Eishockey-WM: Titeltraum geplatzt! DEB-Team verliert WM-Finale gegen Kanada

Titeltraum geplatzt! DEB-Helden verpassen Sensation im WM-Finale

Nach sechs Siegen in Folge haben die deutschen Eishockey-Helden die WM-Sensation verpasst und reisen mit Silber nach Hause. Im Endspiel in Tampere verlor das Team von Bundestrainer Harold Kreis gegen den Rekordweltmeister Kanada mit 2:5 (1:1, 1:1, 0:3).

Der erste WM-Titel in der deutschen Eishockey-Geschichte blieb zwar ein Traum, doch die erste WM-Medaille seit 70 Jahren ist auf dem Rückflug im Gepäck.

Kanada alleiniger Rekord-Champion

NHL-Stürmer John-Jason Peterka (8.) und der Düsseldorfer Daniel Fischbuch (34.) brachten vor 10.470 Zuschauern in der Nokia Arena die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die damit den zweiten Platz bei den Olympischen Spielen 2018 wiederholte, zweimal in Führung. Doch Samuel Blais (11., 45.), Lawson Crouse (38.), Tyler Toffoli (52.) und Scott Laughton (59.) krönten Kanada zum 28. Mal zum Weltmeister und damit zum alleinigen Rekordtitelträger.

Schon am Nachmittag hatte sich Historisches ereignet: Lettland gewann seine erste Eishockey-Medaille - frenetisch gefeiert von rund 8000 Landsleuten, die beim 4:3 (2:2, 0:0, 1:1, 1:0) nach Verlängerung gegen die USA in Tampere für Heimspielatmosphäre sorgten. Kristians Rubins war der Matchwinner des Co-Gastgebers: Erst erzwang er mit dem Ausgleich (55.) die Verlängerung, dann traf er nach 82 Sekunden in der Overtime zur Entscheidung. Danach kannte der Jubel um das Team des Iserlohner Kapitäns Kaspars Daugavins keine Grenzen mehr.

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Die deutschen Spieler hatten schon am Samstag mit dem 4:3 nach Verlängerung gegen die Amerikaner einen weiteren emotionalen Höhepunkt erlebt. "Der Glaube an uns im Vorfeld des Turniers war aus der Heimat nicht unglaublich groß", sagte Kapitän Moritz Müller, der bereits zum Silber-Team bei Olympia 2018 gehört hatte, "aber wir haben gemerkt: Diese Mannschaft hat unglaublich viel Potenzial und ist mental stark. Deswegen sind wir im Finale."

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Deutschland verpasst Sensation

Nach dem historischen Sieg wiederholte ein Großteil des Teams sein Ritual: ein Bad im zehn Grad kalten Pyhäjärvi am Teamhotel Rosendahl, dem "Heiligen See". "Das ist Teambuilding und Regeneration gleichzeitig", meinte Kreis, der - ein wenig abergläubisch - im Finale auf ein frisches Outfit verzichtete. Der 64-Jährige zog wieder sein weißes Glückshemd an. "Ich trage es zum siebten Mal, mit dem Hemd haben wir immer gewonnen", sagte er, "heute wird's nicht gebügelt, heute wird's so getragen, wie ich es gestern ausgezogen habe. Heute gehe ich mit dem Kampfhemd ins Spiel hinein."

Sein Team begann selbstbewusst - angefeuert von den finnischen Zuschauern mit "Deutschland, Deutschland"-Rufen. Und jubelte über das erste Tor, als Peterka aus spitzem Winkel traf. Kanadas Trainer Andre Tourigny verlangte den Videobeweis, weil er ein Abseits gesehen haben wollte. Doch der sechste Turniertreffer des 21-jährigen Peterka zählte. Allerdings antwortete Kanada sportlich: Blais glich nur drei Minuten später aus.

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In einem zerfahrenen zweiten Drittel fiel die erneute Führung praktisch aus dem Nichts: Fischbuchs Schuss rutschte Torhüter Samuel Montembeault unter dem Arm durch. Vor dem 2:2 übersahen die Schiedsrichter ein klares Foul an Verteidiger Kai Wissmann. Im letzten Drittel ließen die Kanadier dann nichts mehr anbrennen.

SID