Sky Reporter Paul Häuser blickt auf die sportliche Krise der deutschen Nummer eins im Tennis und fordert Änderungen. Ein Kommentar.
"Es ist immer die gleiche Geschichte in den letzten Monaten. Nichts ändert sich. Ich bin es, der das Match verloren hat - mal wieder."
Zverev scheint gefangen in einer gefährlichen Negativ-Spirale. Wie kommt er da raus? Nicht mit dem ewigen "einfach weiter so", denn dafür hat sich diese Krise schon zu sehr manifestiert. Es braucht dringend neue Impulse von außen. Zverev braucht eine andere Ansprache, einen frischen Funken im Team, das Mindset von einem Champion. Einem Champion wie Boris Becker.
Zverev verliert zu leicht seine Linie
Diese Paarung wäre ein Traum für so viele deutsche Tennisfans und natürlich, so ehrlich müssen wir sein, auch für uns Medienvertreter. Die Kombination Becker-Zverev bietet so viel Potential, vor allem für Zverev. Das Risiko des Scheiterns ist für mich in der jetzigen Situation ohnehin überschaubar.
Zverev findet in seiner aktuellen Strähne keinen Weg mehr, die engen Matches an sich zu reißen. Er verliert zu leicht seine Linie, seinen zunächst guten Flow wie zuletzt gegen Berrettini, Fils und Griekspoor. Das angeknackste Selbstvertrauen führt zum Rückfall in alte, passive Muster in den engen Phasen. So liegen die Matches nicht mehr auf dem eigenen Schläger. So spielt keine Nummer zwei der Welt.
Zverev muss neue Wege öffnen
Und wer war immer ein Meister des puren Selbstvertrauens und fand immer wieder Wege, kritische Matches zu biegen mit dem feinen Gespür für die richtige Taktik und dem kompromisslosen Siegeswillen: Boris Becker.
Genau diesen beckerschen Doppel-Wumms könnte Zverev in der aktuellen Situation fantastisch vertragen. Aber dafür braucht es vor allem die Bereitschaft des Olympiasiegers sich für neue Wege zu öffnen. Die Krise als Chance zu begreifen ist nicht leicht. Aber genau darum geht es jetzt für Alexander Zverev.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.