sky Mikrofon bereits das nächste Ziel ausgerufen: "Wir möchten gerne Titel Nummer fünf."
Und was sagt Verstappen? "Wenn man jetzt auf nächstes Jahr schaut, wird es zwischen einigen Autos ein richtiger Kampf werden. Ich bin hungrig. Ich genieße es jetzt, aber es gibt noch zwei weitere Rennen, bei denen ich gut abschneiden möchte. Dann gibt es eine Pause und dann nächstes Jahr wieder frisch angreifen." Solche Worte können nur von einem großen Champion kommen.
Wenn die Elektro-Beats in Las Vegas verstummen, wird Verstappen schon den nächsten Titel ins Visier nehmen.
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