Darts-WM 2023: Gabriel Clemens zieht ins Achtelfinale ein

"Gaga" mit Mega-Comeback! Clemens nach Darts-Thriller im WM-Achtelfinale

Gebannt verfolgten gestern viele Deutsche die erfolgreiche Aufholjagd von Darts-Profi Gabriel Clemens gegen Jim Williams. Nach seinem Einzug ins Achtelfinale spricht der Deutsche exklusiv über das Match, die WM und seine Ziele.

Thriller mit Happy End: Der deutsche Dartsprofi Gabriel Clemens steht zum zweiten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale der Weltmeisterschaft in London.

Der "German Giant" wurde seiner Favoritenrolle am Dienstagabend dank stählerner Nerven gerecht und schlug in einem packenden Drittrunden-Krimi den Waliser Jim Williams mit 4:3. "Am besten sagt man gar nichts nach so einem Spiel. Ich war eigentlich tot. Aber dann hatte ich auf einmal den einen oder anderen guten Moment, warum das in der Situation dann auf einmal geklappt hat, weiß ich auch nicht", sagte Clemens, auch "Gaga" genannt, bei Sport1.

Der Gegner des 39 Jahre alte Saarwellingers in der Runde der letzten 16 wird in der Nachmittagssession am Mittwoch ermittelt. Der an Nummer neun gesetzte Niederländer Danny Noppert geht als Favorit in das Duell mit dem Schotten Alan Soutar.

Williams dreht plötzlich richtig auf

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Clemens, der vor zwei Jahren als erster Deutscher ins WM-Achtelfinale vorgestoßen war, fand gut in die Partie. Von einem frühen Break seines Gegners ließ er sich nicht beirren und spazierte anschließend dank guter Doppelquote zum Gewinn des ersten Satzes.

ZUM DURCHKLICKEN: DIE STARS DER DARTS-WM 2023

Gabriel "The German Giant" Clemens, 39, Deutschland: Unsere große Darts-Hoffnung. Der Weltranglisten 25. schaffte es 2021 sensationell ins Achtelfinale. Dass will "Gaga" Clemens bei dieser WM unbedingt wiederholen.
Martin "The Wall" Schindler, 26, Deutschland: Bei seiner vierten WM-Teilnahme ist der Strausberger zum ersten Mal gesetzt. Als Nummer 29 der Welt die zweite große deutsche Hoffnung. Greift wie Clemens erst in Runde zwei ins Turnier ein.
Florian Hempel, 32, Deutschland: Der Kölsche Jung ist nach dem Vorjahr, wo er überraschend bis in Runde drei kam, zum zweiten Mal im Ally Pally mit dabei. Der ehemalige Profi-Handballer hat im November die Super League Darts gewonnen.
Mensur "The Gentle" Suljovic, 50, Österreich: Der langjährige Topspieler ist mittlerweile nur noch die Nummer 30 im Ranking. Bei seinen bisherigen 14 PDC-WM-Teilnahmen allerdings noch nie über das Achtelfinale hinausgekommen.
Rowby- "Little John" Rodriguez, 28, Österreich: Der zweite Österreicher im Bunde, der sich neben Suljovic in der erweiterten Weltspitze etabliert hat. Bekannt für seine Walk-ons mit Sonnenbrille.
Fallon "Queen of the Palace" Sherrock, 28, England: Hat mit ihrem sensationellen Einzug in Runde drei 2020 für einen Hype gesorgt. Sportlich hatte Sherrock die WM-Quali eigentlich verpasst, bekam aber eine Wildcard. Eine von drei Frauen dieses Jahr.
Lisa "The Lancashire Rose" Ashton, 52, England: Zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren bei der PDC mit dabei. Bislang hat die viermalige Weltmeisterin es allerdings noch nicht geschafft, über die erste Runde bei den Männern hinauszukommen.
Beau Greaves, Spitzname Beau 'n' Arrow, 18, England: Die dritte Frau im Bunde. Qualifizierte sich mit einem spektakulären Lauf bei der Women's Series für diese WM, als sie gleich acht Turniere in Folge gewann. Der Shootingstar bei den Frauen.
Gerwyn "The Iceman" Price, 37, Wales: Die Nummer eins der Welt und Weltmeister von 2021 konnte in diesem Jahr "nur" einen großen Titel einfahren. Liefert sich mit Wright seit Monaten einen Kampf um die Nummer eins. War früher Rugbyprofi.
Peter "Snakebite" Wright, 52, Schottland: Ist der bunteste Vogel im Ally Pally. Kam unter anderem vorletztes Jahr zum Auftakt als "Grinch" verkleidet. Für seine extrovertierten Frisuren bekannt. Weltmeister 2020 und auch im Vorjahr.
Michael "Mighty Mike" van Gerwen, 33, Niederlande: Bekannt für seine einschüchternden Ausbrüche und sein Spiel auf höchstem Niveau. Der dreimalige Weltmeister dominierte die Saison 2022 mit vier Major-Titel. Einer der Top-Favoriten.
Michael "Bully Boy" Smith, 32, England: Im Vorjahr wie auch schon 2019 im WM-Finale. Hat beide wie auch sechs weitere Major-Endspiele verloren, bevor er dann im November beim Grand Slam of Darts seinen ersten großen Titel feiern konnte.
Luke "Cool Hand" Humphries, 27, England: Stand bereits dreimal im WM-Viertelfinale, startete allerdings 2022 erst so richtig durch und war der konstanteste Spieler auf der European Tour. Holte dort gleich vier Titel.
Rob "Voltage" Cross, 32, England: Der Elektriker holte sich bei seiner allerersten WM-Teilnahme 2018 sensationell den WM-Titel und schickte Legende Phil Taylor in den Ruhestand. Etablierte sich anschließend als einer der Topspieler auf der Tour.
Jonny "The Ferret" Clayton, 48, Wales: Das "Frettchen" hatte 2021 seinen großen Durchbruch und feierte gleich vier Major-Titel. Konnte 2022 nicht ganz an diese Leistungen anknüpfen, mit Clayton ist auf der großen Bühne allerdings immer zu rechnen.
James "The Machine" Wade, 39, England: Ist als extrem unaufgeregter und ruhiger Typ ein Exot in der bunten Darts-Welt. Hatte seine besten Jahre zwischen 2009 und 2013. Im Vorjahr im Halbfinale und einer der konstantesten Spieler überhaupt.
Gary "The Flying Scotsman" Anderson, 51, Schottland: Gewann die WM bereits 2015 und 2016, stand drei weitere Male im Finale und seit einschließlich 2011 immer mindestens im Achtelfinale. Im Ally Pally muss man Anderson immer auf dem Zettel haben.
Joe "Rockstar" Cullen, 33, England: Feierte zu Jahresbeginn mit dem Masters-Titel den größten Erfolg seiner Karriere. Im Premier-League-Finale erst im Decider gegen van Gerwen unterlegen. Mit ihm ist im Ally Pally zu rechnen.
Dirk "The Titan" van Duijvenbode, 30, Niederlande: Ein großer Showmaker. Startet bei seinem Walk-On zum Techno-Song "Just Like You" schon vor den Matches den ersten Rave unter den Zuschauern. Darf nicht fehlen: Die Kloppo-Säge zum Beat der Musik.
Dimitri "The Dreammaker" van den Bergh, 28, Belgien: Wurde durch seinen Shuffle-Dance nach dem Walk-On berühmt - wurde berüchtigt durch seine Präzision. Gewann zweimal die Junioren-WM und will nun auch auf der ganz großen Bühne glänzen.
Jose "The Special One" de Sousa, 48, Portugal: Den Spitznamen durfte er sich auf Nachfrage bei Fußball-Trainer Jose Mourinho aneignen. Einer der besten Highscorer auf der Tour. Verrechnet sich aber auch mal gerne und sorgt so für viele Lacher.
Ross "Smudger" Smith, 33, England: Sorgte für die größte Sensation im Jahr 2022 als er im Oktober völlig überraschend in Dortmund Europameister wurde und sich dadurch in die Top-32 spielte. Ein Geheimtipp bei der WM.
Raymond "Barney" van Barneveld, 55, Niederlande: Die Darts-Ikone und ewige Dauer-Widersacher von Phil Taylor ist zurück in den Top-32. Bei den Fans ist der fünfmalige Weltmeister aus Den Haag der absolute Liebling der Massen.
Simon "The Wizard" Whitlock, 53, Australien: Der Zauberer von Oz gehörte einige Zeit zur Weltspitze, fiel allerdings im laufenden Jahr in der Weltrangliste weit zurück und ist ungesetzt. Gefeiert für seinen langen Bart und den Dreadlock-Zopf.
Ricky "Rapid" Evans, 32, England: Der schnellste Spieler der Welt. Bei der WM 2017 warf Evans eine 180 in knapp zwei Sekunden. Blinzeln ist also verboten. Zudem auch bekannt für seine speziellen Jubelposen nach Siegen.

Im zweiten Abschnitt aber drehte Williams auf und holte sich den Satz glatt in drei Legs. Nachdem sich Clemens Satz drei knapp gesichert hatte, wurde sein Kontrahent immer stärker. Mit einer überragenden Doppelquote entschied der bislang eher unbekannte Williams die beiden folgenden Durchgänge. Am Ende stand der 38-Jährige übrigens bei einer sensationellen Doppelquote von 65 Prozent.

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Clemens kommt nervenstark zurück

Mit 2:3 in Rückstand und mit dem Rücken zur Wand kämpfte sich Clemens noch einmal zurück, überstand einen Matchdart von Williams und erzwang schließlich den Entscheidungssatz. Dort behielt er die Nerven, mit seinem ersten Matchdart aufs Bullseye sicherte sich Clemens das Weiterkommen.

"Jim hat kaum etwas liegengelassen auf die Doppel. Eigentlich nur den Matchdart. Vielleicht sollte es einfach genau der dann sein", so Clemens, der noch mit Blick auf die nächste Runde hinzufügte: "Ich will weiter gewinnen und einfach mein Spiel spielen. Es ist jetzt egal, wer da kommt. Im Achtelfinale kommt kein schlechter mehr. Ich muss auf mich gucken, dann kann ich jedem gefährlich werden."

Mehr dazu

Der zweite verbliebene deutsche Starter Martin Schindler kämpft am Mittwochabend (22.40 Uhr/Sport1) ebenfalls um den Achtelfinaleinzug. Er trifft auf den favorisierten Engländer Michael Smith, den Vierten der PDC-Weltrangliste.

SID

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