Jürgen Klopp schimpft auf den englischen Verband - und zeigt dem ältesten Fußball-Wettbewerb der Welt die kalte Schulter. Der Verband reagiert mit Unverständnis.
Jürgen Klopp kniff verärgert die Augen zusammen, als er den ältesten Fußball-Wettbewerb der Welt kurzerhand auf den Stellenwert eines Schülerturniers herabwürdigte. "Wir werden nicht da sein", sagte Klopp über das unliebsame Wiederholungsspiel seines FC Liverpool im englischen FA Cup gegen Drittligist Shrewsbury Town, das er und seine Stars schwänzen werden: "Ich weiß, dass das nicht sehr populär ist, aber ich sehe das nun mal so." Wie bitte?
Klopp soll nach dem peinlichen 2:2 (1:0) seiner B-Elf gegen den Außenseiter am Sonntag nun am 4. Februar erneut ran. Das Dumme: Dann befindet sich die Premier League erstmals in ihrer Geschichte in der (kurzen) Winterpause. Schon vor zwei Wochen habe er seinen hoch belasteten Stars versprochen, dass sie pausieren dürften, berichtete Klopp, sein Entschluss stehe deshalb fest: "Die Kids werden spielen." Also die U23 mit Trainer Neil Critchley.
Hasenhüttl denkt nicht an Boykott
Die FA allerdings wollte sich nicht den Schwarzen Peter zuschieben lassen: "Vor Beginn der Saison 2019/20 haben alle Vereine akzeptiert, dass die Wiederholungen der vierten Runde des FA Cup, sofern erforderlich, in der ersten Woche der Spielpause in der Zwischensaison stattfinden müssen", teilte der Verband mit.
Klopps Kollege Ralph Hasenhüttl hat mit Southampton wegen des 1:1 im FA Cup gegen Tottenham Hotspur nur neun Tage frei. An einen Boykott denkt er nicht. "Ich verstehe das nicht, aber okay, wir müssen es tun", sagte der frühere Leipziger Coach, "wir müssen es akzeptieren." Steve Bruce, der mit Newcastle ein zweites Mal gegen Oxford ran muss, schimpfte: "Das ist eine lächerliche Situation. Was soll das?"