Marcel Kittel vom Team Quick-Step Floors hat die zweite Etappe der Tour de France 2017 in Lüttich im Massensprint gewonnen. Mit Andre Greipel (Lotto-Soudal) landete ein weitere Deutscher in den Top drei.
Marcel Kittel setzte sich auf der zweiten Etappe der 104. Tour de France über 203,5 Kilometer zwischen Düsseldorf und Lüttich im Massensprint vor dem Franzosen Arnaud Démare (FDJ) und André Greipel (Lotto-Soudal) durch.
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das war so ein unglaublicher Start in Deutschland mit diesen vielen Menschen", sagte Kittel, der nach dem Sieg von seinen Gefühlen überwältigt wurde. Der Thüringer zeigte eine enorme Energieleistung. Auf der langen Zielgeraden war er zunächst schlecht positioniert, kämpfte sich aber mit einem beeindruckenden Antritt noch an allen Konkurrenten vorbei.
Mit seinem Etappenerfolg holte sich Kittel auch das Grüne Trikot den punktbesten Fahrers. Das Gelbe Trikot verteidigte der Brite Geraint Thomas (Sky) erfolgreich.
Der Edelhelfer von Titelverteidiger Chris Froome im Team Sky hatte am Samstag triumphiert, der deutsche Hoffnungsträger Tony Martin (Katusha) war dabei nicht über den vierten Platz hinausgekommen.
Partystimmung trotz schlechtem Wetter
Auf den 144 km von Düsseldorf bis zur Grenze bei Aachen standen die deutschen Radfans meist dichtgedrängt, in den größeren Städten wie Neuss und Mönchengladbach herrschte trotz des neuerlichen Regenwetters beste Partystimmung - die Fahrer genossen die Atmosphäre sichtlich.
Zeit dazu hatten sie schließlich auch, rein sportlich war die zweite Etappe lange eine recht unspektakuläre Angelegenheit. Die obligatorische Ausreißergruppe mit US-Profi Taylor Phinney (Cannondale-Drapac) als prominentestem Fahrer hatte sich früh abgesetzt, das Feld mit Sky und den Sprinterteams fror den Rückstand aber bei gut kontrollierbaren zweieinhalb Minuten ein. Die letzten Ausreißer wurden allerdings erst an der 1000-Meter-Marke geschnappt - eine Punktlandung.
Froome und Bardet müssen zu Boden
Rund 30 Kilometer vor dem Ziel waren zwei Dutzend Fahrer in einen Massensturz auf rutschiger Straße verwickelt. Auch Froome und der französische Herausforderer Romain Bardet (Ag2R) gingen zu Boden, konnten aber das Rennen mit einigen Schrammen fortsetzen. Froome musste mit einigem Aufwand die Lücke zum Feld schließen.
Die dritte Etappe führt am Montag über 212,5 km vom belgischen Verviers durch Luxemburg bis ins französische Longwy und ist mit vielen giftigen Anstiegen. Es ist ein Revier für Klassiker-Jäger. Nach dem Sturz-Aus des Spaniers Alejandro Valverde gehören Olympiasieger Greg Van Avermaet und Ex-Weltmeister Philippe Gilbert (beide Belgien) zu den heißen Sieganwärtern.