Die schwarze Männer-Serie ist beendet, jetzt soll die goldene im Mixed halten. Mit dem Silber-Duo Andreas Wellinger und Selina Freitag an der Spitze greift das deutsche Skisprung-Team am Mittwoch nach dem ersten deutschen WM-Titel in Trondheim.
"Ich habe extrem viel Lust auf das Mixed, und natürlich rechnen wir uns etwas aus", sagt Wellinger, der ebenso wie Freitag zuvor im Einzel auf der Normalschanze Silber gewonnen hatte. Die Entscheidung im Mixed-Wettbewerb fällt am Mittwoch (16:00 Uhr/ARD und Eurosport).
Dem DSV-Quartett winkt dabei ein besonderer Schanzen-Rekord: Fünfmal in Folge ging der WM-Titel zuletzt nach Deutschland, sechsmal Gold in Serie gab es noch für keine Nation in einem Skisprung-Wettbewerb. "Ich finde Teamevents immer spannend, weil von Anfang bis Ende alles passieren kann. Zudem bringt die Komponente mit zwei Frauen und zwei Männern viel Spannung rein", sagt Wellinger dem SID.
Deutsche Gold-Serie droht zu reißen
Erstmals wird das Mixed auf der Großschanze ausgetragen. Für den Deutschen Skiverband ist der Wettkampf die große Chance, die erste WM ohne Gold seit 16 Jahren zu verhindern. Sollte der Plan scheitern, müsste wohl Kombinierer Vinzenz Geiger im Einzel oder mit dem Team abliefern. Allerdings bekommen es die Deutschen mit starker norwegischer Konkurrenz zu tun.
Das Mixed-Team lieferte zuletzt regelmäßig ab. Auch im Weltcup gewann Deutschland in diesem Winter zwei der drei Wettkämpfe - zuletzt sogar in Lake Placid, inmitten der Dauerkrise der Männer. Die deutschen Skispringer waren zuvor zwei Monate lang ohne Einzel-Podestplatz blieben. "Natürlich rechnen wir uns auch in Trondheim etwas aus. Die große Schanze ist eine Fliegerschanze, was mir entgegenkommt", sagt Freitag.
Schmid lässt nach starkem Saisonauftakt Federn
Bis zuletzt um ihren Startplatz zittern musste dagegen Katharina Schmid. Bei vier der fünf deutschen WM-Titel war die Oberstdorferin dabei, nur 2017 in Lahti musste sie zusehen. In diesem Winter läuft es nach ihrem starken Start dagegen nicht mehr für die Rekordweltmeisterin. In Trondheim war sie im Einzel auf der Normalschanze hinter Freitag und Agnes Reisch (10.) auf Rang 19 nur drittbeste Deutsche.
Größte Konkurrenten um Gold dürften Gastgeber Norwegen mit dem neuen Weltmeister Marius Lindvik und der WM-Dritten Anna Odine Ström werden. Auch das österreichische Team um Vierschanzentournee-Gewinner Daniel Tschofenig und Eva Pinkelnig zählt zu den Favoriten. "Am Ende werden die ganz vorne landen, die die wenigsten Fehler machen. Dieser Wettkampf entwickelt immer eine eigene Dynamik", sagt Wellinger. "Mal schauen, was am Ende für uns drin ist."
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