Erkut Sögüt, der Berater des 2014er-Weltmeisters Mesut Özil, hat das viel diskutierte Foto des ehemaligen Nationalspielers rund acht Wochen nach dessen Rücktritts aus dem DFB-Team verteidigt und mehrere deutsche Nationalspieler angegriffen.
"Mesut hat keinen Fehler gemacht. Dabei bleibt es", sagte Sögüt dem Fußballmagazin 11Freunde. "Es ist eine Frage des Respekts, den Präsidenten zu treffen, wenn dieser darum bittet."
Er sprach damit das umstrittene Treffen von Özil und seines Nationalmannschaftskollegen Ilkay Gündogan mit Türkeis Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in London im Vorfeld der WM-Endrunde in Russland an.
Özil-Berater attackiert Neuer, Kroos und Müller
Die Aussagen von DFB-Kapitän Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller, die sich nach Özils Rücktritt alle öffentlich zum Rücktritt geäußert hatten, bewertet der Berater als "mehr als enttäuschend und deplatziert". Für die Worte der drei gäbe es nur zwei Erklärungen: "Sie sind entweder naiv oder berechnend", sagte Sögüt.
Kroos hatte in einem Interview mit der Bild-Zeitung von einem "hohen Anteil an Quatsch" in Özils Statement gesprochen. Auch Neuer und Müller sowie Bundestrainer Joachim Löw hatten unter anderem die angebrachten Vorwürfe Özils, dass es in der Mannschaft zu rassistischen Vorfällen gekommen sei, entschieden zurückgewiesen.
"Löw verteidigt sich gegen einen Vorwurf, der nie erhoben wurde. Mesut wurde nicht im Team, sondern von der Mitte der Gesellschaft rassistisch angefeindet - da hätte ihn der DFB schützen müssen", sagte Sögüt.
Özil erhebt schwere Vorwürfe gegen DFB
Kritik äußerte Sögüt auch an Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern München. Hoeneß etwa hatte nach Özils Rücktritt gesagt, dass dieser ohnehin "seit Jahren einen Dreck gespielt" habe. "Wenn hier jemand ablenken will, dann sind es diese beiden. Und zwar von der Leistung ihrer eigenen Spieler, von ihrer Steuerhinterziehung, ihren unverzollten Rolex-Uhren und von der Vetternwirtschaft in ihrem Verein», sagte Sögüt.
Der 29 Jahre alte Özil hatte sich zwei Monate nach seinem Treffen mit Erdogan erstmals zu der Kritik an seiner Person geäußert. In einer dreiteiligen Erklärung in den Sozialen Medien hatte er schwere Vorwürfe gegen den DFB und dessen Präsidenten Reinhard Grindel erhoben und auch seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. (sid)