Er ist auf dem Weg zu einem echten Sportmärchen: Luke Litter glänzt und verblüfft bei der Darts-WM. Am Mittwochabend im Finale gegen den neuen Weltranglisten-Ersten Luke Humphries kann der 16-Jährige einer der ganz Großen werden.
Luke Littler schreibt schon in den ersten beiden Tagen des Jahres eine der großen Sportgeschichten für 2024. Der 16 Jahre junge Darts-Profi aus der Nähe von Liverpool hat überraschend das WM-Finale von London erreicht. Am Mittwochabend (alle Infos zur Final-Übertragung) ist er gegen die neue Nummer eins Luke Humphries leichter Außenseiter.
Bei den Siegen über den Niederländer Raymond van Barneveld (Niederlande) und Rob Cross (England) hat "The Nuke» (die Atombombe) aber bereits zwei ehemalige Weltmeister aus dem Turnier genommen hat. Littler hat sechs souveräne Siege hinter sich und ist der beste Spieler des bisherigen Turniers. Was gibt es zur Teenie-Sensation im Alexandra Palace zu wissen?
Als Kind beim Kneipen-Darts
Mit seinem Vater fand Littler schon im Altern von acht, neun Jahren regelmäßig den Weg in die Kneipe und warf dort Pfeile. Vor vier Jahren kam es bei einer Pub-Challenge auch zu einem Aufeinandertreffen mit dem Mann, gegen den Littler am Mittwoch um 500 000 Pfund (knapp 600 000 Euro) und die riesige Sid Waddell Trophy spielt: Luke Humphries, der inzwischen 28 ist und 2023 der mit Abstand beste Spieler der Darts-Szene war.
Großes Lob von Rekord-Weltmeister Taylor
Mit 63 Jahren und 16 gewonnenen WM-Titeln ist Phil Taylor nicht mehr aktiv. Landsmann Littler berät er allerdings. "Er ist der beste Teenager, den ich je in meinem Leben gesehen habe", sagte "The Power", wie Taylor genannt wird, voller Anerkennung. Taylors damaligen Dauerrivalen van Barneveld besiegte das Supertalent im Achtelfinale ohne jede Mühe.
Sprung unter die Top 10 der Welt bei Finalsieg
Bei einem Sieg über Humphries würde sich Littler auf Anhieb auf Platz neun der Weltrangliste verbessern. Dabei hatte er über den Bewertungszeitraum (die vergangenen zwei Jahre) gar keine Tourcard, um an bedeutenden Turnieren teilzunehmen. Eine Teilnahme in der hoch dotierten und prestigeträchtigen Premier League wäre dann wohl Formsache.
Vergleich mit dem jungen Lionel Messi
Littlers Lauf kommt überraschend, doch die Experten waren schnell angetan. Schon nach seinem ersten WM-Spiel zog Ex-Profi und aktueller TV-xperte Wayne Mardle Parallelen zum Argentinier Lionel Messi und der Leichtigkeit, die der Fußball-Superstar in jungen Jahren versprühte.
Bereits mit 18 Monaten soll Littler - in Windeln - erste magnetische Pfeile geworfen haben. Auf X, vormals Twitter, teilte er vergangene Woche ein Video, wie er im Alter von drei Jahren sein Vorbild van Barneveld beim Werfen und beim Jubeln imitiert.
Humphries nach Leeds United benannt
Luke Humphries stammt aus einer sportverrückten Familie. Seinen Vornamen verdankt die neue Nummer eins der Welt der großen Leidenschaft seines Vaters, der Fan des englischen Traditionsvereins Leeds United ist. Luke steht für Leeds United Kings of Europe.
"Es war vor dem Finale um den FA Cup 1972 zwischen Leeds und Arsenal", erzählte Humphries die Geschichte bei einem Besuch an der Elland Road, dem Stadion in Leeds. Mein Großvater, ein Tottenham-Fan, war mit meinem Vater und meinem Onkel dort. Jeder sollte sich einen Verein aussuchen. Mein Onkel wählte Arsenal, mein Vater Leeds, und hier bin ich, Luke."
Für Humphries steht nach eindrucksvollen Siegen über Dave Chisnall (5:1) im Viertelfinale und Außenseiter Scott Williams (6:0) im Halbfinale die Krönung einer famosen Saison auf dem Spiel. Der 28-Jährige gewann zuletzt nacheinander den World Grand Prix, den Grand Slam of Darts und die Players Championship Finals.
Am Dienstag kursierten bereits Fotos, wie Humphries und Littler im Jahr 2019 bei einem Wettkampf in einer Kneipe gegeneinander spielten. Humphries hatte damals noch einiges mehr auf den Rippen, Littler war zwölf Jahre alt. Nun könnte er der jüngste Weltmeister in der Darts-Geschichte werden.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.