Der VfB Stuttgart hat im Kampf um die Teilnahme an der Champions League einen kleinen Dämpfer einstecken müssen.
Nach zuletzt vier Siegen in Serie kam die Mannschaft von Sebastian Hoeneß gegen einen sehr unbequemen 1. FC Köln nur zu einem 1:1 (0:0). Von einer Teilnahme zumindest an der Europa League darf der VfB, der in der vergangenen Saison beinahe abgestiegen wäre, dennoch weiter träumen.
Enzo Millot hatte Stuttgart nach einer zähen ersten Halbzeit zunächst nach einem schönen Spielzug in Führung gebracht (53.). Köln allerdings ließ sich wie schon zuvor nicht beeindrucken - Eric Martel stand nach einem Eckball auf Vorlage von Linton Maina goldrichtig und nutzte seine Chance eiskalt (62.). Die Geißböcke bleiben auf dem Relegationsplatz.
Die Kölner hatten die erste Chance des Spiels. Nachdem Jan Thielmann an Torhüter Fabian Bredlow gescheitert war (3.), übernahmen jedoch die Stuttgarter die Initiative. Hoeneß hatte seine Anfangsformation auf einigen Positionen verändert, wegen der Ausfälle von Torjäger Deniz Undav und Maximilian Mittelstädt auch gezwungenermaßen, dem Spiel des VfB schien dies kaum Abbruch zu tun.
Köln verdient sich Punkt in Stuttgart
Serhou Guirassy besaß die beste Chance zur Führung (17.) für Stuttgart, die Führung schien da nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Die Kölner allerdings stabilisierten sich. Sie standen defensiv gut, spielten ansatzweise auch mutig nach vorne. Vor allem aber verloren die Stuttgarter ihren Schwung gegen giftige Gäste: Das Passspiel war bisweilen ungenau, Flanken flogen ins Leere.
"Das ein oder andere Mal hat der letzte Pass gefehlt", sagte der gesperrte Pascal Stenzel in der Pause bei Sky über das Spiel seiner Mannschaftskollegen, die mit ihrem deutlichen Übergewicht in der Ballbesitz-Statistik nichts anzufangen wussten. So war es bis zur 53. Minute, als Chris Führich die Initiative ergriff, wunderbar Doppelpass mit Hiroki Ito spielte - und Millot nur noch einschieben musste.
Köln? Wirkte keineswegs niedergeschlagen, hatte nach dem Ausgleich allerdings das Glück, dass es Millot auf Pass von Guirassy nicht gelingen wollte, den Ball an Torhüter Marvin Schwäbe vorbeizubringen (68.). Stuttgart drängte auf den Sieg - eine weitere zündende Idee aber blieb aus.
"Haben arrogant gespielt"
Nach vier Siegen in Serie diesmal nur ein Unentschieden, nein, das hätte nicht passieren dürfen, betonte Waldemar Anton. "Wenn du international spielen willst", sagte der Kapitän mit ernstem Blick, "dann musst du solche Spiele auf deine Seite ziehen." Zugleich gab er seinem Mitspieler Angelo Stiller recht, der sich und der gesamten Mannschaft bei Sky tatsächlich Arroganz vorwarf.
"Bis zum 1:0 waren wir die klar bessere Mannschaft, haben dominant gespielt, aber wir haben die Tore nicht gemacht", analysierte der angefressene Stiller. Und als nach einem schönen Spielzug Enzo Millot dann doch die Führung erzielt hatte (53.), "haben wir arrogant gespielt, zu schläfrig, zu langsam", ergänzte er. Das habe Stiller "auf jeden Fall" richtig erkannt, sekundierte Anton, der zudem beklagte: "Wir hätten sie killen müssen."
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