Alexander Zverev hat sein erstes Match bei den ATP Finals in Turin gewonnen. Der 24-jährige Hamburger profitierte dabei allerdings von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Kontrahenten und konnte sich daher nicht so richtig über seinen Erfolg freuen.
Olympiasieger Alexander Zverev hat sich bei den ATP Finals in eine gute Ausgangslage im Kampf ums Halbfinale gebracht - allerdings von der Aufgabe von Matteo Berrettini profitiert. Der Weltranglistendritte führte am Sonntagabend in Turin in seinem ersten Vorrundenmatch gegen den Wimbledonfinalisten mit 7:6 (9:7), 1:0, ehe sich der Italiener erst an den seitlichen Bauchmuskeln behandeln ließ und kurz darauf aufgab.
"Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er spielt zu Hause, das ist das schlimmste Gefühl, das du haben kannst. Der erste Satz war Tennis auf einem unglaublich hohen Niveau. Aber das ist nicht wichtig. Am Ende müssen sich zwei gesunde Spieler die Hand schütteln", sagte Zverev nach der verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners im On-Court-Interview.
Zverev diktiert lange Satz eins gegen Berrettini
Zuvor hatte Zverev den ersten Satz über weite Strecken diktiert, konnte allerdings in den ersten vier Aufschlagspielen Berrettinis insgesamt vier Breakchancen nicht nutzten. Bei eigenem Service hatte der Hamburger lange deutlich weniger Probleme als sein Gegenüber - durchschnittlich dauerten die Servicegames von Zverev nur rund halb so lange wie die des Italieners.
Bei Berrettini wechselten sich immer wieder vor allem krachende Vorhandwinner mit ungewohnt vielen einfachen Fehlern ab. Zverev ging in den längeren Rallyes zumeist als Sieger hervor und erarbeitete sich somit immer wieder Chancen. Doch oftmals stand der Deutsche dann zu weit hinter der Grundlinie und ließ Berrettini im Spiel.
Zverev wehrt Satzbälle ab und holt sich den Tiebreak
Bei 5:6 aus Zverevs Sicht hatte der Italiener dann das Momentum plötzlich auf seiner Seite und erspielte sich zwei Breakchancen, konnte diese aber nicht nutzen. Zverev rettete sich in den Tiebreak. Dort war der Italiener dann auf 5:3 enteilt, doch Zverev dreht den Rückstand in eine 6:5-Führung, konnte aber seinen ersten Satzball nicht nutzen.
Bei 7:6 vergab der Deutsche dann seine zweite Chance bei eigenem Aufschlag, holte sich das Minibreak aber umgehend zurück und verwandelte nach 1.18 Stunden seinen dritten Satzball. Mit 9:7 holte er sich den Tiebreak. Im zweiten Satz griff sich Berrettini dann bei seinem ersten Aufschlagspiel an die Bauchmuskeln. Nach der Behandlungspause merkte er aber sofort, dass es nicht weiterging, ließ den Schläger fallen und brach in Tränen aus. Zverev spendete am Netz Trost.
Zverev nun gegen Medwedew gefordert
Zverev, der das Saisonfinale der acht Jahresbesten 2018 gewonnen hatte, setzte sich mit Titelverteidiger Daniil Medwedew an die Spitze der Roten Gruppe. Der US-Open-Champion aus Russland, am Dienstag nächster Gegner der deutschen Nummer eins, hatte den polnischen Außenseiter Hubert Hurkacz 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 besiegt. Die beiden besten Spieler der zwei Vorrundengruppen qualifizieren sich für das Halbfinale.
Gegen Medwedew hatte der Hamburger zuletzt im Halbfinale vom Masters-Turnier in Paris klar den Kürzeren gezogen (2:6, 2:6). Zverev geht als Außenseiter in die Partie. Der 24-Jährige hat nach einem Auftakterfolg in Turin allerdings noch Luft nach oben.