SV Meppen: Middendorp tritt zurück und kritisiert Mannschaft

"Kein Animateur": Kulttrainer zerlegt Team & erklärt Rücktritt

Image: Ernst Middendorp ist nicht mehr Trainer des SV Meppen.

Ernst Middendorp zerlegt seine selbst zusammengestellte Mannschaft des SV Meppen - und tritt nach nur drei Spieltagen geräuschvoll mit einer Wutrede zurück.

Ernst Middendorp wütete wie zu besten Zeiten. Der Weltenbummler hat in seiner fast 40-jährigen Trainerkarriere viel erlebt, aber sein aktuelles Team des SV Meppen brachte ihn vollkommen aus der Fassung. "Ich habe der Mannschaft mitgeteilt, dass ich nicht dafür geeignet bin, Amateure zum Laufen zu bringen", schimpfte der 64-Jährige: "Wir schaffen es im Grunde genommen nicht, uns professionell zu verhalten. Das ist nicht meine Welt."

Er arbeite "keine 15 Stunden pro Tag, um letztendlich irgendwas zu animieren. Ich bin kein Animateur", wetterte der für drei Monate als Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion arbeitende Middendorp weiter. Nach nur drei Regionalliga-Spieltagen und drei Punkten warf er nun beim Drittliga-Absteiger das Handtuch, überrumpelte damit am Mittwochabend nach dem späten 1:2 (0:1) gegen den SSV Jeddeloh II den gesamten Verein.

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Middendorp wettert: "Albern, unprofessionell und amateurhaft"

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Erst mehr als zwölf Stunden nach Abpfiff bestätigte der Klub den via Neuer Osnabrücker Zeitung (NOZ) längst durchgesickerten Rücktritt. "Der Vorstand des SVM wurde völlig überrascht", hieß es in der Pressemitteilung. Schriftlich teilte Middendorp direkt nach Abpfiff der Vereinsführung seinen Abschied mit, sprach in der Kabine zur Mannschaft. Eine Mannschaft, die er selbst als Sportlicher Leiter im Sommer mit 17 Neuzugängen runderneuert hatte.

Das Team habe "wesentlich bessere Fähigkeiten" zitierte die NOZ Middendorp bei seiner Rücktrittsrede: "Mir fehlt der letzte Esprit, die letzte Galligkeit. Das ist das, was ich als professionell bezeichne. Das bringen wir unglücklicherweise nicht aufs Feld." Dabei hatte auch er selbst mit der kuriosen Bestätigung einiger Transfers via Facebook für Aufsehen gesorgt.

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Erst im März hatte der unter anderem in Südafrika, China und Thailand tätige Jahrhunderttrainer von Arminia Bielefeld im Emsland sein Amt angetreten, trotz starkem Endspurt den Abstieg aber nicht mehr verhindert. In Doppelfunktion ging er die Mission schnellstmöglicher Wiederaufstieg an.

Doch nach nur drei Spielen hat er auf seine selbst zusammengestellte Mannschaft keine Lust mehr. "Wir verhalten uns albern, unprofessionell und amateurhaft", so Middendorp deutlich: "Da kann ich nicht viel machen."

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SID

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