Der ehemalige Schalke-Trainer Karel Geraerts hat sich erstmals zu seinem Rauswurf beim Zweitligisten geäußert und dabei kein Blatt vor den Mund genommen.
Jetzt spricht Geraerts!
Der Belgier wurde Ende September nach knapp einem Jahr auf Schalke und einem Punkteschnitt von 1,29 Zählern pro Spiel entlassen. Geraerts empfand den Rauswurf als "ungerecht", da er trotz aller Widerstände von seinem Weg bei den Königsblauen überzeugt war. In einem Interview mit der belgischen Tageszeitung Het Laatste Nieuws erklärte er: "Trotz fehlender Mittel waren alle Werkzeuge dafür vorhanden. Das Team wuchs zusammen, aber nicht jeder im Verein zog am selben Strang. Für einen Trainer und einen Verein ist es dann unmöglich, erfolgreich zu sein."
Geraerts von Schalke enttäuscht
Auch von der Art und Weise seiner Entlassung nach der Heimpleite gegen den SV Darmstadt 98 war der 42-Jährige enttäuscht: "Es war ein Training angesetzt. Gegen sieben Uhr, halb acht komme ich am Klub an. Es war niemand da. Ich habe dann Marc (Wilmots; Anm. d. Red.) angerufen: 'Ich glaube, wir haben ein Problem'. Er sagte: 'Warum? Ist niemand da? Ich bin in fünf Minuten da'. Ich erzähle das jetzt mit einem Schmunzeln, aber es war ziemlich unschön von Schalke, das so zu handhaben."
Generell sei die Arbeit auf Schalke sehr schwierig gewesen: "Innerhalb von Schalke gibt es viele Lager. Jeder hat seine eigene Agenda und macht sein eigenes Ding. Ich habe in einem Jahr bei Schalke mehr erlebt als in meiner gesamten Karriere."
Geraerts kritisiert Ben Manga
Geraerts gab dabei aus seiner Sicht auch Einblicke in zwischenmenschliche Umgänge. "Einmal hatte ich ein Gespräch mit jemandem aus dem Management. Das Gespräch war beendet, wir gingen auseinander, und keine Viertelstunde später stand alles online", zeigte sich der Ex-Schalke-Coach erbost.
Über Kaderplaner Ben Manga sagte Geraerts: "Es gab dieses große Interview nach dem Transferfenster, in dem er mich offen kritisierte. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Das war eine Bombe in Deutschland, jeder hat darüber gesprochen. Nach diesem Interview stand alles in Flammen, und ich wusste von nichts."
Generell zeigte sich Geraerts überrascht von all dem, was in der Presse stand. "Diese Geschichten über die Spieler in der B-Mannschaft waren oft erfunden, aber jede Woche kamen zwei oder drei Dinge auf mich zu. Von manchen Sachen wusste ich gar nichts, andere Dinge waren verdreht. Und manchmal stimmte es, wobei man sich fragte, wie sie es überhaupt herausgefunden hatten", so der Belgier.
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