Die Mannschaft des spanischen Erfolgstrainers, der von 2004 bis 2009 selbst die Fußballschuhe für die Reds schnürte, wurde mit 0:4 in Anfield entzaubert.
Man fragt sich: Wieso bricht die Mannschaft plötzlich so zusammen?
Dafür gibt es mehrere Erklärungen. Bayer Leverkusen hatte in der vergangenen Spielzeit, in der sie ungeschlagen Deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger wurde, nie mehr als einen oder zwei verletzte Spieler. Aktuell sind es mit Mukiele, Belocian, Adli und Terrier gleich vier Akteure, wodurch die Qualität, die Alonso von der Bank bringen kann, immer schlanker wird. Legendäre Last-Minute-Siege á la Leverkusen sind so kaum mehr zu stemmen.
Hinzu kommt der Abgang von Kossounou zu Atalanta Bergamo, der der defensiven Dreierkette mehr weh tut, als viele im Vorfeld gedacht hätten. Auch wenn Hincapie neben Tah und Tapsoba einen guten Job macht, im defensiven Gesamtkonstrukt fehlt der Ivorer vehement. Die Werkself schafft es selten, zu Null zu spielen. In der Bundesliga erst einmal - gegen den VfB Stuttgart.
Diesen Vorwurf muss sich Bayer gefallen lassen
Es war klar, dass eine so unfassbare Saison wie 2023/24 nicht einfach nahtlos in die nächste Spielzeit übergehen kann und es weiter makellos funktioniert. Dennoch muss Bayer sich den Vorwurf gefallen lassen, in der aktuellen Spielzeit bisher ein Stück weit zu zufrieden zu agieren und nicht die Konzentration auf den Rasen zu bringen, die man sonst von ihnen gewohnt ist.
Die Qualität des Teams muss und wird dennoch reichen, um sich erneut für die Champions League zu qualifizieren und sie reicht an guten Tagen sicher auch, um große Teams den FC Liverpool zu schlagen - aber nur dann, wenn die Mannschaft die Vorgaben Alonsos im vollen Umfang umsetzt. Das passiert in dieser Spielzeit noch zu selten.
Mehr zum Autor Marlon Irlbacher
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