Auch beim zweiten Weltcup-Einzel im Skispringen landet Pius Paschke auf dem Podium und trägt damit - ebenso wie seine deutsche Kollegin Katharina Schmid - das gelbe Trikot.
Pius Paschke hüpfte im wilden Flockenwirbel von Lillehammer mit breitem Grinsen auf das Podest und freute sich wie ein Schneekönig über das Gelbe Trikot. "Das ist alles ein bisschen wie im Film", sagte der Routinier zum Abschluss eines traumhaften Auftakt-Wochenendes im Winterwunderland für das deutsche Team: Drei Siege, sieben Podestplätze, Einzel-Erfolge sowie Weltcup-Führung für Paschke und Katharina Schmid - mehr ging kaum zum Start der WM-Saison.
"Es war wieder ein cooler Tag, ein richtig schöner Wettkampf", sagte der 34 Jahre alte Paschke in der ARD, nachdem er 24 Stunden nach seinem sensationellen Auftaktsieg als Zweiter beim Sieg des Österreichers Jan Hörl erneut auf das Podest geflogen war. Am Samstag war es von sechs nach dem ersten Durchgang auf eins gegangen, nun auf vier auf zwei.
"Bundestrainer Horngacher: "Herausragende Leistung"
"Der Pius ist halt echt ein cooler Typ", sagte Olympiasieger Andreas Wellinger, der mit Platz sieben zum Abschluss auf der von ihm ungeliebten Schanze ebenfalls überzeugte. "Ach, geh! Da werde ich ja rot", sagte der stille Paschke, dem Bundestrainer Stefan Horngacher eine "herausragende Leistung" attestierte.
Paschke nahm es an beiden Tagen als einziger mit den bärenstarken Österreichern auf, siegte am Samstag vor drei Austria-Adlern und war am Sonntag einziger Nicht-Österreicher unter den Top 4. "Dass es sich schon jetzt so gut ausgeht, ist megageil", sagte der Oldie, der im Vorjahr in Engelberg ältester Siegdebütant im Weltcup war. Auch in Lillehammer schrieb er mit seinem zweiten Karrieresieg Geschichte: Er ist der älteste Springer im Gelben Trikot.
Auch die Frauen glänzen
Verlass war auch auf die deutschen Frauen, die mit vier Podestplätzen nach zwei Springen schon jetzt die Bilanz des Vorjahres nach 27 Wettbewerben erreicht haben. "Wahnsinn! Ich freue mich total. Wir haben hart gearbeitet, jetzt haben wir Spaß und Selbstvertrauen", sagte Schmid, die am Sonntag zum siebten Mal auf ihrer Lieblingsschanze triumphierte und nach 20 Monaten Durststrecke ihren 16. Weltcup gewann.
Schmid und Freitag hatten am Samstag Platz zwei und drei belegt, im zweiten Springen ging es jeweils einen Platz nach vorne. Die slowenische Weltcup-Titelverteidigerin Nika Prevc, die am Samstag überlegen gewonnen hatte, belegte nur Platz elf und verlor das Gelbe Trikot an Schmid. Die hatte an der Seite von Paschke bereits am Freitag im Mixed-Team triumphiert.
"Lebensgefährlicher" Zwischenfall
Die neue Notenregelung - bei fehlendem Telemark werden nun drei statt zwei Punkte abgezogen - sorgen kaum für Aufsehen. Wohl aber ein spektakulärer Zwischenfall. In der Quali am Samstag war der Kristoffer Eriksen Sundal von der mobilen Werbebande hinter dem Balken quasi in die Anlaufspur geschubst worden. Der 23-Jährige reagierte geistesgegenwärtige und zeigte einen sicheren Sprung. Für Werner Schuster war das Malheur dennoch "lebensgefährlich", so der Ex-Bundestrainer bei Eurosport.
Während die Männer im Weltcup nach Ruka (Finnland) und Wisla (Polen) weiterziehen, warten zwei freie Wochenenden auf die Frauen. Erst am 14./15. Dezember geht es im chinesischen Zhangjiakou auf der Olympiaschanze von 2022 weiter. Gemeinsam treten Paschke, Schmid und Co. erst in Engelberg (20. bis 22. Dezember) wieder an.
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