BVB News: Das spricht für und gegen einen Verkauf von Erling Haaland

BVB vor 175-Millionen-Entscheidung? Gründe für & gegen Haaland-Verkauf

Von Sky Sport

Image: Erling Haaland ist bei nahezu allen europäischen Spitzenklubs im Gespräch.

Immer wieder wurde darüber gesprochen, nun ist es wohl da: das unmoralische Angebot für Erling Haaland. Der FC Chelsea ist angeblich bereit, in diesem Sommer 175 Millionen für den BVB-Superstar zu zahlen. Werden die Borussia-Bosse schwach? Sky blickt auf die Gründe für und gegen einen Verkauf des Angreifers.

Zugegeben: Es spricht nicht viel dafür, dass die BVB-Verantwortlichen um Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Sebastian Kehl ihren Stürmer-Superstar Erling Haaland ziehen lassen.

Doch wenn ein Verein wie der FC Chelsea laut Mirror tatsächlich gewillt ist, 175 Millionen Euro für Haaland auf den Tisch zu legen, könnten die Bosse des DFB-Pokalsieger vielleicht doch zum Nachdenken bewogen werden. Die Gründe hierfür liegen klar auf der Hand:

Hohe Verluste durch Corona

75 Millionen Euro - so hoch waren die Verluste, die Borussia Dortmund für das am 30. Juni abgeschlossene Geschäftsjahr 2020/21 hauptsächlich wegen der Corona-Pandemie und ihrer Folgen verbuchte. Eine große Summe, die selbst einen mittlerweile so finanziell soliden Klub wie den BVB heftig schmerzt. Zumal die Borussia auch im vorherigen Geschäftsjahr ein Minus von 43,9 Millionen Euro eingefahren hat.

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Macht also in den vergangenen beiden Jahren kumulierte Verluste von 118,9 Millionen Euro. Mit einem Verkauf von Haaland wären diese auf einen Schlag ausgeglichen. Kein allzu schlechter Gedanke.

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Geld für Neuzugänge wäre vorhanden

Aus einem Verkauf Haalands blieben somit immer noch rund 60 Millionen Euro übrig. Schlägt man dort dann die 85 Millionen Euro aus dem Sancho-Deal drauf, stünde dem BVB genug Geld zur Verfügung, um Neuzugänge verpflichten zu können.

Unter anderem Marcel Sabitzer (RB Leipzig), Jeremiah St. Juste (FSV Mainz 05) und Donyell Malen (PSV Eindhoven) wurden in der jüngeren Vergangenheit mit Dortmund in Verbindung gebracht. Die Ablösen und Gehälter könnten von den Einnahmen durch Haaland und Sancho allesamt bezahlt werden.

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Neun Sancho-Nachfolger im Check

Donyell Malen (22, PSV Eindhoven): Nach Sky Infos ein heißer Kandidat. Glänzte bei der EM in mehreren Partien. Nach dem Aus der Niederlande könnten die Gespräche Fahrt aufnehmen. Aber: Auch Liverpool will ihn und könnte den Preis nach oben treiben.
Pedro Goncalves (23, Sporting Lissabon): Die portugiesische Zeitung O Jogo und France Football berichten über erste Gespräche. Der variable Stürmer ist mit 23 Treffern Torschützenkönig in Portugal geworden. Hat eine Ausstiegsklausel von 60 Mio. Euro.
Moussa Diaby (21, Bayer Leverkusen): Berichte über ein Interesse kursierten vor einigen Wochen erstmals. Konkretes soll es allerdings nicht geben. Würde dank Tempo, Spielwitz und Liga-Erfahrung gut passen. Bislang aber nicht mehr als ein Gerücht.
David Neres (24, Ajax Amsterdam): 2018 blitzte der BVB mit einer 33-Mio.-Offerte ab. Nun soll der Angreifer wieder in den Fokus gerückt sein. Niederländische Medien berichten über "großes Interesse" am flinken Brasilianer, der bis 2023 gebunden ist.
Jonathan Ikone (23, OSC Lille): War im letzten Sommer schon im Gespräch. Laut France Football der Wunschkandidat von Neu-Coach Marco Rose. Der variable Offensivmann (kann auf Außen und im Zentrum spielen) soll rund 25 Millionen Euro kosten.
Noni Madueke (19, PSV Eindhoven): Ist laut der Ruhr Nachrichten ein Kandidat auf der Wunschliste des BVB. Der englische U-Nationalspieler passt perfekt ins Profil: Jung, schnell und trickreich. Konkrete Verhandlungen stehen wohl noch aus.
Wilfried Zaha (28, Crystal Palace): Wurde dem BVB vor einem Jahr schon angeboten. Laut Sky UK Infos war der Angreifer Ende April noch ein Thema in Dortmund. In jüngster Zeit wurde es allerdings sehr ruhig um seinen Namen.
Raphinha (24, Leeds United): In seiner ersten Saison bei den Engländern sofort Leistungsträger. Mit neun Assists bester Vorlagengeber, zudem sechs Treffer. Laut Eurosport.uk hat der BVB Interesse am Angreifer. Vertrag bis 2024 - wohl zu teuer.
Callum Hudson-Odoi (20, FC Chelsea): Lange Zeit Wunschspieler Nummer eins des FC Bayern. Laut Eurosport soll sich der BVB vor einigen Wochen lose nach ihm erkundigt haben. Bei Thomas Tuchel nicht gesetzt, könnte noch ein interessanter Name werden.

Es gibt allerdings nicht nur Gründe, die für einen Verkauf von Haaland sprechen. Ganz im Gegenteil: die Gründe gegen einen Verkauf des Superstars überwiegen sogar:

Haaland garantiert Tore und liefert Titel

Fakt ist: Erling Haaland gehört in der Bundesliga zu den gefährlichsten und besten Angreifern. In der vergangenen Saison erzielte der Norweger 27 Treffer - nur Andre Silva (28/Eintracht Frankfurt) und Robert Lewandowski (41/FC Bayern München) waren erfolgreicher - und verteilte acht Assists.

Mit zwei Treffern im DFB-Pokal-Finale gegen RB Leipzig (4:1) war er im Mai ein Hauptgarant für den Titelgewinn. In seiner gesamten BVB-Zeit bringt es Haaland in 59 Pflichtspielen auf 57 Tore und 15 Assists - unfassbare Zahlen. Mit ihm liegen die BVB-Chancen in der Meisterschaft deutlich höher den FC Bayern beim Kampf um die Schale zu ärgern.

Nachfolger könnte floppen

Einen solchen Stürmer zu ersetzen - auch mit viel Geld in der Hinterhand - ist quasi unmöglich. Es hat sich in der Vergangenheit auch gezeigt, dass ein Angreifer, der bei Station A eine starke Torquote auflegt, nach seinem Wechsel zu Station B vollkommen einbrechen kann. Auch der BVB musste ein solches Beispiel schon schmerzlich miterleben - Stichwort: Ciro Immobile.

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Ein Abgang von Haaland könnte den BVB in eine ähnliche Situation bringen wie damals 2014/15. Am Ende der Saison landete der BVB nur auf Rang 7 und verpasste so die Champions League.

Haaland vergrößert Chance auf Champions League und Millionen-Einnahmen

Apropos Champions League. Mit Haaland im Kader ist eine Qualifikation für die Königsklasse und die damit verbundenen Millionen-Einnahmen quasi garantiert. Im Sommer 2022 greift beim Norweger eine Ausstiegsklausel in Höhe von circa 70 Millionen Euro - also rund 100 Millionen Euro weniger, als Chelsea aktuell wohl zu zahlen bereit ist.

Allerdings würde der BVB bei einer erfolgreichen Champions-League-Saison (die mit Haaland deutlich realistischer ist) alleine schon von der UEFA Prämien in Höhe von rund 45 Millionen Euro (bei Einzug ins Viertelfinale) einstreichen. Hinzu kämen noch weitere Einnahmen durch Zuschauer bei den mindestens drei Heimspielen in der Königsklasse, sodass sich die Differenz zwischen einem Verkauf in diesem und einem Verkauf im nächsten Sommer immer weitere reduzieren würde. Ein Abgang von Haaland im aktuellen Transferfenster wird dadurch für den BVB weniger lukrativ.

Diese Baustellen hat Borussia Dortmund im Kader (Video-Länge: 33 Sekunden).

Offensiver Umbruch wäre zu groß

Dies ist auch bei einem Blick auf das offensive Rest-Personal der Fall. Würde neben Sancho auch Haaland den Verein verlassen, wäre als offensive Säule quasi nur noch Marco Reus übrig.

Der BVB mit seinem neuen Coach Marco Rose stünde vor einer Herkulesaufgabe, diesen Umbruch zu bewältigen und gleichzeitig die nötigen Erfolge für die hohen Ziele einzufahren. Bis sich das Offensivspiel ohne Sancho und Haaland gefunden hätte, könnte es Wochen - wenn nicht sogar Monate - dauern. Womöglich wäre dann der Rückstand auf Teams wie Bayern München und RB Leipzig bereits zu groß, um noch eine Rolle im Titelkampf zu spielen.

Kein gutes Zeichen an Fans und Mannschaft

Ein Verkauf Haalands in diesem Sommer wäre ebenfalls kein gutes Signal an die Fans und an die eigene Mannschaft. Neben Sancho einen zweiten Fixpunkt im gleichen Transferfenster gehen zu lassen, sendet eher ein Zeichen von reinem betriebswirtschaftlichen Denkens, anstatt den sportlichen Erfolg in den Mittelpunkt zu stellen.

Diese Personalien könnten beim BVB für Unruhe sorgen (Video-Länge: 44 Sekunden).

Weitere Leader wie Reus und Mats Hummels, die mit dem BVB Titel gewinnen wollen und sich voll mit dem Verein identifizieren, wären mit einer solchen Aktion sicherlich ebenfalls nicht einverstanden.

Und auch die Bundesliga und den allgemeinen Fans des deutschen Fußballs würde bei einem Abgang von Haaland sicherlich etwas fehlen.

Voting zu Haaland-Verkauf

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