FC Bayern: Lucas Hernandez fällt nach Kreuzbandriss bei WM lange aus

Bayerns ewiger Pechvogel: Die Folgen des Hernandez-Schocks

Von Andreas Kloo

Image: Lucas Hernandez musste gegen Australien mit einem Kreuzbandriss vom Feld.

Nicht nur für die französische Nationalmannschaft ist die Verletzung von Lucas Hernandez ein schwerer Schlag. Der FC Bayern will dennoch weiterhin auf den Abwehrspieler setzen.

Ganze neun Minuten dauerte die WM für Lucas Hernandez. Dann blieb der französische Nationalspieler bei einem Duell auf der linken Abwehrseite im Rasen hängen und hielt sich schmerzverzerrt das rechte Knie.

Am Morgen nach dem Spiel Frankreichs gegen Australien erhielt der Bayern-Star dann traurige Gewissheit: Kreuzbandriss im rechten Knie lautete die niederschmetternde Diagnose.

Wie der FC Bayern mitteilte, wird der 26-Jährige zeitnah aus Doha nach München zurückkehren und operiert werden. Hernandez wird mutmaßlich ein halbes Jahr ausfallen und damit dem Rekordmeister in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen.

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Salihamidzic schließt Winter-Transfer aus

Einen Ersatz für den Weltmeister von 2018 werden die Bayern im Winter-Transferfenster aber dennoch nicht verpflichten. "Wir werden im Winter nichts machen", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic dem kicker.

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Mit den beiden WM-Teilnehmern Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt ist der FCB in der Innenverteidigung gut aufgestellt. Und Rechtsverteidiger Benjamin Pavard bewies zuletzt, dass auch in der Abwehrzentrale auf ihn Verlass ist.

Müsste Pavard nach innen rücken, würden den Bayern mit Noussair Mazraoui und Josip Stanisic immer noch zwei Rechtsverteidiger zur Verfügung stehen. Beide könnten notfalls auch als Back-Up für Linksverteidiger Alphonso Davies dienen.

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Doch obwohl sich die Bayern nicht akut zum Handeln gezwungen sehen, ließ Salihamidzic die Hiobsbotschaft aus Katar alles andere als kalt: "Wir sind natürlich alle geschockt und bedauern das sehr", sagte er.

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Lange Verletzungsakte

Dass sich Salihamidzic derart getroffen zeigt, hängt mit der Verletzungshistorie von Hernandez zusammen. Es ist nicht der erste schwere Rückschlag in dessen Karriere.

Gerade erst hat er eine sechswöchige Ausfallzeit hinter sich. Mitte September hatte sich Hernandez im Champions League-Spiel gegen den FC Barcelona einen Muskelbündelriss im Adduktorenbereich zugezogen und feierte erst Anfang dieses Monats sein Comeback.

Image: Bereits im September hatte sich Lucas Hernandez im Champions-League-Spiel gegen Barcelona eine Verletzung zugezogen.

Seine Verletzungsakte war schon zuvor beträchtlich. Innenbandriss im Knie, Innenbandriss im Sprunggelenk, Meniskuseinriss. 40 Spiele hat Hernandez schon verletzungsbedingt verpasst, seit er 2019 zu den Bayern gewechselt ist. So brauchte er lange, um in München Fuß zu fassen.

Nagelsmann gefällt Aggressivität

Doch trotz seiner Verletzungsanfälligkeit halten sie beim Rekordmeister große Stücke auf den Abwehrspieler.

Sowohl Trainer Julian Nagelsmann als auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic sehen in dem Linksfuß einen Schlüsselspieler und eine wichtige Führungsfigur.

Nagelsmann gefällt vor allem Hernandez' aggressives Auftreten bei der Verteidigungsarbeit: "Wenn es darauf ankommt, beißt er im positiven Sinn in den Ball."

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Vertragsverlängerung angedacht

Hernandez rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen zu Beginn dieser Saison mit starken Leistungen. Vor seiner Verletzung erzielte er gegen Barcelona das wichtige Führungstor.

Die Bayern haben ihm bereits eine Verlängerung des bis 2024 laufenden Vertrags in Aussicht gestellt. Erste Gespräche mit seinem Berater fanden nach Sky Informationen bereits statt. Eigentlich sollten diese Gespräche nach der WM konkretisiert werden.

Überdenken die Bayern angesichts der neuerlichen Verletzung ihre Zukunftsplanung bei Hernandez? Davon ist nicht auszugehen.

Salihamidzic kündigte bereits an, dass Hernandez alle Unterstützung bekommen werde, die möglich sei: "Lucas ist ein Kämpfer und wird stark zurückkommen."

Hernandez sei "einer der internationalen Spitzenspieler mit dem stärksten Willen und Biss", schrieb Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn auf Twitter.

In der Tat: Wenn sich einer mit Comebacks auskennt, dann Hernandez.

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