Löw über Zukunft: "Es braucht tiefgreifende Maßnahmen"

Bleibt der Bundestrainer, oder tritt er zurück?

Löw zieht Vergleich zu 2004 und fordert klare Veränderungen

Bundestrainer Joachim Löw soll in der kommenden Woche die Entscheidung über seine Zukunft bekannt geben. Das sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel unmittelbar nach der Rückkehr der Nationalmannschaft aus Russland am Frankfurter Flughafen.

"Wir sind übereingekommen, dass die sportliche Leitung im Laufe der kommenden Woche der Führung des DFB eine erste sportliche Analyse vorlegen wird, und dann rechne ich auch damit, dass der Bundestrainer sich zu seiner Zukunft äußern wird", sagte Grindel.

Wie entscheidet der DFB bei der Frage um die Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw?
DFB-Boss Reinhard Grindel gilt als klarer Befürworter von Löw und eher als Kritiker von Manager Oliver Bierhoff.
Zwischen Bierhoff und Löw soll es zu Streitigkeiten gekommen sein. Unter anderem in der WM-Quartierfrage.
Sky Sport nennt sechs mögliche Nachfolger für Joachim Löw.
Jürgen Klopp: Der Trainer des FC Liverpool steht bei den Reds noch bis 2021 unter Vertrag. Klopp ist bekannt, Spieler zu begeistern und zu motivieren. Wäre wohl im Fall der Fälle die 1A-Lösung für den DFB.
Matthias Sammer: Der Ex-Nationalspieler stand als Spieler und Trainer für Mentalität, was der Mannschaft bei der WM fehlte. Sammer arbeitet aktuell als Berater beim BVB und TV-Experte.
Jupp Heynckes: Mit seiner Routine und der Anerkennung bei den Spielern würde er für die benötigte Ruhe und Konzentration aufs Wesentliche sorgen. Allerdings eher unwahrscheinlich, dass er seine Fußball-Rente erneut unterbricht.
Arsene Wenger: Nach 22 Jahren als Arsenal-Trainer war für ihn Schluss bei den Gunners. Der Franzose wäre sicher ein Kandidat: Er spricht deutsch, setzt auf den Nachwuchs, taktisch stark und will weiter als Trainer arbeiten.
Ralph Hasenhüttl: Zwei Jahre hat er erfolgreich In Leipzig gearbeitet, die Trennung kam überraschend. Hasenhüttl steht für schnellen Offensiv-Fußball. Sicher ein Kandidat, wenn der DFB es in Kauf nimmt, einen Österreicher zum Bundestrainer zu machen.
Hansi Flick: Nach Sky Infos will er zurück ins Trainergeschäft. Er wäre die typische DFB-Lösung, denn Flick war acht Jahre der Assistent von Joachim Löw. Zusammen wurden sie 2014 Weltmeister.

Es komme darauf an, nicht "in Hektik oder Aktionismus" zu verfallen, ergänzte der DFB-Präsident. Man müsse "die tiefgreifenden Veränderungen, die wir jetzt brauchen, auf den Weg bringen".

"Knallharte Analyse" steht bevor

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Derweil kündigten Löw und DFB-Teammanager Oliver Bierhoff eine "knallharte" Analyse des WM-Debakels angekündigt. Von einem möglichen Löw-Rücktritt war nach der Rückkehr der Nationalmannschaft aus Russland aber nicht die Rede.

Löw: 'Muss mich selbst hinterfragen'

"Es braucht tiefgreifende Maßnahmen, es braucht klare Veränderungen, und das müssen wir jetzt besprechen, wie wir das tun", sagte der entthronte Weltmeister-Coach am VIP-Eingang am Frankfurter Flughafen. "Jetzt brauchen wir Zeit und ein paar Gespräche, dann werden wir klare Antworten geben", versprach Löw.

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Neuer zu Löw-Zukunft: 'Steht uns nicht zu, darüber zu urteilen'

Manuel Neuer wollte sich zur Zukunft des Bundestrainers nicht äußern: "Darüber zu urteilen, steht uns nicht zu. In erster Linie sehen wir uns in der Verantwortung. Wir waren auf die Partien gut vorbereitet und haben alles selbst in der Hand gehabt", sagte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft.

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Titelverteidiger Deutschland war am Mittwoch durch ein 0:2 gegen Südkorea bei der WM-Endrunde in Russland in der Vorrunde ausgeschieden. (sid)

Bierhoff über Situation von Löw