Der US-amerikanische Boxprofi Andy Ruiz jr. hat sensationell Titelverteidiger Anthony Joshua bezwungen und ist neuer Schwergewichts-Weltmeister der Verbände WBO, WBA und IBF.
Der krasse Außenseiter siegte am Samstagabend (Ortszeit) im Madison Square Garden von New York in der siebten Runde durch technischen K.o., zuvor hatte Ruiz den Briten viermal niedergestreckt. Der 29-Jährige ist der erste Schwergewichts-Champion mit mexikanischen Wurzeln.
"Ich danke Gott, dass er mir diesen Sieg geschenkt hat. Davon habe ich geträumt, dafür habe ich hart gearbeitet. Ich kann gar nicht glauben, dass ich gerade meinen Traum habe wahr werden lassen", jubelte Ruiz. Der geschlagene Joshua (29) zollte seinem Bezwinger "großen Respekt" und sagte: "Sorry an meine Freunde und Unterstützer, dass ich sie enttäuscht habe."
33. Sieg im 34. Kampf
Während Ruiz in seinem 34. Profikampf den 33. Sieg feierte, kassierte Joshua im ersten Fight außerhalb seiner britischen Heimat die erste Niederlage (22 Siege). Dabei war Ruiz nur kurzfristig eingesprungen, nachdem Joshuas eigentlicher Kontrahent Jarrell Miller (USA) wegen eines positiven Dopingtests Ende April die nötige Kampflizenz verwehrt worden war.
Nach verhaltenem Beginn vor 20.000 Zuschauern schien der Kampf in der dritten Runde seinen erwarteten Verlauf zu nehmen, als Joshua Ruiz zu Boden schickte. Doch dieser konterte rasch und schlug den London-Olympiasieger mit einer knallharten Linken nieder. Ruiz setzte nach, der einstige Klitschko-Bezwinger Joshua ging erneut zu Boden, konnte sich aber in die Pause retten. In der Folge schien Joshua die Kontrolle über den Kampf wiederzuerlangen, ehe Ruiz den Favoriten in der siebten Runde erneut zweimal niederstreckte und Ringrichter Mike Griffin den Kampf beendete.