Die deutschen Vielseitigkeitsreiter haben sich beim CHIO Aachen den im letzten Jahr an Australien verlorenen Sieg im Nationenpreis zurückgeholt. Auch die deutsche Dressur-Equipe war in Aachen erfolgreich.
Die Vielseitigkeitsreiter Ingrid Klimke mit Hale Bob, der dreimalige Olympiasieger Michael Jung mit Sam, Weltmeisterin Sandra Auffarth mit Opgun Louvo und Josefa Sommer mit Hamilton gewannen mit deutlichem Vorsprung vor Australien und Schweden.
Zudem triumphierte Klimke in der Einzelwertung vor Titelverteidiger Jung. Auffarth landete hinter dem Australier Shane Rose auf Platz vier. "Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich hier gesehen habe", sagte Bundesttrainer Hans Melzer: "Die Reiter, die ich im Fokus hatte, waren sehr gut. Jeder hat seinen Job erledigt."
Sturz von Kuhlmann
Das Team für die EM Mitte August im polnischen Strzegom wollte Melzer zwar noch nicht offiziell nominieren, dennoch dürften die Reiter feststehen. Neben Klimke und Jung gehören voraussichtlich Ex-Europameisterin Bettina Hoy und Julia Krajewski zur Mannschaft, beide verzichteten in Absprache mit Melzer auf den Start in Aachen.
Überschattet wurde der Geländeritt in Aachen vom spektakulären Sturz der 23-jährigen Leonie Kuhlmann (Einbeck). Sie wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie über Schwindel geklagt hatte, konnte die Klinik aber später wieder verlassen.
Werth im Einzel auf Platz zwei
Die deutsche Dressur-Equipe hat zum insgesamt 37. Mal seit 1977 den Nationenpreis gewonnen. Die sechsmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) musste sich mit ihrem Paradepferd Weihegold in der Einzelwertung des Grand Prix Special allerdings überraschend der Weltcupzweiten Laura Graves (USA) mit Verdades geschlagen geben. Sönke Rothenberger (Bad Homburg) wurde mit Cosmo Dritter.
Deutschland trat in der Besetzung Werth, Rothenberger, Dorothee Schneider (Frankfurt) mit Sammy Davis jr. und Hubertus Schmidt (Borchen) mit Imperio an. Am Sonntag wird in der abschließenden Kür der Große Preis von Aachen vergeben, den Isabell Werth seit 1992 bereits zehnmal gewonnen hat.
"Man hat Weihegold angemerkt, dass es ihr erster Grand Prix Special seit Rio war", sagte Werth, die der Stute leichte Irritationen beim Anpiaffieren und fehlende Routine bescheinigte: "Jetzt müssen wir bis zur EM noch ein bisschen Special üben."