Erst erhielt Isaiah Hartenstein seinen Meisterring, dann feierte der deutsche NBA-Champion mit Oklahoma City Thunder zum Start der 80. Saison einen dramatischen Auftaktsieg.
Nach dem Händedruck mit Ligaboss Adam Silver nahm Isaiah Hartenstein die blaue Schmuckschatulle entgegen, neugierig hob der NBA-Champion den Deckel. Der protzige Meisterring, mit 800 Edelsteinen besetzt, funkelte dem deutschen Center bei der Zeremonie für Oklahoma City Thunder im Licht der Arena entgegen, Minuten später wurde dann das erste Meisterbanner unter die Hallendecke des Paycom Center gezogen. Hartenstein berührte es kurz, so wie seine Teamkollegen, ehe die Titelverteidigung für die Gejagten mit einem Thriller begann.
Erst nach doppelter Verlängerung setzte sich der Meister in der Nacht zu Mittwoch mit 125:124 durch, Matchwinner war - natürlich - Shai Gilgeous-Alexander. Der wertvollste Spieler (MVP) der vergangenen Saison rettete sein Team drei Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit (104:104) in die Verlängerung und entschied das Duell an der Freiwurflinie.
Gilgeous-Alexander entscheidet in der Verlängerung
"Wir sind noch ziemlich eingerostet, aber es war ein guter Anfang", sagte der Kanadier an diesem besonderen Abend. Mut und Entschlossenheit, aber vor allem die Verteidigung hätten den Erfolg gebracht, mit einer guten Abwehr sei immer ein Sieg möglich, "egal was passiert - Treffer, Fehlwurf, Glück oder Pech".
Fast auf den Tag genau vier Monate nach dem entscheidenden Sieg im siebten Finale über die Indiana Pacers zeigte OKC enorme Comeback-Qualitäten. Nach einem guten Start verlor der Champion zunächst den Zugriff auf das Spiel. Houston mit seinem neuen Superstar Kevin Durant zog davon, doch "SGA" verhinderte kurz vor Ablauf der 48 Minuten mit einem Sprungwurf den K.o. In der ersten Verlängerung gaben die Gastgeber einen Sechs-Punkte-Vorsprung aus der Hand, letztlich reichte es aber dennoch zum erhofften Auftaktsieg, weil Gilgeous-Alexander zwei Freiwürfe traf. Durant hatte ihn gefoult.
Durant nimmt Niederlage auf sich
Hartenstein, zweiter deutscher Champion nach Dirk Nowitzki, verbuchte in knapp 37 Minuten Spielzeit sechs Punkte und neun Rebounds - so viele wie kein anderer OKC-Spieler. Gilgeous-Alexander war der Topscorer (35), für die Rockets steuerte Alperen Sengün, im verlorenen EM-Finale im September gegen Deutschland bester Werfer der Türkei, 39 Zähler bei. Durant, von den Phoenix Suns gekommen, kam auf 23 Zähler und nahm die Pleite auf sich.
"Ich habe Freiwürfe verfehlt und am Ende jemanden gefoult", sagte der 37-Jährige, in der Schlusssequenz war Durant auf eine Täuschung von Gilgeous-Alexander hereingefallen. Diese Szenen seien "der Grund für unsere Niederlage" gewesen.
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Alles in allem ein gelungener Start für OKC und die 18.203 Fans in der Halle. Diesen hatte Gilgeous-Alexander vor dem Tip-off im Rahmen der Feierlichkeiten ausdrücklich gedankt. "Egal, ob wir mit 40 Punkten Unterschied verloren oder gewonnen haben, ihr habt nie gewankt, und das werden wir nie vergessen", sagte der 27-Jährige: "Dieser Ring gehört uns genauso wie euch."
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