FC Liverpool: Szoboszlai, Mac Allister & Co. wie stark sind die Reds von Klopp?

Klopp macht wieder 100 Mio. locker! Reds blasen zum Angriff auf Pep & Co.

Von Robert Gherda

Das eigentliche Minimalziel Champions League wurde am Ende verfehlt. Dennoch durfte Trainer Jürgen Klopp einige herausragende Treffer seiner Jungs um Mo Salah, Cody Gakpo, Trent Alexander-Arnold und Co. genießen.

Der FC Liverpool hat eine ganz schlimme Saison hinter sich und verpasste erstmals seit der Spielzeit 2015/16 die Champions League. Vor allem das Mittelfeld enttäuschte und wird daher komplett umgekrempelt. Aber reicht das, damit die Reds wieder im Konzert der Großen mitspielen können?

Den Umbruch leitete Jürgen Klopp beim FC Liverpool bereits in der vergangenen Saison ein. Als die Reds nach 29 absolvierten Partien gerade einmal 44 Punkten hatten und das internationale Geschäft komplett zu verpassen drohten, zog der Meistercoach die Reißleine. Er veränderte sein Training und sah dies bereits als einen Teil der Vorbereitung für die anstehende Spielzeit:

"Wir haben versucht, uns selbst die Chance für einen Neuanfang mit vielen verschiedenen fußballerischen Dingen zu geben. Wir hatten eine Art Neustart. Wir hatten acht oder neun Tage Training zwischen den Spielen. Wir wollten diese Zeit nutzen, um die neue Saison zu beginnen, ohne zu wissen, wohin sie uns führen würde, aber wir wollten keine weitere Zeit verlieren.", erklärte Klopp im Mai in einem Interview auf der Liverpool-Website und ergänzt:

Liverpools Teamchef Jürgen Klopp mit einem Saisonfazit nach dem Spiel gegen den FC Southampton.

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22 Punkte hinter Manchester City

"Es war ein frischer Wind für uns alle, nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Trainer. Seitdem haben sich die Dinge verändert. Wir haben an verschiedenen Themen gearbeitet, aber die Grundprinzipien sind geblieben - Intensität, Gegenpressing, allgemein intensiver Fußball - aber wir wollen das Spiel anders kontrollieren, unser Spiel in verschiedenen Formationen anders absichern, anders aufbauen, es gibt also so viele Dinge, die anders sind."

Es folgte ein starker Endspurt, der Liverpool zwischenzeitlich sogar auch wieder von der Königsklasse träumen ließ, aber am Ende wurde es nur Platz fünf. Vier Punkte hinter Newcastle auf Rang vier, sogar 22 Zähler hinter Meister Manchester City. Allen Beteiligten war also klar, dass es erst der Anfang war und im Sommer im Kader zu Veränderungen kommen würde. Früh zeichnete sich dann ab, dass Mittelstürmer Roberto Firmino seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.

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Aus den "Fab Three" ist somit nur noch Mo Salah übrig, nachdem Sadio Mane bekanntlich bereits vor einem Jahr den Absprung Richtung FC Bayern wagte. Firmino wird Klopp und Liverpool als Typ zweifelsfrei fehlen, aber mit Luis Diaz, Diogo Jota, Winter-Neuzugang Cody Gakpo, Rekord-Einkauf Darwin Nunez und eben Salah ist die Offensive der Reds weiterhin so herausragend bestückt, dass man sogar Supertalent Fabio Carvalho nach Leipzig ausleihen konnte. Der Abgang des Ex-Hoffenheimers (aktuell noch ohne Klub) ist somit sportlich verschmerzbar, zumal man sich vor allem vom Uruguayer Nunez noch einen großen Leistungssprung erwartet, wenn er die richtigen Anspiele bekommt.

Weltmeister soll für mehr Torgefahr sorgen

Genau das war letzte Saison aber oft das Problem: Ex-Bayern-Star Thiago - eigentlich prädestiniert für den entscheidenden Pass - fehlte oft verletzt, konnte aber auch nicht überzeugen, wenn er auf dem Platz stand. In 18 Premier-League-Partien gelang ihm kein einziger Scorerpunkt. Und das restliche Mittelfeld war zu großen Teilen nicht unbedingt für Kreativität oder Torgefahr bekannt.

Folgerichtig wurden die Arbeitspapiere von Naby Keita (zu Werder Bremen), James Milner (Brighton & Hove Albion) und Alex Oxlade-Chamberlain (noch ohne Verein) nicht ausgedehnt. Auch Leihspieler Arthur (kehrt zu Juventus zurück) hat keine Zukunft in der Beatles-Stadt. Stattdessen buhlte Klopp frühzeitig um Brightons Alexis Mac Allister und bekam am Ende auch den Zuschlag. Der argentinische Weltmeister war für den gebürtigen Stuttgarter vor allem auch deshalb so interessant, da er in der abgelaufenen Spielzeit beachtliche zehn Treffer erzielte und damit häufiger jubelte als das komplette Mittelfeld der Reds zusammen (acht Tore).

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Der 24-Jährige, der auch am WM-Triumph der Albiceleste in Katar entscheidenden Anteil hatte, kommt dank einer im Vertrag verankerten Ausstiegsklausel für gerade einmal 42 Millionen Euro zum Meister von 2020. Am vergangenen Wochenende dann der zweite Coup: Die Reds sicherten sich RB Leipzigs Dominik Szoboszlai dank ebenfalls dank einer Ausstiegsklausel für 70 Millionen Euro. Über den bevorstehenden Deal hatte Sky bereits am Freitag berichtet. Zwar liegt diese Summe leicht über dem Marktwert, den Football Benchmark dem 22-Jährigen zumisst (62 Millionen Euro bei der letzten Aktualisierung im März 2023, Anm. d. Red), aber Szoboszlai könnte die enorme Investition durchaus wert sein, denn er bringt vieles mit, was dem Kader der Reds fehlt.

Szoboszlai als fehlendes Puzzleteil?

Szoboszlai ist äußerst dynamisch, hat einen unglaublich guten Schuss, ist somit zwangsläufig auch torgefährlich, hat aber auch das Auge für den freien Mitspieler. Zudem versteht er es trotz seines jungen Alters, wann er das Spiel schnell machen und wann er eher Tempo rausnehmen muss. Vergleicht man Szoboszlais Werte in der vergangenen Spielzeit in Leipzig mit den Mittelfeldspielern der Reds wäre er in allen relevanten Kategorien auf Platz eins. Er hat nicht nur die meisten Tore erzielt (6), vorbereitet (8), Schüsse abgegeben (29) oder Chancen kreiert (71), sondern spielte beispielsweise auch die meisten Pässe in den Strafraum (177). Nunez, Salah & Co. werden dies gerne lesen.

Mit Fabinho auf der Sechs als Abräumer, Szoboszlai auf der Acht und Mac Allister auf der Zehn verfügt Liverpool nun wieder über ein spielstarkes Mittelfeld, das aber auch gleichzeitig für die nötige defensive Stabilität sorgen dürfte. Mit dem erst 20-jährigen Harvey Elliott hat Klopp zudem ein absolutes Top-Talent in der Hinterhand, das viel Druck ausüben dürfte auf das Trio. Elliott, einst mit 15 Jahren und 181 Tagen jüngster Spieler der Premier-League-Geschichte, soll aber nicht der einzige hochkarätige Herausforderer bleiben. Die Reds sollen nach wie vor an Bayerns Youngster Ryan Gravenberch interessiert sein und auch Kheprem Thuram - Bruder von Ex-Gladbacher Marcus - bleibt ein Thema.

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Konkurrenz um CL-Plätze ist riesig

Bereits jetzt hat Klopp schon erstmals seit 2018 mehr als 100 Millionen Euro in einem Transferfenster ausgegeben. Gut möglich, dass weitere Millionen hinzukommen. Dies ist aber auch nötig, wenn sich die Reds in der kommenden Saison wieder für die CL qualifizieren wollen. Die Konkurrenz ist jedenfalls groß: Manchester City scheint gesetzt, Arsenal hat die junge und aufstrebende Mannschaft mit Kai Havertz und bald auch Declan Rice nochmal verstärkt.

Newcastle United dürfte mit den ungeheuren Finanzmitteln aus Saudi-Arabien sicherlich auch konkurrenzfähig bleiben und Manchester United hat sich unter Erik ten Hag stabilisiert und kann mittlerweile auf ein solides Fundament aufbauen. Und von hinten schieben Tottenham, die sich unter anderem mit James Maddison verstärkt haben und natürlich auch der FC Chelsea. Die Blues dürften unter Mauricio Pochettino sicherlich nicht nochmal eine solch katastrophale Saison aufs PL-Parkett legen.

Der FC Liverpool aber sicherlich auch nicht. Ob es allerdings am Ende auch wieder reicht, um die großen Titel mitzuspielen, wird davon abhängen, ob noch weitere Verstärkungen an die Anfield Road wechseln und auch davon, ob die in der letzten Spielzeit nicht immer sattelfeste Defensive um Torhüter Alisson und Abwehrchef Virgil van Dijk so stabil bleibt wie im Saisonendspurt, nachdem man den Umbruch einleitete...

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